Logo Epoch Times
Falschaussagen korrigiert

Late-Night-Show von Jimmy Kimmel kommt zurück - aber nur auf ABC

Jimmy Kimmel kehrt mit seiner Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live!“ offiziell auf ABC zurück, nachdem seine falsche Darstellung des Mörders von Charlie Kirk korrigiert wurde. Sinclair Broadcast Group weigert sich jedoch weiterhin, die Sendung auszustrahlen. Der Vorfall zeigt die Verantwortung von Medien bei der Berichterstattung über Gewaltakte und die Folgen von Falschaussagen bei politischen Kommentaren.

top-article-image

Der US-Talkmaster Jimmy Kimmel.

Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 4 Min.

Die US-Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live!“ wird am Dienstag wieder ausgestrahlt, nachdem der Sender ABC die Sendung vorübergehend gestoppt hatte. Die Pause erfolgte, nachdem Kimmel nach dem tödlichen Angriff auf den konservativen Influencer Charlie Kirk unzutreffende Kommentare über den mutmaßlichen Täter Tyler Robinson gemacht hatte.

Kimmel hatte Robinson in Verbindung mit der Trump-nahen „MAGA“-Bewegung gebracht. Ermittlungen ergaben jedoch, dass Robinson keine ideologische Bindung an MAGA hatte. Vielmehr lagen seine Motive in persönlichen Konflikten und privaten Frustrationen; zudem zeigte er zunehmendes Interesse an sozialen Themen, darunter LGBTQ+-Fragen und linker Ideologie.

Hintergrund zum Täter

Tyler Robinson, 22 Jahre alt, wurde kurz nach dem Angriff festgenommen. Behörden berichteten, dass er zuvor Nachrichten an seinen Mitbewohner geschickt hatte, in denen er seine Beweggründe darlegte.

Bei seiner ersten Gerichtsanhörung hatte er keinen eigenen Anwalt; das Gericht stellte einen Pflichtverteidiger. Die Umstände, so das Gericht, deuten darauf hin, dass Robinsons Tat auf persönliche Konflikte und Überforderung zurückzuführen ist, ohne direkte politische Motivation.

FBI-Direktor Kash Patel erklärte in einem Interview hingegen, dass Robinsons Familie angab, er habe sich linker Ideologien zugewandt. Utahs Gouverneur Spencer Cox wies darauf hin, dass Patronenhülsen Nachrichten wie „Hey Fascist“ und „Bella Ciao“ enthielten, Letzteres ein Liedtext eines italienischen antifaschistischen Songs.

Entscheidung zur Aussetzung der Show

Disney und ABC erklärten, die vorübergehende Aussetzung der Show sei getroffen worden, um in einer bereits angespannten gesellschaftlichen Situation „keine weiteren Spannungen zu erzeugen“.

Disney erklärte weiter, dass Kimmels Kommentare „unangemessen“ und „unsensibel“ gewesen seien. In den Tagen vor der Wiederaufnahme führten Disney und Kimmel „intensive Gespräche“, in deren Verlauf die Entscheidung getroffen wurde, Kimmel wieder auf Sendung zu bringen.

Kimmel war einer von vielen, die nach umstrittenen Kommentaren zu Kirks Ermordung negative berufliche Konsequenzen erlitten. Ein anderes Medienunternehmen, MSNBC, entließ einen seiner Mitarbeiter aufgrund von Hasskommentaren, die unmittelbar nach der Tat abgegeben wurden.

ABC stand unter Druck der US-Medienaufsichtsbehörde FCC, die darauf hinwies, dass Sender in der Pflicht stehen, sachlich über Gewaltakte zu berichten und keine falschen Assoziationen zu verbreiten. Die FCC hatte im Vorfeld sogar angedeutet, dass die Lizenz von ABC gefährdet sein könnte, falls der Sender nicht seiner Verantwortung nachkommt. Dies führte in Kombination mit der öffentlichen Debatte dazu, dass die Show zunächst auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wurde.

Reaktion anderer Sender

Parallel zu diesen Entwicklungen kündigte das Medienunternehmen Sinclair Broadcast Group an, Kimmels Show vorerst nicht zu zeigen und stattdessen Nachrichtenprogramme auszustrahlen. Die Gespräche mit ABC über eine mögliche Rückkehr dauern an.

Die Kontroverse um Kimmels Kommentare löste eine Diskussion über die Grenzen von politischer Satire und journalistischer Verantwortung aus. Die Wiederaufnahme von „Jimmy Kimmel Live!“ markiert formal die Rückkehr zur Normalität für den Moderator, nachdem die falsche Darstellung des Täters öffentlich korrigiert wurde.

Jimmy Kimmel hatte unmittelbar nach dem Mord die „MAGA“-Bewegung indirekt für die Tat verantwortlich gemacht – ein Kommentar, der breite Empörung auslöste und als grob unangemessen bewertet wurde. Der Vorfall unterstreicht die Verantwortung von Medien bei der Berichterstattung über Gewaltakte: Kimmels Aussage verzerrte die Tat und musste medial richtiggestellt werden. (afp/dpa/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.