Trump lockert Emissionsregeln - Verbrenner wieder bevorzugt
US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig und beende den „grünen Betrug“.
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Am 3. Dezember 2025 im Oval Office des Weißen Hauses in Washington, DC: US-Präsident Donald Trump kündigt in Begleitung von Führungskräften großer Automobilhersteller schwächere Kraftstoffverbrauchsstandards als Teil seiner Agenda zur Senkung der Preise für benzinbetriebene Autos und zur Abschaffung der Politik des ehemaligen Präsidenten Joe Biden zur Förderung von Elektrofahrzeugen an.
Vorfahrt für Verbrenner: US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am 3. Dezember in Washington, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig, mit denen dieser Elektroautos fördern und den Treibhausgasausstoß senken wollte.
Trump sagte im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis, dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt. Unter anderem standen neben ihm der Chef der Opel-Mutter Stellantis, Antonio Filosa, und Ford-Lenker Jim Farley.
Trump: „Grünen Betrug“ beenden
Durch den Schritt werde zudem der „grüne Betrug“ beendet, sagte Trump weiter. Nach Angaben des Weißen Hauses sollen US-Bürger beim Kauf eines Neuwagens so im Schnitt je 1.000 Dollar (rund 860 Euro) sparen. Kritiker nennen die Rechnung irreführend, da Autofahrer wieder mehr für Sprit ausgeben müssen, weil die Verbrenner unter den gelockerten Regeln mehr verbrauchen.
Die bisherigen Richtlinien sahen vor, dass im Flottendurchschnitt des Modelljahres 2031 eine Gallone Kraftstoff für rund 50 Meilen ausreichen muss. Das entspricht etwa 4,7 Litern pro 100 Kilometer. Stattdessen solle nun ein Wert von nur 34,5 Meilen pro Gallone angepeilt werden – also etwa 6,8 Liter auf 100 Kilometer.
Bidens Vorschriften sollten Verbraucher durch effizienteren Kraftstoffverbrauch finanziell entlasten und zugleich die Umwelt besser schützen. Zudem schrieb Biden der Autoindustrie einen niedrigeren Treibhausgasausstoß vor. Dadurch sollten die US-Bürger über die Lebensdauer ihres Autos im Schnitt rund 600 Dollar an Sprit einsparen.
Mit den Vorgaben wollte die Biden-Regierung zugleich den Verkauf von Elektroautos ankurbeln. Die Autohersteller mussten entsprechend mehr Geld ausgeben, um den neuen Standards gerecht zu werden.
Trump nannte die Biden-Regeln „lächerlich, belastend, schrecklich“ und teuer. „Die Menschen wollen Verbrenner“, betonte Trump. Sie wollten zwar auch Elektroautos, aber derzeit lägen Verbrenner „mit großem Abstand vorne“.
Während des morgendlichen Berufsverkehrs auf der Interstate 210 in Pasadena, Kalifornien, am 3. Dezember 2025.
Foto: Mario Tama/Getty Images
Autohersteller begrüßten den Vorstoß
Ford-Chef Jim Farley lobte „die Führungsrolle von Präsident Trump bei der Angleichung der Treibstoffstandards an die Marktgegebenheiten“. Auch Stellantis und General Motors dankten Trump für seine Initiative. Farley stellte in Aussicht, mehr „erschwingliche“ Fahrzeuge auf dem US-Markt anzubieten.
Unter Biden hatte die US-Umweltschutzbehörde EPA die verschärften Emissionsgrenzwerte im März 2024 angekündigt. Sie betrafen die Neuwagenflotten in den Jahren 2027 bis 2032. Vorgesehen war ein jährlich sinkender Höchstwert für den Durchschnittsausstoß aller Neuwagen eines Herstellers – ähnlich wie es in der EU bereits der Fall ist.
Der Verkehr ist die größte Quelle klimaschädlicher Treibhausgase in den USA. Die Biden-Regierung wollte mit den Vorgaben den Umstieg auf Elektroautos ankurbeln. Es blieb Herstellern überlassen, welche Technologien sie einsetzen wollten – effizientere Verbrennungsmotoren oder einen größeren E-Auto-Anteil.
Stopp des Handels mit Emissionsrechten
Die US-Regierung will ferner ab dem Modelljahr 2028 den Handel mit Emissionsrechten stoppen. Autobauer konnten diese handeln und so Punkte ansammeln, um strenge Vorschriften zu erfüllen. Vor allem für Tesla waren diese Erlöse bislang wichtig, um die eigene Bilanz aufzubessern. Die geplanten Schritte sind noch nicht in die Tat umgesetzt.
Der US-Bundesstaat Kalifornien hatte im Frühjahr bei seinen Umweltbemühungen einen Rückschlag erlitten. So hatte der US-Senat eine Ausnahmeregelung für den US-Bundesstaat aufgehoben, die ihm erlaubt hatte, eigene strengere Umweltvorschriften für Autos zu etablieren. (afp/dpa/ks)
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