Minneapolis: George Floyd laut offizieller Autopsie durch Polizeieinsatz gestorben

Eine Woche nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in der US-Metropole Minneapolis besagt die offizielle Autopsie, dass er durch den Einsatz der Polizei ums Leben kam. Sie stellte außerdem eine Herzerkrankung und den Konsum von Fentanyl und Crystal Meth fest.
Epoch Times2. Juni 2020

Eine Woche nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in der US-Großstadt Minneapolis besagt der endgültige offizielle Autopsie-Bericht, dass Floyd durch die von der Polizei angewendete Gewalt ums Leben kam.

Todesursache sei letztendlich ein Herz-Kreislauf-Stillstand infolge einer kardiopulmonalen Stauung (aufgrund unzureichender Pumpleistung des linken Herzens entstehender Blutrückstau im linken Vorhof des Herzens), die Fesselung und die Nackenkompression, heißt es in dem Autopsiebericht, der am Montag veröffentlicht wurde.

Im vorläufigen offiziellen Bericht ging das Pathologische Institut noch von einer Kombination aus Fesslung, Herzerkrankung und Drogenkonsum aus, eine Strangulation oder ein Sauerstoffmangel konnte damals nicht festgestellt werden.

Floyd stand unter Drogeneinfluss und litt unter einer Herzerkrankung

Im endgültigen Bericht wird zudem darauf verwiesen, das Floyd unter einer Erkrankung der Arterien-Gefäßwände und einer Erkrankung des Herzmuskels litt. Weiterhin stand er unter Einfluss von Fentanyl (Opioid) und hatte kurz vor seinem Tod auch noch Methamphetamin (Crystal Meth) eingenommen.

Als Todesart wurde „homicide“ angegeben, was mit „Totschlag“ oder „Tötungsdelikt“ übersetzt werden kann. Zugleich wird in dem Autopsiebericht aber betont, dass es sich dabei nicht um eine rechtliche Einordnung von „Schuld oder Absicht“ handele. Die Entscheidung darüber obliege der Justiz, nicht den Gerichtsmedizinern.

Derek Chauvin ist wegen Totschlags angeklagt und sitzt in einem staatlichen Gefängnis. Die anderen drei beteiligten Polizeibeamten sind aus dem Dienst zunächst entlassen, ohne dass im Moment eine Anklage gegen sie läuft.

Laut privatem Autopsiebericht liegt keine Herzerkrankung vor

Kurz zuvor war das Ergebnis einer Autopsie veröffentlicht worden, die Floyds Angehörige in Auftrag gegeben hatten. Diese stellte „Erstickung durch anhaltenden Druck als Todesursache“ fest. Druck auf Floyds Nacken habe die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen; Druck auf Floyds Rücken habe eine Ausweitung der Lunge verhindert, sagte Anwalt Ben Crump am Montag in Minneapolis.

Der von der Familie beauftragte Mediziner Michael Baden wies unter anderem die behördlichen Angaben zu Vorerkrankungen der Herzkranzgefäße bei Floyd zurück.

Der Tod des 46-Jährigen bei seiner Festnahme hat landesweite Proteste und schwere Ausschreitungen ausgelöst. Er starb am Montag vergangener Woche, nachdem der Polizist Derek Chauvin ihm mehrere Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Floyd klagte wiederholt, er könne nicht mehr atmen, der Polizist ließ sein Knie jedoch auf dem Nacken.

Ein Video des Vorfalls löste landesweit Entsetzen und Empörung aus. Das Video zeigt, dass drei Polizisten den 46-Jährigen, der bereits Handschellen trug, am Boden fixierten. Chauvin und drei weitere Polizisten wurden wegen des Vorfalls entlassen. Bislang wurde nur Chauvin festgenommen und von den Ermittlungsbehörden offiziell direkt für den Tod des Afroamerikaners verantwortlich gemacht.

Wegen der seit Tagen anhaltenden Proteste und Ausschreitungen nach Floyds Tod verhängten dutzende Städte nächtliche Ausgangssperren, darunter die Hauptstadt Washington.

(afp/er)

 



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