Führende Taliban-Terroristen an der ungarischen Grenze gefasst

Taliban-Kämpfer haben versucht, in die EU einzudringen. Das Überqueren der serbisch-ungarischen Grenze ist jedoch schwierig: Orbáns Grenzjäger und serbische Kommandos arbeiten verstärkt zusammen.
Titelbild
Bewaffnete Migranten wurden von Belgrader Kommandos in einem Versteck nahe der ungarischen Grenze gefasst.Foto: Serbisches Innenministerium
Von 11. Januar 2023

Zwei international gesuchte Terroristen wurden von serbischen Behörden gefasst. Sie waren zusammen mit 23 weiteren bewaffneten Migranten in Richtung Westeuropa unterwegs. Einer der beiden ist ein Serienmörder, der vor allem US-amerikanische und französische Soldaten ermordete. Der zweite Terrorist, ein General im Ruhestand, wurde von der afghanischen Armee wegen seiner „extremistischen Ansichten“ entlassen. Über die Festnahme berichtete die ungarische Zeitung „Blikk“.

Der serbische Verteidigungsminister Milos Vucevic sagte: „Die Identitäten von zwei Männern, die von den französischen Behörden aufgrund eines internationalen Haftbefehls wegen Terrorismusverdachts gesucht werden, wurden aufgeklärt. Ihre Gefangennahme war nicht ohne Risiko. Sie waren auch im Besitz von geladenen automatischen Maschinengewehren – doch sie hatten keine Zeit, sie zu ziehen.“

Festnahme in den Wäldern nahe der ungarischen Grenze

Wie kam es zu der Festnahme? Bei einer Razzia Ende Dezember wurden 109 Männer von serbischen Truppen festgenommen. Sie versteckten sich im Wald von Radanovac nahe der ungarischen Grenze sowie auf verlassenen Bauernhöfen in der Nähe. Die Männer, die sich als Syrer und Afghanen bezeichneten, versuchten täglich, die Grenze nach Ungarn zu überwinden. Ein Durchbruch gelang ihnen jedoch nicht. Sie wurden vom ungarischen Grenzzaun und von den gemeinsam operierenden Grenzsoldaten von Serbien und Ungarn aufgehalten.

Im Wald fand die serbische Polizei weggeworfene Waffen. Anhand von Fingerabdrücken wurden fünfundzwanzig Männer identifiziert, die mit den Pistolen und Maschinenpistolen zu tun hatten, aus denen im November letzten Jahres in Budapest auf Polizisten geschossen wurde.

Die serbischen Behörden nahmen strafrechtliche Ermittlungen wegen Bedrohung der nationalen Sicherheit und der möglichen Verübung von Terroranschlägen gegen alle Länder des Kontinents auf.

Eine der Waffen, die bei den festgenommenen Migranten gefunden wurde. Foto: Serbisches Innenministerium

Terroristenführer wollte mit Scharfschütze in die EU einreisen

Einer der gefangenen Terroristen, Mer Hamza, ist ein pensionierter General der afghanischen Armee. Sein Partner Abdul Bashir diente als Scharfschütze. Letzterer, der den Spitznamen „Captain“ trägt, wurde zuvor von der afghanischen Armee und der Presse für tot erklärt.

Es wird vermutet, dass der „Captain“, wenn er die ungarische Grenze überquert hätte, aufgrund seiner Persönlichkeit, seines Rufs und seiner Qualifikationen in der Lage gewesen wäre, eine neue Terrorgruppe um sich herum im Zentrum Europas zu organisieren. Es ist auch möglich, dass sein Tod vorgetäuscht wurde, damit die Behörden nicht nach ihm suchen, schreibt die ungarische Zeitung.

Nach Angaben serbischer Ermittler ist der Scharfschütze Mer Hamza der Leiter der Spezialeinheit der terroristischen Aktionsgruppe „Badri 313-Bataillon“. Dieses Bataillon verfügt über moderne Waffen und Uniformen und ist auf den ersten Blick nicht von den offiziellen Einheiten der afghanischen Armee zu unterscheiden. Dieser „Hoax“ (Trick) wurde benutzt, um mehrere Menschen während der Evakuierung von Kabul zu töten.

Nach Angaben der serbischen Presse ist das „Badri 313-Bataillon“ eng mit dem Haqqani-Netzwerk verbunden, das sie ausgebildet hat. Diese Einheit wurde als „entscheidend für die Übernahme von Afghanistan“ bezeichnet. Nach den vorliegenden Informationen hat das Haqqani-Netzwerk eine wichtige Position in der Taliban-Armee inne und sowohl Haqqani als auch Badri stehen angeblich ideologisch Al-Qaida nahe, so die serbische „Postsen.com“.

Serbisch-ungarische Grenze unter zunehmendem Migrationsdruck

Der ungarische Außenminister berichtete mehrfach, dass die Balkanroute über Serbien nach Ungarn und in die EU derzeit die am meisten belastete Migrationsroute ist.

Der serbische Regierungschef Aleksandar Vučić wies schon im letzten Jahr darauf hin, dass sich die Zahl der illegalen Migranten seit dem letzten Jahr fast verdoppelt habe. In der EU gehe derzeit der größte Migrationsdruck von der serbischen Grenze aus; Tendenz steigend. Migranten kommen hauptsächlich aus Richtung Nordmazedonien (51 Prozent) und Bulgarien (fast 33 Prozent).

Unter den Flüchtlingen befinden sich Kriminelle, Menschenschmuggler und Mitglieder von terroristischen Organisationen wie von der Taliban. Die islamistische Terrorgruppe herrschte zunächst von September 1996 bis Oktober 2001 über große Teile Afghanistans und hat seit August 2021 wieder die Kontrolle über das Land. Die Ideologie der Bewegung basiert auf einer extremen Form des Islam.

György Bakondi, Chefberater des ungarischen Ministerpräsidenten für innere Sicherheit, erklärte gegenüber dem ungarischen Staatsfernsehen „M1“, dass alle Daten, welche die Migrationsaktivitäten in der kommenden Zeit vorhersagen können, zeigen, dass in den kommenden Monaten mit immer mehr gefährlichen illegalen Einwanderern zu rechnen ist.

Im vergangenen Jahr wurden laut einer Zusammenfassung von „M1“ 270.000 Migranten an der ungarischen Grenze aufgegriffen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. 2.500 Menschenschmuggler aus 72 Ländern sind derzeit in ungarischen Gefängnissen inhaftiert.

Ungarns Nachrichtendienst meldete beispielsweise, dass es an der serbisch-ungarischen Grenze in Obrenovac eine große Konzentration von illegalen Einwanderern gibt. Darunter seien auch immer mehr Menschen mit Kampferfahrung und Waffen.

Das Ziel vieler dieser Migranten ist normalerweise nicht Ungarn. Sie gehen nach Österreich, Deutschland und in andere westliche Länder. Obwohl Ungarns Ministerpräsident außergewöhnliche Anstrengungen unternimmt, um die Flut der Migration einzudämmen, bleiben viele hartnäckig. Einer erklärte: „Ich gehe nach Ungarn und von dort nach Österreich. Wir wissen, dass es mit der ungarischen Polizei schwierig werden wird, aber wir gehen trotzdem“.

 



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