Luft- und Raumfahrtmesse: Israelische Stände abgesperrt – erste Bestellung für 40 Airbus-Maschinen
Fünf israelischen Ausstellern wird durch Frankreich auf der weltgrößten Luft- und Raumfahrtmesse in Le Bourget der Kontakt zum Publikum verwehrt. Die Ursache: Israel habe „Offensivwaffen“ ausgestellt. Derweil wird die erste Transaktion von Airbus bekannt.
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Sicherheitspersonal arbeitet daran, das Graffiti zu verstecken. Auf einer Tafel des israelischen Pavillons der Israel Aerospace Industries während der 55. Internationalen Pariser Luftfahrtausstellung auf dem Flughafen Paris-Le Bourget in Le Bourget, einem Vorort von Paris, am 16. Juni 2025.
Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs bleibt fünf israelischen Ausstellern auf der weltgrößten Luft- und Raumfahrtmesse in Le Bourget der Kontakt zum Publikum verwehrt.
Die Stände der Unternehmen Israel Aerospace Industries (IAI), Rafael, Uvision, Elbit und Aeronautics waren am Montag zu Beginn der Paris Air Show mit schwarzen Stellwänden abgesperrt, wie AFP-Reporter berichteten.
Israel spricht von Skandal
Die Ursache: Behörden sperrten die Stände mit schwarzen Planen ab, weil sie „Offensivwaffen“ ausstellten. Darunter seien auch solche, die im Gazastreifen eingesetzt werden. Das verstoße gegen die mit Israel getroffenen Vereinbarungen.
Die israelische Regierung verurteilte die „skandalöse“ Entscheidung in einer Erklärung und bezeichnete sie als eine Form der „Segregation“ gegen israelische Unternehmen.
Später wurde auf den Stellwänden ein Graffiti angebracht, auf dem steht: „Hinter diesen Mauern befinden sich die besten Verteidigungssysteme, die von vielen Ländern eingesetzt werden. Diese Systeme schützen den Staat Israel in diesen Tagen. Die französische Regierung versucht im Namen der Diskriminierung, sie vor Ihnen zu verstecken.“ Auch diese Schrift wurde versteckt.
Ein Sicherheitsbeamter arbeitet daran, auch das Graffiti des israelischen Pavillons der Israel Aerospace Industries zu verstecken. Frankreich blockierte den Zugang zu den Ständen von fünf israelischen Waffenherstellern.
Foto: Mathieu Rabechault/AFP via Getty Images
Erste Bestellung für 40 Airbus-Maschinen
Der europäische Flugzeugbauer Airbus gab die erste Bestellung der Messe bekannt: Die saudi-arabische Leasingfirma Avilease orderte 40 Maschinen bei Airbus, 30 Passagierflugzeuge des Typs A320neo und zehn Frachtflugzeuge des Typs A350F im Katalogwert von fast 7 Milliarden Dollar. Weitere Bestellungen seien vereinbart.
Die Flugzeuge der A320neo-Familie benötigen unter anderem wegen moderner Triebwerke und leichterer Materialien 20 Prozent weniger Treibstoff als ihre Vorgänger. Auch die A350F sind laut Hersteller um „mindestens 20 Prozent treibstoffeffizienter“ als die Vorgängergeneration.
Die Katalogpreise stammen aus dem Jahr 2018 – Airbus selbst hat diese Berechnung jedoch abgeschafft. Der tatsächliche Kaufpreis variiere je nach Vertrag und Ausstattung und sei vertraulich, erklärt der Hersteller.
Avilease war erst 2022 gegründet worden. Das Leasingunternehmen besitzt rund 200 Flugzeuge von Airbus und Boeing; 50 verschiedene Fluggesellschaften weltweit sind Kunden.
Fast 50 Länder vertreten
Zu der einwöchigen Ausstellung kommen rund 2.400 Unternehmen aus fast 50 Ländern zusammen. Im Mittelpunkt dürften die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sowie die Mehrausgaben für Verteidigung in Europa stehen, die vielen Unternehmen die Auftragsbücher füllen könnten.
Le Bourget ist traditionell Schauplatz des Kräftemessens zwischen den rivalisierenden Flugzeugbauern Airbus und Boeing. Boeing-Chef Kelly Ortberg hatte seine Teilnahme nach dem schweren Flugzeugunglück in Indien abgesagt. Der Dreamliner von Boeing mit 241 Menschen an Bord war kurz nach dem Start in Ahmedabad abgestürzt; am Boden starben 38 Menschen. Ein Passagier überlebte.
Frankreichs Premierminister Francois Bayrou (l.) am AI-optimierten Armaturenbrett eines Flugzeugcockpits im Thales-Pavillon, 16. Juni 2025.
Foto: Alain Jocard/POOL/AFP via Getty Images
In diesem Jahr überlagern die Sorgen um die Folgen der US-Zollpolitik den Airbus-Boeing-Wettstreit. Beide Konzerne äußerten sich sehr besorgt über die Folgen der geplanten hohen Aufschläge für ihre Branche. (afp/red)
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