Zwei Sitze weniger als D66
Niederlande-Wahl: Wilders laut Prognose nicht mehr stärkste Kraft
In den vergangenen beiden Jahren war Geert Wilders stärkste politische Kraft in den Niederlanden. Doch nach einer ersten Wahlprognose könnte er diese Position nun eingebüßt haben.

Geert Wilders hat einer ersten Prognose zufolge bei der Parlamentswahl in den Niederlanden seine Position als stärkste politische Kraft eingebüßt.
Foto: Peter Dejong/AP/dpa
Die Partei des rechtsgerichteten Geert Wilders ist einer Prognose zufolge bei der Parlamentswahl in den Niederlanden nicht die stärkste Kraft geworden.
Die erste Prognose sieht stattdessen die linksliberalen Demokraten 66 als Sieger, wie das niederländische Fernsehen nach Schließung der Wahllokale meldete. Allerdings lägen beide Parteien sehr dicht beieinander, so dass sich das Ergebnis noch ändern könne.
Die linksliberalen Demokraten 66 (D66) mit dem Spitzenkandidaten Rob Jetten können demnach mit 27 der insgesamt 150 Sitze im Parlament in Den Haag rechnen. Wilders kommt der Prognose zufolge auf 25 Sitze.
Bei der letzten Wahl vor zwei Jahren war der Islam- und EU-Kritiker erstmals die Nummer 1 geworden, damals mit 37 Sitzen. Anders als damals hatten diesmal im Vorfeld der Wahl alle größeren Parteien eine Koalition mit ihm ausgeschlossen.
Die Prognose des niederländischen Fernsehens basiert auf Nachwahlbefragungen. Erste Hochrechnungen auf der Basis von Ergebnissen werden erst im Laufe der Nacht erwartet.
VVD drittstärkste Kraft
Die bislang ebenfalls an der Regierung beteiligte Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) unter Führung von Dilan Yesilgöz kann der Befragung zufolge fast alle Sitze halten und wird mit 23 Abgeordneten drittstärkste Kraft.
An vierter Stelle folgt ein Zusammenschluss aus Arbeiterpartei (PvdA) und Grün-Links (GL), angeführt durch den ehemaligen Vizevorsitzenden der EU-Kommission, Frans Timmermanns. Die Exit Poll sieht sie bei 20 Sitzen.
Der Christdemokratische Appell (CDA) käme demnach auf 19 Abgeordnete. Die Partei JA21 kann mit neun Sitzen rechnen, das das Forum für Demokratie (FvD) sechs und die Bauer-Bürger-Bewegung (BBB), die bisher mit acht Abgeordneten an der Regierung beteiligt war, mit vier. Je drei Sitze gehen der Nachwahlbefragung zufolge an die Partei für die Tiere (PvdD), die Sozialistischen Partei (SP), die Partei Denk und an die Reformierte Politische Partei (SGP).
Auf je zwei Sitze kämen die Christen-Union (CU) und die Rentnerpartei 50 Plus. Die Partei Volt würde der Exit Poll zufolge mit nur einem Abgeordneten in die Zweite Kammer der Generalstaaten einziehen. Nach dem Rückzug von Parteigründer Pieter Omtzigt aus der Politik wäre die Partei Neuer Gesellschaftsvertrag (NSC) der Nachwahlbefragung zufolge mit ihren bisher 19 Abgeordneten nicht mehr im Parlament vertreten.
Da die 150 Sitze des niederländischen Parlaments durch eine reine Verhältniswahl mit einer Sperrklausel von einem Sitz vergeben werden, haben auch viele kleinere Parteien die Chance auf einen Einzug ins Parlament. (dpa/dts/red)
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