Ungarns Antifa-Fall: Festnahme von zwei deutschen Verdächtigen

Die brutale Präsenz der Antifa in Ungarn hat die Gesellschaft im Februar schockiert. Einige der deutschen Täter sind gefasst worden. Ein berüchtigter, extremistischer Verein könnte im Hintergrund stehen.
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Einige der Waffen, die bei den Angreifern gefunden wurden.Foto: Police.hu
Von 20. März 2023

Zwei deutsche Jugendliche, die sich als Antifaschisten ausgeben, wurden am Mittwoch, 15. März, in Leipzig festgenommen. Die ungarische Polizei verfolgte sie wegen bewaffneter Angriffe auf den Straßen von Budapest (Ungarn) Mitte Februar.

An den Ermittlungen war ein Elitekommando des Landeskriminalamtes Sachsen beteiligt. Mehrere Wohnungen in Leipzig und Jena wurden unter Leitung der Staatsanwaltschaft Dresden durchsucht, berichtet die „BILD“. Bei der Razzia des Sondereinsatzkommandos der deutschen Polizei wurden die Verdächtigen, Emilie Samira D. (21) und Moritz S. (21) nach der Festnahme sofort nach Ungarn überführt.

Die Täter könnten mit der berüchtigten Hammerbande in Verbindung stehen. Die Organisation scheint weitere Anschläge in Ungarn zu organisieren. Experten mahnen die Regierung von Viktor Orbán zur Vorsicht.

Dritte Generation der linksextremistischen Terrorgruppe „Hammerbande“

Die Festgenommenen und weitere von der Polizei gesuchte Mittäter werden als Mitglieder der zweiten oder dritten Generation der berüchtigten linksextremistischen Terrorgruppe „Hammerbande“ beschrieben.

Als eine der bekanntesten deutschen Antifas bauten Lina Engel und ihr Verlobter das nationale Netzwerk auf, das mit den Budapester Verbrechen in Beziehung steht, berichtet „Mandiner“. Die Organisation verübt seit 2015 regelmäßig brutale Angriffe auf ihre politischen Gegner. Obwohl, wie die Ereignisse in Budapest gezeigt haben, die aggressive Gruppe in vielen Fällen nicht genau weiß, wen sie angreift. Es reicht ihnen, dass jemand ein rechtsgerichtetes Aussehen hat.

Die Gruppe ist für ihre Brutalität bekannt. Sie gehen in der Regel immer gleich vor: Menschen, die von verschiedenen (meist rechtsgerichteten) Demonstrationen nach Hause unterwegs sind, werden plötzlich angegriffen. Mit Hämmern und Stöcken fügen sie ihren Opfern schwere und dauerhafte Verletzungen zu. Als Zeichen ihrer Grausamkeit greifen sie besonders verletzliche Körperteile an, wie Kopf, Schienbein, Knie oder Knöchel.

Auch die Angriffe in Budapest waren äußerst gewalttätig und blutig. Linksradikale griffen insgesamt acht unschuldige Passanten an vier Orten in der Stadt an, schlugen sie brutal zusammen und verletzten einige von ihnen schwer.

Nach dem ersten Angriff richtete das Budapester Polizeipräsidium eine Sonderermittlungseinheit ein, um die Angreifer aufzuspüren. Nach ungarischen Presseberichten besteht die Strafverfolgungseinheit aus 45 Polizeibeamten. Mehrere Personen wurden innerhalb von zwei Tagen nach den Anschlägen schon festgenommen.

Nach „BILD“-Informationen handelt es sich bei den mutmaßlichen Angreifern um Clara Wittkugel (22), Anna M. (26), Emilie D. (21), Moritz S. (21), Tobias E. (29) aus Deutschland und Ilaria S. (38) aus Italien. Auf der Fahndungsliste steht noch Clara Wittkugel. Die Gesuchte begann ihre Tätigkeit als Aktivistin der grünen Partei, wurde dann eine radikale Grüne und schloss sich später der gewalttätigen linksextremen Gruppe an, berichtet „Ungarn Heute“.

Gezielte Provokation der ungarischen Regierung

Am 15. März berichtete die regierungsnahe ungarische Tageszeitung „Magyar Nemzet“, dass deutsche Antifaschisten eine Spendensammlung gestartet haben, um ihren verhafteten Freunden in Ungarn zu helfen. Die Tageszeitung veröffentlichte die Nachricht unter der Überschrift „Das schockiert!“ und erwähnte, dass die Frankfurter Antifa, die die Spendenaktion gestartet haben, möglicherweise sogar eine weitere Aktivität in Ungarn planen. Sie hätten zuvor eine Demonstration am Tag der politischen Gefangenen für den 18. März angekündigt, und es gebe Anzeichen dafür, dass sie nach Ungarn fahren könnten.

József Horváth, sicherheitspolitischer Berater des Zentrums für Grundrechte in Ungarn, äußerte sich in einem Interview mit der Zeitung ebenfalls zu den wachsenden Aggressionen. Horváth sagte, dass im Gegensatz zu Ungarn die Gesellschaft im Westen viel toleranter gegenüber linksextremen Aktivitäten sei. Bei den jungen Menschen sei es fast selbstverständlich, dass sie solche Gefühle haben und toleriert werden.

Im Zusammenhang mit diesem Phänomen stellte der Experte jedoch fest, dass „Ausländer es anscheinend schätzen, dass Ungarn eines der sichersten Länder Europas ist, in dem sie keine Angst vor radikal-islamistischen Anschlägen oder der Brutalität des politischen Extremismus haben müssen“.

Diese antifaschistischen Aktionen, die mit Deutschland in Verbindung gebracht werden, könnten auch dazu dienen, die ungarische Regierung zu verärgern, sagt der Experte. Er mahnt in dieser Hinsicht zur Vorsicht. Er hält es für möglich, dass „die ungarische Regierung absichtlich provoziert wird, damit die Behörden eine harte Haltung gegen radikale Aktivitäten einnehmen“.

Ziel all dessen wäre es, „den Extremismus der Regierung in Ungarn und die Bedrohung für links denkende Menschen“ zu demonstrieren.

Viktor Orbáns Regierung braucht Fingerspitzengefühl für ihr Handeln. Ein hartes Durchgreifen könnte als Abschreckung gegen linksextreme Aggressionen dienen. Zu hartes Durchgreifen könnte die liberalen Medien auf den Plan rufen, die Orbáns Regierung schnell wegen polizeilicher Exzesse als rechtslastig verleumden könnten.



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