Greta geht stiften: „Fridays for Future“ soll zur Marke werden

Eine in Schweden ansässige Stiftung, die den Namen der „Klimaschutz“-Aktivistin Greta Thunberg trägt, hat im Dezember EU-weiten Markenschutz für „Fridays for Future“ beantragt. So sollen Geldflüsse transparenter und Missbräuche des Namens verhindert werden.  
Titelbild
Eine übergroße Greta-Puppe auf einer Klima-Demo in Düsseldorf.Foto: Lukas Schulze/Getty Images
Von 30. Januar 2020

Die bekannte schwedische „Klimaschutz“-Aktivistin Greta Thunberg will offenbar den Namen der von ihr initiierten Bewegung „Fridays for Future“ als Marke schützen lassen. Zudem soll eine Stiftung, die ihren Namen trägt, die Möglichkeit schaffen, auf eine transparente und steuerlich veranschlagbare Weise ihre Sache zu unterstützen.

Bereits im Dezember ist eine Stiftung mit dem Namen „Stiftelsen The Greta Thunberg and Beata Ernman Foundation“ beim Amt der Europäischen Union vorstellig geworden, um sich „Fridays for Future“ als geistiges Eigentum schützen zu lassen. Das berichtet die „Zeit“. Gründer der Stiftung seien, wie dem Blatt bestätigt wurde, Greta Thunberg und ihre Familie. Das Ziel der Stiftung sei, so heißt es in der Selbstdarstellung, „die Förderung ökologischer, klimatischer und sozialer Nachhaltigkeit, sowie psychischer Gesundheit“.

FFF-Devotionalien sollen bald offiziell vertrieben werden

Daneben will sich eine Mitstreiterin Greta Thunbergs, Janine O’Keeffe, das Markenrecht für bestimmte Devotionalien sichern – wie Rucksäcke, Mützen oder weitere Produkte. Es gebe jedoch, so verriet sie der „Zeit“, „keine Absicht, daraus Geld zu machen“. Vielmehr diene das Vorhaben dem Zweck, den Namen und dazugehörige Markenzeichen vor Missbrauch oder Verfremdung zu schützen. Dies könnte möglicherweise auch Konsequenzen für Nachahmer oder Gruppierungen haben, die sich in ihrer Eigenbezeichnung oder mit ihrem Logo an „Fridays for Future“ anlehnen – etwa „Fridays for Hubraum“ oder „Fridays gegen Altersarmut“.

Für die deutsche Unterstützergemeinde wäre mit der Gründung der Stiftung und der Eröffnung einer Niederlassung in Deutschland möglicherweise eine Debatte ausgestanden, die bereits im Vorjahr für Irritationen gesorgt hatte. Damals war Fridays for Future Deutschland intransparentes Finanzgebaren vorgeworfen worden, als die Bewegung auf ihrer Seite für Spenden warb, allerdings weder über einen rechtskräftigen Status der Gemeinnützigkeit verfügte noch über ein eigenes Konto.

Stattdessen verwies man auf ein Konto der Stiftung „Plant for the Planet“, deren ehrenamtlicher Vorstand für Deutschland, Frithjof Finkbeiner, gleichzeitig auch Vizepräsident der deutschen Sektion des umstrittenen „Club of Rome“ ist. Erst infolge kritischer Medienberichte räumte man ein, dass das „Fridays for Future Spendenkonto“ von der Plant-for-the-Planet Foundation betreut werde und man selbst keine Spendenbescheinigungen ausstellen könne. Zuvor war auf der Seite noch die Rede davon, dass solche ausgestellt werden könnten – was rechtlich im Namen von „Fridays for Future“ zum damaligen Zeitpunkt jedoch nicht zulässig gewesen wäre.

Linkspartei-Kandidat sorgt für Eklat am Auschwitz-Gedenktag

Ein Markenschutz für Fridays for Future könnte möglicherweise auch Eklats vorbeugen, wie sie die „Klimaschutz“-Bewegung in den vergangenen Wochen mehrfach ins Gerede gebracht hatten. Nachdem wenige Tage vor Weihnachten bereits über den Twitter-Account von Fridays for Future Deutschland ein als Satire etikettierter und später gelöschter Tweet herabwürdigende Äußerungen über die ältere Generation enthalten hatte, sah sich die „Klimaschutz“-Bewegung auch am Montag (27.1.), dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, zu einer Distanzierung genötigt.

Auf seiner Homepage und in sozialen Medien hatte der Schüler Tom Radtke, der für die Linkspartei in Hamburg zur bevorstehenden Bürgerschaftswahl kandidiert, anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz erklärt, die Nazis hätten zu den „größten Klimasünder*innen“ gehört, weil „ihr Vernichtungskrieg und ihre Panzer riesige Mengen an CO2 produziert“ habe. Den Politikern, die heute ein „Nie wieder“ beschwören, warf er hingegen vor, nichts zu tun gegen den „Klima-Holocaust, der in diesem Moment Millionen Menschen und Tiere tötet“.

Nach massiven Protesten von Nutzern, die ihm eine Trivialisierung des Massenmordes an europäischen Juden vorgeworfen hatten, hat der Kandidat seine diesbezüglichen Social-Media-Posts offenbar wieder gelöscht. Da er auf seiner Seite jedoch nach wie vor mit dem Logo von „Fridays for Future“ wirbt, sah sich der Hamburger Landesverband der Bewegung auf Twitter zu einer Distanzierung genötigt.



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