Wo war die Antifa 2021?

2021 wurde es still um die Antifa in den USA. Doch wer die Bewegung kennt, weiß, dass sie nicht wirklich verschwunden ist. Sie operiert weiterhin. Einige Experten meinen, sie würden weiterhin „im Stillen“ das rechte Spektrum entlarven – andere sehen die Gewalt, die von ihr und ihren Ablegern ausgeht.
Titelbild
Antifa-Demonstranten bei einer Gegendemo am 25. Juli 2021 in New York City. Die Hauptdemo forderte die Freilassung der Personen, die am 6. Januar 2021 wegen ihrer Beteiligung an der Erstürmung des Kapitols verhaftet worden waren.Foto: Stephanie Keith/Getty Images
Von 7. Januar 2022

Einige Antifa-Experten sagen, dass die Aktivisten der antifaschistischen Bewegung das tun, was sie schon immer getan haben: Sie recherchieren im Stillen und entlarven Rassisten und Fanatiker der rechten Ecke.

„In dem breiten Spektrum von Aktivitäten, die im Antifaschismus wirksam sind, bleiben die meisten völlig unbemerkt“, sagte Chad Loder, ein Antifa-Aktivist in Südkalifornien gegenüber „US Today“.

Weil viele Leute die Antifa nur über die Aktionen einer Minderheit von Aktivisten definieren, anstatt die Gesamtheit der Bewegung zu erkennen, verpassen sie das ganze Bild, sagte Stanislav Vysotsky, Professor für Kriminologie.

Die Straßendemonstranten machten nur einen kleinen Teil des antifaschistischen Aktivismus aus und dies sei ohnehin überbewertet, sagte Vysotsky. „Fünfundneunzig Prozent des antifaschistischen Aktivismus sind nicht konfrontativ und gewaltfrei.“

Lokale Proteste eskalieren

Meldungen, die meist wegen lokalem Bezug die deutsche Medienlandschaft gar nicht erreichen, zeigen ein anderes Bild.

Nach dem Freispruch von Kyle Rittenhouse in Wisconsin versammelten sich am 19. November 2021 rund 200 Menschen in der Innenstadt von Portland.

Rittenhouse hat 2020 zwei Männer während eines Protestes erschossen. Viele Falschinformationen kursieren um den Fall. Es hieß, er wäre Rassist und hätte Schwarze getötet, was nicht der Fall war. Seine Opfer waren weiß und wie Richter später entschieden, handelte er aus Notwehr.

Rittenhouse wurde am 19. November freigesprochen, was in einigen Städten zu gewaltsamen Protesten geführt hat.

Die Behörden meldeten einen Aufstand in Portland, nachdem Demonstranten Fensterscheiben zerschlagen und sich mit der Polizei angelegt hatten, schreibt Zane Sparling von „Portland Tribune“, der bei der Aktion dabei war.

Die Konfrontation spitzte sich zu, als eine schwarz gekleidete Menge Polizeibeamten erspähte, die auf Patrouille waren. Die Beamten verschwanden in dem gesicherten Parkhaus, die Demonstranten ließen jedoch nicht locker und schlugen gegen das heruntergezogene Tor, beschreibt Sparling die Lage.

Die Beamten haben dann einen Blitzknall benutzt, um die Demonstranten zu zerstreuen. Diese schlugen jedoch daraufhin mehrere Fenster im Erdgeschoss des Parkhauses ein.

Mordrate steigt nach Schwächung der Polizei

Die Auswirkungen von Demonstrationen und anderen Aktionen von Antifa haben eine viel größere Bandbreite, meint Andy Ngo, Antifa-Experte und Reporter aus Portland. Aus der Bewegung sind weitere Zweige entstanden, die die linksgerichtete Ideologie transportieren, wie die Black Lives Matter-Bewegung. 

Portland hat 2020 seine Straßen den Black Lives Matter-Antifa-Randalierern überlassen und zugelassen, dass die extreme Linke die öffentliche Politik diktiert, schreibt Ngo in einem Gastbeitrag für die britische „Daily Mail“.

Der Antifa-Experte sagt, gewählte Beamte hätten die Polizei verurteilt, den Strafverfolgungsbehörden die Mittel entzogen und Gewaltverbrecher im Namen von „Antifaschismus“ und „Antirassismus“ verhätschelt.

Das habe zum Ergebnis, dass die Mordrate, die Anzahl der Schießereien und Gewaltkriminalität angestiegen sei, schreibt Ngo. Auch die Anzahl der Massenplünderungen, wie die in der Innenstadt von San Francisco, hat in Portland zugenommen.

Obwohl es in Portland nicht annähernd so viele Morde gibt wie in größeren Städten wie Chicago oder Philadelphia, die seit langem von Bandenkriegen geplagt werden, verzeichnet Portland seit zwei Jahren in Folge den höchsten prozentualen Anstieg von Tötungsdelikten in den USA.

Die aktuellen Daten dazu:

Portland-Polizei reagiert nur auf Notfälle

Zudem gab Anfang Dezember 2021 die Polizei von Portland bekannt, dass sie nur noch auf die schwerwiegendsten Notrufe reagieren wird, bei denen es um Leben und Tod geht. Und bei allen anderen Fällen können sich „die Reaktionszeiten verzögern“, so eine Pressemitteilung der Behörde.

Ngo nimmt das tragische Beispiel einer jungen Frau, um die Bedeutung dieser Ankündigung zu veranschaulichen. Im November rief eine junge Latina um 15.37 Uhr den Notruf an und bat um Hilfe, weil sie sich in einer Geiselnahme befand.

Als die Beamten eintrafen, wurden sie beschossen und mussten sich zurückziehen. Sie forderten Spezialeinheiten an.

Zehn Stunden später drangen die Beamten schließlich in die Wohnung ein, wo die junge Frau festgehalten wurde. Sie nahmen den Täter fest. Mariela Gonzalez Rocha, die junge Latina, die die Polizei um Hilfe gebeten hatte, war jedoch bereits tot, schreibt Ngo.

Der Journalist macht direkt den Bürgermeister von Portland, Ted Wheeler, verantwortlich. Seiner Meinung nach hätten er und die Stadträte nach der gefilmten Tötung des farbigen George Floyd den Fehler gemacht, die Polizei zu demoralisieren.

Die Konsequenzen sind verheerend: „Immer mehr schwarze und braune Menschen sterben, und nur wenige sind in der Lage, die Hilfe zu bekommen, die sie brauchen, wenn sie die Polizei rufen“, so Ngo.



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