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Verstoß gegen UN-Resolutionen

Russland: Nordkorea schickt 6.000 Armeeangehörige für Wiederaufbau in Region Kursk

1.000 nordkoreanische Minenräumer und 5.000 militärische Bauarbeiter werden künftig auf russischer Seite arbeiten. Ihre Aufgabe ist, russische Infrastruktur wiederherzustellen. Das gab Russland bekannt. Die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in andere Länder verstößt gegen bestehende UN-Resolutionen.

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Mehrere Tausend nordkoreanische Soldaten sind im russischen Grenzgebiet im Kampfeinsatz (Archivbild).

Foto: Uncredited/AP/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un hat zugesagt, rund 6.000 spezialisierte Soldaten und Bauarbeiter in die Region Kursk zu entsenden. Das teilte die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS am 17. Juni mit.
„Der Staatspräsident der DVRK Kim Jong Un hat beschlossen, 1.000 Sappeure nach Russland zu schicken, um Minen auf russischem Territorium zu räumen, sowie 5.000 militärische Bauarbeiter, um die von den Besatzern zerstörte Infrastruktur wiederherzustellen“, sagte der Sekretär des russischen Sicherheitsrates Sergei Schoigu, wie TASS berichtete.
Sappeure sind spezialisierte Soldaten und Kampfingenieure für technische und gefährliche Aufgaben. 
Kursk ist eine der Grenzregionen, die von russischen und ukrainischen Streitkräften stark umkämpft ist. Ende April behauptete Russland, das Gebiet zurückerobert zu haben, nachdem ukrainische Streitkräfte Mitte 2024 erstmals dort eingedrungen waren.

Gemeinsame Projekte

Schoigu reiste im Namen des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang. Ziel war, mögliche Partnerschaften zu besprechen, zu denen auch die Wiederherstellung der Region Kursk gehört, so TASS.
Es gibt demnach auch Pläne, Denkmäler für die nordkoreanischen Soldaten zu errichten, die im russisch-ukrainischen Krieg in Kursk gefallen sind. Der Bau eines Museums in Pjöngjang „unter Beteiligung der russischen Seite wurde besprochen“.
Nordkorea hatte den Einsatz von Soldaten in Russland erstmals am 28. April bekannt gegeben. Der Einsatz war Teil einer „umfassenden strategischen Partnerschaft“, die Kim 2024 mit Putin unterzeichnet hatte. Russland hat zugegeben, dass nordkoreanische Streitkräfte an der Seite seines Militärs in der Region Kursk gekämpft haben.
Als Russland im April erklärte, es habe Kursk zurückerobert, wies der Generalstab des ukrainischen Militärs diese Behauptung zurück und erklärte, seine Soldaten würden weiterhin innerhalb der russischen Grenzen kämpfen.
Kursk ist eine politisch entscheidende Region. Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte vorgeschlagen, Kursk als Verhandlungsbasis für die Rückgabe anderer Gebiete zu nutzen, die Russland zuvor erobert hatte.

Truppen Russland–Nordkorea

Nordkorea und Russland haben nie offengelegt, wie viele nordkoreanische Truppen nach Russland entsandt oder wie viele von ihnen getötet wurden.
In südkoreanischen, US-amerikanischen und ukrainischen Schätzungen wird von etwa 15.000 nordkoreanische Soldaten in Russland gesprochen. Südkoreas Geheimdienst gab im April an, dass etwa 600 Nordkoreaner an den russisch-ukrainischen Fronten gefallen sind.
Die sich vertiefenden Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland haben bei den Vereinigten Staaten, Südkorea und ihren Partnern die Sorge geweckt, dass Putin im Gegenzug Kim mit dringend benötigten Technologien versorgen könnte, die sein Atom- und Raketenprogramm voranbringen können.
Laut der jüngsten von TASS zitierten Erklärung besucht Schoigu Pjöngjang zum dritten Mal in fast drei Monaten. Es gibt Gespräche über eine verstärkte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Zudem wird erwartet, dass die Flüge und der Eisenbahnverkehr zwischen Russland und Nordkorea wieder aufgenommen werden.

„Soldat zum Anheuern“

Das US-Außenministerium bezeichnet die jüngste Entwicklung und den Einsatz nordkoreanischer Arbeitskräfte und Truppen in Russland gegen die Ukraine als „äußerst besorgniserregend“, so die südkoreanische Nachrichtenagentur „Yonhap“.
Nordkoreas Gewinn durch „Soldier-for-hire“-Programme an Russland und andere Länder stelle einen Verstoß gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates dar, sagte der Sprecher des Außenministeriums laut Yonhap. Die Epoch Times hat das Außenministerium um weitere Kommentare gebeten.
Gemäß den UN-Resolutionen 1718, 1874 und 2270 ist es den Mitgliedsstaaten untersagt, Waffen, damit zusammenhängendes Material, Waffentraining oder Unterstützung von Nordkorea zu erhalten oder dem kommunistischen Regime zu liefern.
(Mit Material der Nachrichtenagenturen)
 
Kathrin Sumpf schreibt für Epoch Times seit über zehn Jahren über aktuelle Themen, darunter Politik und Ausland. Sie hat einen facettenreichen Hintergrund in der Erwachsenenbildung und als Supervisorin.

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