Bunkerbrecher, Tarnkappen, Täuschung
„Operation Mitternachtshammer“ – Trumps Minister verraten Bomben-Details
Die USA haben in der vergangenen Nacht Atomanlagen im Iran angegriffen. Nun gibt es offizielle Details zu den dabei genutzten Waffen.

Die USA haben 14 massive bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 bei ihren Angriffen eingesetzt, sagt Generalstabschef Dan Caine.
Foto: Alex Brandon/AP/dpa
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Die USA haben nach eigenen Angaben bei ihren Angriffen auf die iranischen Atomanlagen 14 massive bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 eingesetzt. Diese seien auf zwei Atomanlagen abgeworfen worden, teilte Generalstabschef Dan Caine auf einer Pressekonferenz mit. Es sei das erste Mal gewesen, dass die USA diese Bombe eingesetzt hätten, sagte Verteidigungsminister Pete Hegseth.

Die US-Verteidigung erläutert öffentlich den zeitlichen Ablauf des Iran-Einsatzes.
Foto: Andrew Harnik/Getty Images
Es sei zudem der längste Einsatz der Tarnkappenbomber seit 2001 gewesen. Insgesamt sieben B-2-Bomber waren laut Caine an dem 18-stündigen Flug in das Zielgebiet beteiligt. Diese Flugzeuge sind als einzige in der Lage, die 13,6 Tonnen schweren bunkerbrechende Bomben abzuwerfen. Nach Angaben des Generalstabschefs war es der größte Angriff mit Hilfe dieser Tarnkappenbomber in der Geschichte des Landes.
Als die Bomber gegen 17 Uhr Ortszeit den iranischen Luftraum erreichten, habe ein US-U-Boot zudem „mehr als zwei Dutzend“ Tomahawk-Marschflugkörper auf „wichtige Ziele“ in der Atomanlage von Isfahan abgefeuert, so Caine weiter.
Die US-Militäroperation mit dem Codenamen „Einsatz Mitternachtshammer“ (Operation „Midnight Hammer“) umfasste zudem mehr als 125 Flugzeuge und eine Täuschungsoperation, bei der Bomber über dem Pazifik als „Köder“ eingesetzt wurden. Nur eine kleine Anzahl von „Planern und wichtigen Führungskräften“ seien über die Pläne informiert gewesen.
Wie viel haben die Bomben beschädigt?
Die iranische Führung bestätigte einen Angriff auf die Atomanlagen des Landes und drohte mit Konsequenzen. Die staatliche Nachrichtenagentur des Landes Irna berichtete allerdings nur, dass ein Teil des Bereichs um die Atomanlage Fordo beschädigt worden sei. Wie groß das Ausmaß der Schäden an den angegriffenen Anlagen im Iran tatsächlich ist, ist aktuell noch unklar.
US-Verteidigungsminister Hegseth wiederholte auf der Pressekonferenz die Aussage von US-Präsident Donald Trump, das iranische Atomprogramm sei mit der Operation „ausgelöscht“ worden. Generalstabschef Caine betonte, nach ersten Einschätzungen des Generalstabs hätten alle drei iranischen Atomstandorte Isfahan, Fordo und Natans „äußerst schwere Schäden und Zerstörungen erlitten“.
USA streben keinen Regimewechsel im Iran an
Auf die Frage, ob die USA eine Ablösung des Mullah-Regimes im Iran anstreben, sagte der US-Verteidigungsminister: „Bei dieser Mission ging es nicht um einen Regimewechsel.“
Der Präsident habe eine „Präzisionsoperation“ genehmigt, um die Bedrohung der nationalen Interessen der Vereinigten Staaten durch das iranische Atomprogramm zu neutralisieren. Zugleich bekräftigte er die Einschätzung von US-Präsident Donald Trump, dass die Operation ein „unglaublicher und überwältigender Erfolg“ gewesen sei: „Wir haben das iranische Nuklearprogramm zerstört“
Viele Präsidenten hätten davon geträumt, dem iranischen Atomprogramm den „endgültigen Todesstoß zu versetzen“, fügte der Minister hinzu. „Und keiner konnte es – bis Präsident Trump kam.“ Hegseth verwies auch auf die Ankündigung Trumps, dass jede Vergeltungsmaßnahme des Iran gegen die Vereinigten Staaten mit „weitaus größerer Macht“ beantwortet werde: „Der Iran wäre gut beraten, diese Worte zu beherzigen“, so der Verteidigungsminister.
Die USA strebten keinen Krieg an, fügte er hinzu. „Aber lassen Sie mich klar sagen: Wir werden schnell und entschlossen handeln, wenn unser Volk, unsere Partner oder unsere Interessen bedroht sind.“ Der Iran sollte auf Trump hören und wissen, dass er jedes Wort ernst meine.
Die US-Streitkräfte im Nahen Osten seien weiter „in hoher Bereitschaft“, um mögliche Vergeltungsangriffe des Iran abzuwehren, fügte der Generalstabschef Caine hinzu. (dpa/afp/red)
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