JPMorgan-Chef schlägt Regierungen Enteignungen für „grüne Energieprojekte“ vor

„Möglicherweise müssen wir sogar Enteignungen vornehmen – wir bekommen einfach nicht schnell genug die entsprechenden Investitionen für Netz-, Solar-, Wind- und Pipelineinitiativen“, schreibt JPMorgan-CEO Jamie Dimon in seinem jährlichen Aktionärsbrief – kurz danach übernimmt JPMorgan die First Republic Bank.
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Wind- und Solaranlagen.Foto: iStock
Von 6. Mai 2023

JPMorgan Chase, Amerikas größte Bank, hat erst vor Kurzem das Kriseninstitut First Republic Bank mit all seinen Vermögenswerten geschluckt. Dabei sei es nicht das erste Mal, dass der Chef der US-Großbank, Jamie Dimon, versucht, den Finanzsektor zu stabilisieren, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtete.

Kritiker befürchten, dass die JPMorgan Chase dadurch systemrelevanter wird und das Erpressungspotenzial gegenüber dem Staat gewachsen sei.

Inwieweit diese Aussagen zutreffen und wie weit der Einfluss des Bankenchefs reicht, bleibt zu beobachten. Ein interessanter Fakt ist, dass Dimon, der die demokratische Partei mit Spenden unterstützt, vorschlägt, dass die Regierungen privates Land beschlagnahmen sollten, um Wind- und Solarparks zu bauen, wie der „Telegraph“ im April schrieb.

In dem jährlichen Aktionärsbrief des 67-jährigen Dimon heißt es:

„Reformen bei den Genehmigungen sind dringend erforderlich, damit Investitionen überhaupt rechtzeitig getätigt werden können“.

Und weiter:

Möglicherweise müssen wir sogar Enteignungen vornehmen – wir bekommen einfach nicht schnell genug die entsprechenden Investitionen für Netz-, Solar-, Wind- und Pipelineinitiativen.”

Ganz im Sinne der Klimapolitik sei Dimon der Ansicht, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um grüne Energieinitiativen voranzutreiben. Seiner Meinung nach würde die Zeit ablaufen, um die schädlichsten Folgen des Klimawandels zu verhindern, so der „Telegraph“ weiter.

Ungewöhnlicher Vorschlag für einen Wall Street-Banker

Seiner Meinung nach müssten sich „Regierungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen auf eine Reihe praktischer politischer Änderungen einigen, die die grundlegenden Probleme, die uns aufhalten, umfassend angehen“, zitiert der „Telegraph“ den US-Bankenchef. Nur auf diese Weise könne der Fortschritt beschleunigt werden.

Dass solch ein Vorschlag von einem prominenten Wall Street Banker komme, sei recht ungewöhnlich. Zumal einige US-Bundesstaaten sich gegen die Durchführung von Enteignungen ausgesprochen haben. Aus diesem Grund könne der Vorschlag des JPMorgan CEOs für Kontroversen sorgen.

Dieser habe darüber hinaus noch erklärt, dass der Konflikt in der Ukraine Nationen und Unternehmen dazu veranlasst, ihren Ansatz zur Planung der Energiesicherheit zu überdenken.

Welche eigenen Pläne Dimon und die JPMorgan-Bank dabei verfolgen, ist nicht ersichtlich. Die derzeitige Richtung scheint sich aber anzubahnen, angeblich gehe es um die „Rettung des Klimas“.

Verwicklungen von JPMorgan Chase in Epstein-Fall

Kurz vor seiner spektakulären Übernahme der Konkurrenzbank First Republic rückte die JPMorgan aber auch anderweitig ins Rampenlicht. So soll der 67-jährige CEO der Bank laut CNN am 26. und 27. Mai in zwei Zivilverfahren im Zusammenhang mit dem verstorbenen Finanzier Jeffrey Epstein, einem ehemaligen Kunden seiner Bank, befragt werden.

Der Fall Epstein hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Epstein war wegen sexuellen Kinderhandels verurteilt worden und soll sich in Haft während der Vorbereitung auf seinen Prozess – laut Obduktionsberichten – selbst umgebracht haben.

Wie CNN berichtete, sei den Führungskräften der JPMorgan Chase in einer im vergangenen Monat in New York eingereichten Klage vorgeworfen worden, dass sie mehrere Jahre lang von zahlreichen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und des Kinderhandels gegen Epstein wussten und diese ignorierten, ehe das Finanzinstitut die Beziehungen zu ihm abgebrochen hatte.

In einem zusätzlichen Anklagepunkt wird behauptet, dass JPMorgan die Strafverfolgungsbehörden des Bundes bei der Aufklärung von Epsteins Straftaten behindert habe.

„Die Beziehung zwischen JPMorgan und Epstein ging weit über eine normale (und rechtmäßige) Bankbeziehung hinaus, da sie seinem Unternehmen für Sexhandel jedes Jahr den Zugang zu großen Geldbeträgen ermöglichte“, heißt es laut CNN in der Klageschrift. Es gehe um die Frage, ob die Bank dafür haftbar gemacht werden könne, dass sie von Epsteins illegalen Handlungen profitierte.

17-jährige Bankenkarriere

Jamie Dimon steht seit 2006 an der Spitze von JPMorgan Chase. Von manchen wird er als aggressiver Business-Leader bezeichnet, andere wiederum sehen in ihm einen Ruhepol in turbulenten Zeiten. Innerhalb von 17 Jahren hat der Bankenchef, der bereits eine Krebserkrankung und eine Notoperation am Herzen hinter sich hat, viele Konkurrenten überlebt. Mehr noch – es scheint, als sei er sogar gestärkt aus verschiedenen geschäftlichen und persönlichen Schicksalsschlägen hervorgegangen.

Laut „Spiegel“ ist Dimon auch als der Silberrücken der Wall Street bekannt. Ebenso sei er mehrmals für ein hohes Amt in Washington gehandelt worden, was er aber jedes Mal abgelehnt habe. Der Empfang seiner Bank auf dem jährlichen Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos habe als einer der Höhepunkte der Veranstaltung gegolten.



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