Seoul: Nordkorea feuert erneut zwei Raketen ab

Nordkorea feuert wieder Langstreckenraketen ab – der erste solche Test in diesem Jahr. Die Antwort aus Südkorea und den USA lässt nicht lange auf sich warten. International wachsen die Sorgen.
Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete in Pjöngjang. Das Bild wurde von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellt. Sein Inhalt kann nicht unabhängig verifiziert werden.
Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete in Pjöngjang. Das Bild wurde von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellt. Sein Inhalt kann nicht unabhängig verifiziert werden.Foto: -/kcna/dpa
Epoch Times20. Februar 2023

Wegen Nordkoreas neuen Raketentests hat Japan eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen beantragt. Das mächtigste UN-Gremium solle sich baldmöglichst mit den insgesamt drei Starts der vergangenen Tage befassen, sagte Ministerpräsident Fumio Kishida am Montag in Tokio. Wenige Stunden zuvor hatte Nordkorea zwei ballistische Kurzstreckenraketen aufs Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) abgefeuert. Erst am Samstag hatte das international weitgehend isolierte Land eine Langstreckenrakete gestartet.

„Schwere Provokation“

Die Kurzstreckenraketen seien aus dem Gebiet Sukchon in der Provinz Süd-Pyongan abgeschossen worden und im Ostmeer gelandet, das auch als Japanisches Meer bekannt ist. Das südkoreanische Militär bezeichnete die Raketenstarts als „schwere Provokation“ und forderte Nordkorea auf, sie „unverzüglich“ einzustellen.

Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, bei dem Test am Montag seien „sehr große Mehrfachraketenwerfer“ zum Einsatz gekommen, die „taktische nukleare Angriffsmittel“ darstellten. Sie seien stark genug sind, um feindliche Luftwaffenstützpunkte „in Schutt und Asche zu legen“.

Pjöngjang erklärte, die nordkoreanische Armee habe die Übung am Montag als Reaktion auf gemeinsame Übungen von Südkorea und den Vereinigten Staaten ausgeführt. Nordkorea machte beide Länder laut KCNA für die sich verschlechternde Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinseln verantwortlich.

Die einflussreiche Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, Kim Yo Jong, kündigte in einer am frühen Montag veröffentlichten Erklärung an, Pjöngjang werde weiterhin „entsprechende Gegenmaßnahmen“ gegen Schritte Washingtons und Seouls ergreifen, die Nordkorea als Bedrohung empfinde. „Die Häufigkeit der Nutzung des Pazifiks als Schießplatz hängt vom Verhalten der US-Streitkräfte ab“, sagte sie in einer von KCNA verbreiteten Erklärung.

Pjöngjang startete „Überraschungsübung“

Pjöngjang hatte am Samstag bereits eine Interkontinentalrakete abgefeuert und dies später als erfolgreiche „Überraschungsübung“ bezeichnet. Die Übung habe Pjöngjangs „Fähigkeit zu einem tödlichen nuklearen Vergeltungsschlag“ bewiesen. Die Vereinigten Staaten und Südkorea hatten als Reaktion auf den Raketentest am Sonntag gemeinsame Manöver der Luftwaffe abgehalten.

Die Bundesregierung verurteilte am Sonntag Pjöngjangs Start einer Interkontinentalrakete „auf das Schärfste“. Der Raketenstart gefährde „sowohl die Sicherheit unserer Partner in der Region als auch die internationale Sicherheit in eklatanter Weise“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.

Auch UN-Generalsekretär Guterres verurteilte Nordkoreas Start einer Interkontinentalrakete. Guterres habe Pjöngjang erneut aufgefordert, „unverzüglich von weiteren Provokationen abzusehen“, ließ er über seinen Sprecher Stephane Dujarric erklären.

Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region und hatte zuletzt angekündigt, das eigene Atomwaffenarsenal „exponentiell“ auszubauen. Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas hatten Südkorea und die USA wiederum ihrerseits Ende Januar verstärkte Manöver angekündigt. (afp/dpa/dl)



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