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Naher Osten

Israel zu neuen indirekten Verhandlungen mit Hamas bereit – Hamas-Forderungen inakzeptabel

Die Bemühungen um eine 60-tägige Waffenruhe im Gazastreifen gehen weiter. Israel ist zu neuen indirekten Verhandlungen in Katar bereit. Netanjahu will sich morgen im Weißen Haus mit US-Präsident Trump treffen. Was verlangt die Hamas?

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Noch immer befinden sich Geiseln in der Gewalt der Islamisten in Gaza (Archivbild).

Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Israel lehnt die von der islamistischen Hamas geforderten Änderungen am neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen ab, ist aber zu indirekten Verhandlungen bereit.
Die Änderungen, die die Hamas an Katars Vorschlag vornehmen wolle, seien für Israel „inakzeptabel“, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Netanjahu habe aber die Einladung zu „Annäherungsgesprächen“ angenommen. Eine Delegation werde heute in die katarische Hauptstadt Doha aufbrechen. Am selben Tag wird Netanjahu Medien zufolge in die USA abreisen.
Obwohl noch wichtige Hürden zu überwinden sind, ist die Wiederaufnahme der indirekten Gespräche, bei denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler fungieren, ein wichtiger Schritt in Richtung einer möglichen Waffenruhe.
Die Gespräche fänden „auf der Grundlage des von Israel akzeptierten Vorschlags Katars“ statt, hieß es in der Mitteilung von Netanjahus Büro. Dieser sieht eine zunächst auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe vor. In der Zeit soll über ein dauerhaftes Ende des Krieges verhandelt werden.
Die Hamas stimmte dem Vorschlag nach eigener Darstellung grundsätzlich zu, sieht aber noch Klärungsbedarf in drei Punkten.

Was verlangt die Hamas?

So fordert die Terrororganisation laut der „Times of Israel“, dass die Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe fortgesetzt werden, bis eine Einigung erzielt ist. Außerdem will sie, dass UN- und andere internationale Hilfsorganisationen wieder die Kontrolle über die Lieferung humanitärer Hilfe in Gaza übernehmen und nicht mehr länger die von Israel und den USA unterstützte Stiftung Gaza Humanitarian Fund (GHF).
Zudem solle sich das israelische Militär auf die Positionen zurückziehen, die es vor dem Scheitern der vorherigen Waffenruhe im März innegehabt hatte, berichtete die israelische Zeitung weiter.
US-Präsident Trump hatte am Freitagabend vor Journalisten an Bord der Air Force One gesagt, es könnte nächste Woche einen Deal geben. Netanjahu will Trump Berichten zufolge am Montag im Weißen Haus treffen.
Medienberichten zufolge sieht der jüngste Vorschlag für einen Deal die Freilassung von 10 der 20 als lebend angenommenen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vor. Nach israelischem Erkenntnisstand sind noch mindestens 20 Geiseln am Leben. Der Status von zwei Entführungsopfern ist unklar. Überdies befinden sich noch die Leichen von 28 Verschleppten in Gaza.
Dort wurden unterdessen bei einem Angriff auf ein Lebensmittel-Verteilzentrum der Gaza Humanitarian Foundation nach Angaben der Stiftung zwei amerikanische Helfer verletzt. Das US-Außenministerium machte die Hamas verantwortlich. (dpa/red)

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