US-Waffenorganisation NRA meldet Konkurs an – NRA will nach Texas umziehen

Titelbild
AR-15-Gewehre und andere Waffen an einem Schießstand während des "Rod of Iron Freedom Festival" am 12. Oktober 2019 in Greeley, Pennsylvania.Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times17. Januar 2021

Zur Abwendung gerichtlicher Verfolgung hat die mächtige US-Waffenlobby NRA Konkurs angemeldet. Die National Rifle Association und eine ihrer Tochterorganisationen reichten einen Antrag auf Gläubigerschutz bei einem Konkursgericht im texanischen Dallas ein, wie ihr Chef Wayne LaPierre am Samstag in einer E-Mail an die NRA-Mitglieder mitteilte. Damit solle sichergestellt werden, dass die Organisation „frei von dem politisch giftigen Umfeld in New York“ bleibe.

Der Bundesstaat New York hatte im August ein Verfahren gegen die NRA, ihren Chef und drei weitere hochrangige NRA-Vertreter eingeleitet. Sie sollen Mitgliedsbeiträge der Organisation und Spenden für persönliche Ausgaben veruntreut haben. Die New Yorker Staatsanwältin Letitia James, die der Demokratischen Partei angehört, hatte politische Motive für das Verfahren bestritten und zugleich eingeräumt, dass es zur Auflösung der NRA führen könne.

Die NRA will daher nun von ihrem Gründungsort New York nach Texas umziehen. Die Lobby-Organisation vertritt seit Jahrzehnten die Waffenbesitzer in den USA und stellt sich entschieden gegen jede Einschränkung des Verkaufs und Besitzes von Waffen. Die Organisation macht ihren großen Einfluss auch geltend, indem sie Politiker, die NRA-Positionen unterstützen, materiell unterstützt.

LaPierre steht der Organisation bereits seit rund 30 Jahren vor. Laut im Internet kursierenden internen Dokumenten soll er auf NRA-Kosten ein Luxusleben mit Reisen auf die Bahamas und nach Italien sowie anderen Annehmlichkeiten führen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft LaPierre und seinen Komplizen vor, binnen drei Jahren Verluste in Höhe von 64 Millionen Dollar (53 Millionen Euro) verursacht zu haben.

Das Konkursverfahren schützt die NRA nicht nur vor Forderungen von Gläubigern, sondern auch vor juristischen Verfahren. Trotz des Konkursantrages will die Lobby-Organisation nach eigenen Angaben keine größeren Änderungen bei ihren Aktivitäten und ihrem Personal vornehmen. „Die NRA ist nicht pleite, stellt ihre Aktivitäten nicht ein und ist nicht zahlungsunfähig“, stellte LaPierre klar.

Staatsanwältin James erklärte zum Konkursantrag der NRA, sie werde es „nicht zulassen, dass die NRA dies oder irgendeine andere Taktik nutzt, um ihrer Verantwortung und der Aufsicht meiner Behörde zu entgehen“. (afp)



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