„Es gibt keine zweite Phase“: WHO legt weitere Untersuchung zum Corona-Ursprung auf Eis

Demnächst soll ein neuer Mann die wissenschaftliche Abteilung der WHO anführen, gleichzeitig erscheint ein Bericht im Magazin „Nature“, dass die WHO keine zweite Untersuchung zum COVID-19-Ursprung durchführen wird. Ein Zufall?
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Die Flagge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an ihrem Hauptsitz in Genf am 5. März 2021.Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Von 15. Februar 2023

Mehr als drei Jahre nach dem COVID-19-Ausbruch in der chinesischen Stadt Wuhan hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihren Plan für eine zweite Untersuchung über den Ursprung des Virus auf Eis gelegt, berichtete die Fachzeitschrift „Nature“ am Dienstag.

Erste Untersuchung ohne Ergebnis

Ein Jahr nach dem COVID-19-Ausbruch im Januar 2021 entsandte die WHO ein internationales Team von Wissenschaftlern und Ärzten verschiedener Fachrichtungen nach Wuhan, um Anhaltspunkte für den Ursprung der Pandemie zu finden. Vor Ort arbeiteten sie mit chinesischen Wissenschaftlern zusammen unter Aufsicht und mit strengen Restriktionen der Kommunistischen Partei Chinas.

Das Ergebnis war ein von mehreren Ländern und Experten kritisierter Bericht, der zwar schloss, dass die Theorie eines Laborunfalls im Wuhan-Institut für Virologie „sehr unwahrscheinlich“ sei, aber sonst keine zuverlässigen Daten vorweisen konnte. Der Bericht kritisierte Peking lediglich, dass die chinesischen Behörden es versäumt hätten, vollständige Originaldaten und -proben zu übermitteln und empfahl weitere Nachforschungen.

Eine zweite Untersuchung kam nie zustande

Als Reaktion auf die Bedenken kündigte die WHO im Juli 2021 eine umfangreichere zweite Untersuchung an. Sie versprach, mehr Daten über „Laboranlagen und Forschungseinrichtungen“ in Wuhan sowie über die Lebendtiermärkte der Stadt zu erheben, um zu klären, ob die Pandemie durch den Kontakt des Menschen mit einem infizierten Tier oder durch einen Laborunfall ausgelöst wurde. Die geplante Untersuchung kam nie zustande.

Dr. Maria Van Kerkhove, Epidemiologin bei der WHO in Genf (Schweiz), erklärte gegenüber dem „Nature Journal“, dass sich der Plan geändert habe.

Es gibt keine zweite Phase“, so Van Kerkhove gegenüber der Fachzeitschrift. „Die Politik auf der ganzen Welt hat den Fortschritt beim Verstehen der Ursprünge wirklich behindert“, sagte sie.

Trotz der Spannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten bemühe sich die WHO nach wie vor um einen „direkten Dialog“ mit den chinesischen Behörden und versuche Kooperationen mit chinesischen Wissenschaftlern aufzubauen, so Van Kerkhove.

„Wir würden wirklich gerne mit unseren Kollegen dort zusammenarbeiten“, sagte sie gegenüber „Nature“. „Es ist wirklich zutiefst frustrierend.“

Auf Epoch Times Bitte um mehr Informationen sagte ein Sprecher von Van Kerkhove, dass der Bericht von „Nature“ „nicht korrekt“ sei. Sie hätten die Publikation bereits um eine Korrektur gebeten. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts hat es im Magazin „Nature“ noch keine Korrekturen gegeben.

Wechsel an der Spitze der WHO

Der „Nature“-Bericht erschien kurz bevor Jeremy Farrar, Direktor eines Pharmakonzerns, das Ruder in der wissenschaftlichen Abteilung der WHO übernimmt.

Laut jüngsten Enthüllungen hatten Farrar und Dr. Anthony Fauci, Ex-Leiter der Nationalen Institute für Allergien und Infektionskrankheiten in den USA (CDC), im Januar 2020 an einem Papier gearbeitet, das sich gegen die Hypothese des Laborbruchs aussprach.

Das belegen E-Mails, die der unabhängige Journalist James Tobias kürzlich im Rahmen einer Klage nach dem Informationsfreiheitsgesetz erhalten und veröffentlicht hat.

Darin diskutieren Farrar und Dr. Anthony Fauci, ob das Virus in Laborexperimenten eingeschleust worden und dann entkommen sein könnte. Die betreffende Arbeit mit dem Titel „The Proximal Origin of SARS-CoV-2“ wurde im März 2020 in dem Magazin „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Seitdem wird sie von Regierungsvertretern – darunter auch Fauci selbst – und den Mainstream-Medien als wissenschaftliche Grundlage für die Ablehnung der Möglichkeit, dass SARS-CoV-2 aus einem Labor stammen könnte, angeführt.

Peking schlägt zurück

Die bloße Erwähnung eines möglichen Laborunfalls im Wuhan Institut für Virologie im ersten WHO-Bericht hatte die Kommunistische Partei Chinas (KPC) in Rage versetzt und sie dazu veranlasst, eine weitere WHO-Mission zu blockieren.

Nur wenige Tage, nachdem die WHO eine zweite Untersuchungsphase vorgeschlagen hatte, attackierte das KP-Regime die WHO scharf. Die Hypothese eines Laborausbruchs dürfe nicht einmal diskutiert werden, geschweige denn im Mittelpunkt weiterer Nachforschungen stehen.

Laut Zeng Yixin, Vizeminister der Nationalen Gesundheitskommission Chinas, widerspreche der Vorschlag „jedem gesunden Menschenverstand und der Wissenschaft“. Trotz gegenteiliger Beweise behauptete er, dass es im Wuhan-Institut für Virologie kein „künstlich hergestelltes Virus“ gebe und dass das Institut nie Gain-of-Function-Experimente an Coronaviren durchgeführt habe.

Washington rügte Peking ausdrücklich für sein „gefährliches“ und „unverantwortliches“ Verhalten. „Wir sind zutiefst enttäuscht“, sagte die damalige Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. „Ihre Haltung ist unverantwortlich und offen gesagt gefährlich. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für eine Blockadehaltung.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: WHO Shelves Plans for Second Phase Investigation Into Origins of COVID-19: Report (deutsche Bearbeitung nh)



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