Corona-Krise verschärft sich dramatisch in Lateinamerika

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Rio de Janeiro, Brasilien.Foto: istock
Epoch Times21. Mai 2020

Die Corona-Pandemie hat den lateinamerikanischen Kontinent fest im Griff und wirkt sich dort verheerend aus: Brasilien, Peru und Chile meldeten neue Höchststände bei den Todes- und Infektionszahlen. Angesichts der rasanten Ausbreitung des neuartigen Virus empfahl Brasiliens Regierung nun offiziell die Wirkstoffe Hydroxychloroquin und Chloroquin zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19.

Brasilien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land Südamerikas. Die Behörden verzeichneten am Dienstag mit 1179 Todesfällen erstmals mehr als tausend Tote innerhalb von 24 Stunden. Mittlerweile wurden mehr als 291.500 Corona-Infektionen bestätigt, fast 20.000 Menschen starben mit oder an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

Peru ist nach Brasilien das Land mit der zweithöchsten Zahl an Corona-Infektionen in Lateinamerika. Die Zahl überschritt am Mittwoch die Schwelle von 100.000 Infektionsfällen, mehr als 3000 Menschen starben. Bei einem Vergleich der Einwohnerzahlen beider Länder sind die Zahlen als dramatisch einzuordnen: In Peru leben knapp 33 Millionen Menschen, in Brasilien hingegen rund 210 Millionen. Zudem ist Brasilien flächenmäßig um ein Vielfaches größer als Peru. In Brasilien gehen Experten allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus.

Auch in Chile stiegen die Zahlen sprunghaft an. Mit mehr als 4000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden belief sich die Gesamtzahl am Mittwoch nach Behördenangaben auf mehr als 53.600 Fälle. 544 Menschen starben bisher offiziellen Angaben zufolge mit oder an Covid-19. In der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile sind die Intensivbetten nach Behördenangaben zu 90 Prozent belegt, Patienten würden nun in andere Provinzen verlegt.

In der Hauptstadt Santiago weiteten sich gleichzeitig Proteste gegen die strengen Corona-Ausgangssperren aus. Nach Auseinandersetzungen am Dienstag patrouillierte die Armee in ärmeren Vierteln. Dutzende Menschen prangerten die von der Pandemie ausgelöste Arbeitslosigkeit sowie Nahrungsknappheit an.

Wie aus am Mittwoch veröffentlichten Richtlinien des brasilianischen Gesundheitsministeriums hervorgeht, sollen Ärzte die Malaria-Medikamente Hydroxychloroquin und Chloroquin dort künftig bereits bei ersten Anzeichen von Corona-Symptomen verschreiben, sofern die Patienten damit einverstanden sind.

Das brasilianische Gesundheitsministerium erklärte, es gebe „keine Garantie für ein positives Behandlungsergebnis“ und Chloroquin könne „ernste“ Nebenwirkungen verursachen, die zu „schwerwiegendem Organversagen“ sowie „Tod“ führen könnten. Bislang war eine Behandlung mit den Malaria-Mitten nur für schwer erkrankte Corona-Patienten empfohlen worden. (afp/rm)



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