Beben am späten Sonntagabend
Erdbeben der Stärke 6,3 in Afghanistan - Opferzahl steigt
Im Norden Afghanistans bebte die Erde. Das Beben war bis in die hunderte Kilometer entfernte Hauptstadt Kabul zu spüren. Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt. In der Stadt Masar-i-Scharif wurde die Blaue Moschee beschädigt.

Das Beben in Afghanistan hatte eine Stärke von 6,3 (Symbolbild).
Foto: Oliver Berg/dpa
Ein Erdbeben der Stärke 6,3 erschütterte in der Nacht den Norden Afghanistans. In den Provinzen Samangan und Balch seien mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Zudem gebe es rund 320 Verletzte. Es handele sich um eine vorläufige Bilanz.
Das Beben der Stärke 6,3 hatte sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS am späten Sonntagabend nahe der Stadt Masar-i-Scharif in einer Tiefe von 28 Kilometern unter der Erdoberfläche ereignet.
In der Provinz Samangan wurden nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde mehr als 140 Menschen verletzt. Die meisten von ihnen seien nach ärztlicher Versorgung nach Hause zurückgekehrt. In der Provinz Balch gab es nach Angaben der Gesundheitsbehörden 120 Verletzte.
Beben war auch in Kabul zu spüren
Das Beben war bis in die hunderte Kilometer entfernte Hauptstadt Kabul zu spüren, wie AFP-Korrespondenten berichteten.
In Masar-i-Scharif rannten viele Menschen aus Angst, ihre Häuser könnten einstürzen, mitten in der Nacht auf die Straße, so ein AFP-Korrespondent. In der Stadt wurde die Blaue Moschee beschädigt. Teile des Gebäudes, insbesondere des Minaretts, hatten sich gelöst und lagen verstreut auf dem Gelände der Moschee. Das mit blauen Kacheln verzierte Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert ist eine der wenigen Touristenattraktionen des Landes.
Die schlechten Kommunikationsnetze und die marode Infrastruktur haben in der Vergangenheit die Katastrophenhilfe in dem bergigen Land behindert. Einsatzkräfte erreichten abgelegene Dörfer oftmals erst nach mehreren Stunden oder sogar Tagen.
Ende August waren bei einem Beben der Stärke 6,0 im Osten Afghanistans mehr als 2.200 Menschen ums Leben gekommen. Vor zwei Jahren starben bei einem Beben in der Region um Herat nahe der Grenze zum Iran mehr als 1.500 Menschen, mehr als 63.000 Wohnhäuser wurden damals zerstört.
In dem am Zusammenstoß zweier tektonischer Platten gelegenen Land kommt es häufig zu Erdstößen. Seit dem Jahr 1900 wurden laut dem British Geological Survey zwölf Beben mit einer Stärke von über 7,0 gemessen. (afp/red)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.





