„Enorme Verunsicherung“: Nachfrage nach Wärmepumpen geht deutlich zurück

Das geplante, aber noch nicht verabschiedete Heizungsgesetz scheint Immobilienbesitzer zu verunsichern. Was der Einbau von Wärmepumpen angeht sind die Zahlen laut Bafa zumindest stark rückläufig.
Lüftungsanlage einer Wärmepumpe: Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist deutlich zurückgegangen.
Lüftungsanlage einer Wärmepumpe: Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist deutlich zurückgegangen.Foto: Silas Stein/dpa
Epoch Times8. August 2023

Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist in den ersten sieben Monaten 2023 deutlich zurückgegangen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) wurden in diesem Zeitraum 55.858 Anträge für die Förderung einer Wärmepumpe gestellt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 141.873 Anträge, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Über den Rückgang bereits zum Halbjahr hatten zuvor „Spiegel“ und Funke-Mediengruppe berichtet.

„Die Bafa-Zahlen sind ein Zeugnis der enormen Verunsicherung, die das geplante Heizungsgesetz ausgelöst hat“, sagte der Sprecher des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, Frank Ebisch, den Funke-Zeitungen (Dienstag). Die Betriebe wüssten nicht, wie sie rechtssicher beraten könnten und wie es mit der Förderung weitergehe. „Da kann es nicht überraschen, dass Verbraucher und Firmen in der derzeitigen Lage lieber abwarten.“

Die Bafa wies darauf hin, dass es im vergangenen Jahr im Juli wegen einer damals bevorstehenden Änderung der Förderrichtlinien einen deutlichen Anstieg der Anträge gab. Dies müsse bei einem Vergleich berücksichtigt werden. Wurden im Juni 2022 noch knapp 23.000 Wärmepumpen-Förderanträge registriert, waren es im Juli bereits gut 44.000.

Im August war die Zahl dann auf gut 148.000 hochgeschnellt. Bei der Richtlinienänderung waren unter anderem die Fördersätze verringert worden. Rein auf der Basis von Antragsdaten seien keine Aussagen über die Motivation und insbesondere Änderungen im Antragsstellungsverhalten möglich, betonte die Behörde.

Immobilienbesitzer warten ab

Auch bei Sanierungen halten sich die Deutschen laut dem Bericht der Funke-Zeitungen zurück. Nach vorläufigen Zahlen des Marktforschungsinstituts B+L seien im ersten Halbjahr 14,88 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche mit Wärmedämmverbundsystemen gedämmt worden – ein Minus von knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel reagierte besorgt. „Die politische Diskussion ist auf die Heizungstechnik verengt. Das Thema Wärmedämmung ist für viele Immobilienbesitzer aus dem Fokus gerückt – das spiegelt sich am Markt wider“, sagte VDPM-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Riechers den Funke-Zeitungen. (dpa/dl)



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