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Über 400.000 Kongolesen zur Ausreise aus Angola gezwungen

Über 400.000 Kongolesen wurden zur Ausreise aus Angola gezwungen, sie wurden abgeschoben. Die NGO "Human Rights Watch" kritisiert die Zwangsausweisungen.

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Kongolesen an der Grenzstadt Kamako, 12. Oktober 2018.

Foto: SOSTHENE KAMBIDI/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die NGO „Human Rights Watch“ hat den angolanischen Sicherheitskräften vorgeworfen, mehr als 400.000 Kongolesen zur Ausreise aus Angola gezwungen zu haben. Unter dem Vorwand, gegen illegalen Diamantenhandel vorzugehen, seien hunderttausende Flüchtlinge und Migranten ausgewiesen oder zur Flucht über die Grenze in die Demokratische Republik Kongo gezwungen worden, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag.
„Human Rights Watch“ (HRW) forderte die Regierung in Luanda auf, die Zwangsausweisungen sofort zu stoppen und Berichten über Misshandlungen der kongolesischen Flüchtlinge nachzugehen.
Mindestens sechs Menschen seien laut UNO bei den Aktionen der angolanischen Sicherheitskräfte und der mit ihnen verbündeten Jugend der Tshokwe-Volksgruppe in der Grenzregion Lunda Norte getötet worden, hieß es in dem HRW-Bericht weiter. „Sehr wahrscheinlich“ sei die Zahl der Opfer aber noch höher.
Viele Flüchtlinge und Migranten aus der Demokratischen Republik Kongo warfen den Sicherheitskräften demnach vor, sie geschlagen, sexuell missbraucht, ausgeplündert oder ihre Häuser niedergebrannt zu haben.
Offiziell richtet sich die „Operation Transparenz“ der angolanischen Behörden gegen den illegalen Diamantenhandel, der ihnen zufolge „von illegalen Migranten betrieben und kontrolliert“ wird. Dafür habe die angolanische Regierung jedoch keine Beweise vorgelegt, erklärte HRW. Außerdem hätten viele Vertriebene ausgesagt, dass sie legal in Angola gelebt hätten.
Der Leiter der „Operation Transparenz“, Antonio Bernardo, bestritt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass unter den Abgeschobenen Flüchtlinge seien. Auf einer Pressekonferenz am Vortag hatte er von mindestens 416.000 Kongolesen gesprochen, die Angola freiwillig verlassen hätten. Im Rahmen der „Operation Transparenz“ seien zudem fast 280 Einrichtungen für den illegalen Diamantenhandel geschlossen worden.
(afp)

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