Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong und andere festgenommen

Zuvor hatte die Polizei eine für Samstag geplante Großdemonstration der Demokratiebewegung gegen die pekingtreue Führung der chinesischen Sonderverwaltungszone verboten.
Epoch Times30. August 2019

Der bekannte Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong ist nach Angaben seiner Partei festgenommen worden. Er sei am Freitagmorgen gegen 07.30 Uhr auf offener Straße in ein Zivilfahrzeug verfrachtet worden, teilte Demosisto im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zuvor hatte die Polizei eine für Samstag geplante Großdemonstration der Demokratiebewegung gegen die pekingtreue Führung der chinesischen Sonderverwaltungszone verboten.

Zu dem Verbot der Demonstration hatte die Polizei an die Organisatoren geschrieben, es sei zu befürchten, dass Teilnehmer der Demonstration „gewalttätige und destruktive Taten“ begehen wollten.

Wie inzwischen bekannt wurde, gab es noch mehr Festnahmen.

Wie The  Guardian heute meldete, wurden die Demokratieaktivisten Joshua Wong und Agnes Chow, ehemalige Studentenführer der Pro-Demokratie-Proteste im Jahr 2014, am Freitag verhaftet, auch Andy Chan, Leiter einer inzwischen verbotenen Pro-Unabhängigkeitspartei, wurde bereits am Donnerstag von der Polizei festgehalten.

Chow and Wongs politische Organisation, Demosisto, sagte, dass Wong „gewaltsam in einen privaten Minivan auf der Straße geschoben wurde“, während er gegen 7.30 Uhr zu einer U-Bahnstation ging. Er wurde dann zum Polizeipräsidium in Wan Chai gebracht. Chow wurde in ihrem Haus verhaftet und auch in das Polizeipräsidium von Wan Chai gebracht, so Demosisto.

„Wir wissen noch nicht, was den beiden vorgeworfen wird“, schrieb Demosisto weiter. Die Partei habe ihre Anwälte eingeschaltet. Die Hongkonger Polizei bestätigte die Festnahme von zwei 22-Jährigen „namens Wong und Chow“, denen unter anderem „Anstachelung zur Teilnahme an einer verbotenen Versammlung“ vorgeworfen werde.

Bereits am Donnerstagabend war der Unabhängigkeitsbefürworter Andy Chan am Hongkonger Flughafen festgenommen worden. Seine kleine Unabhängigkeitspartei mit nur einigen dutzend Mitgliedern war im vergangenen Jahr verboten worden.

In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Neben zahlreichen friedlichen Aufmärschen hatte es am vergangenen Wochenende auch wieder gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben. Die Beamten setzten unter anderem Wasserwerfer ein, erstmals seit Beginn der Proteste feuerte ein Polizist einen Schuss ab. Seit Juni wurden mehr als 850 Teilnehmer der Proteste festgenommen.

Die für Samstag geplante Großdemonstration sollte aus Anlass des fünften Jahrestages der Entscheidung Pekings stattfinden, politische Reformen in Hongkong zu verbieten. Diese Entscheidung hatte 2014 die sogenannte Regenschirmbewegung ausgelöst.

(afp/rls)



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