London fordert Zugang für UN-Ermittler in Chinas Provinz Xinjiang

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Ein Soldat patrouilliert in Chinas Provinz Xinjiang.Foto: MARK RALSTON AFP / Getty Images
Epoch Times18. Januar 2021

Die britische Regierung hat China aufgefordert, UN-Experten in die Provinz Xinjiang zu lassen, damit sie sich selbst ein Bild der Menschenrechtslage der Uiguren machen können.

Um zu beweisen, dass die muslimische Minderheit dort nicht unterdrückt werde, gebe es ein „einfaches Mittel“, sagte Außenminister Dominic Raab am Sonntag dem Sender Sky News:

Peking müsse dem UN-Menschenrechtskommissariat uneingeschränkten Zugang gewähren.

London hatte wiederholt den Umgang Chinas mit den Uiguren kritisiert. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Forschern sind in der nordwestchinesischen Provinz mindestens eine Million Uiguren und andere Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt.

Sie werden demnach zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und auch misshandelt und gefoltert. In der BBC sprach Raab zudem von „entsetzlichen Berichten über Zwangsarbeit und Zwangssterilisierungen“.

Britische Regierung: Importe aus Zwangsarbeitslagern aus China bald verboten

Die britische Regierung will nun alle Importe aus China verbieten, bei denen der Verdacht besteht, sie könnten in Zwangsarbeit von Uiguren hergestellt worden sein. Zudem plant sie schärfere Regeln für den Export von Waren und Technologien, die für die Unterdrückung von Minderheiten eingesetzt werden könnten.

Pekings UN-Botschafter Zhang Jun verwahrte sich vor wenigen Tagen gegen die nach seinen Worten „politischen Angriffe“ Londons. Erneut wies er die Vorwürfe zurück. Die chinesische Führung spricht von „Bildungszentren“, die dem Kampf gegen islamistische Radikalisierung dienten.

Raab sagte Sky News, die Behandlung der Uiguren sei „absolut beschämend, abscheulich, schockierend“. Ob es sich dabei aber um „Völkermord“ handle, müsse die Justiz entscheiden. „Und die Messlatte liegt hoch“.

Die britische Regierung widersetzt sich Bemühungen im Parlament, britischen Gerichten die Vollmacht über die Entscheidung zu geben, ob die Uiguren einem „Völkermord“ ausgesetzt sind oder nicht. In dem Fall wäre es London verboten, ein Freihandelsabkommen mit China zu schließen.

Großbritannien: Gesetzesänderung zur Bekämpfung der Organentnahme verabschiedet

Ein unabhängiges Volkstribunal hat 2019 festgestellt, dass neben Uiguren, Tibetern und anderen Glaubensgefangenen hauptsächlich Falun Gong-Praktizierende Opfer von Chinas staatlich sanktionierter Organentnahme sind. Sie werden für ihre Organe getötet, die dann auf einem lukrativen Schwarzmarkt verkauft werden, um den Transplantationstourismus anzukurbeln.

Erst kürzlich hat das britische Oberhaus eine Gesetzesänderung zur Bekämpfung der erzwungenen Organentnahme in China verabschiedet. 

Die Änderung soll sicherstellen, dass kein menschliches Gewebe oder Zellen, die von Opfern der Organentnahme stammen, in Medikamenten verwendet werden oder in die medizinische Versorgungskette von Großbritannien gelangen können. 

„Wir werden solche entsetzlichen Taten gegen die Menschlichkeit nicht tolerieren und werden für das chinesische Volk liefern, nicht für die Kommunistische Partei China.“ – sagt Lord Collins of Highbury, Mitglied des britischen Oberhauses. (afp)



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