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Stefan Aust zur Merkel-Ära

„16 Jahre Stabilität, aber auch 16 Jahre Stagnation“

Mit der Bundestagswahl wird die Ära von Bundeskanzlerin Angela Merkel beendet. „Welt“-Chefredakteur Stefan Aust resümiert die Stärken und Schwächen der scheidenden Kanzlerin.

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Stefan Aust an der Film-Premiere.

Foto: Hannes Magerstaedt/Getty Images

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Stefan Aust, Chefredakteur der „Welt N24-Gruppe“, äußerte sich anlässlich der Bundestagswahl in einem „Welt“-Interview zur Merkel-Ära.
Eine Stärke von Bundeskanzlerin Angela Merkel war aus seiner Sicht, dass sie das Land nach außen hin gut repräsentiert habe. Merkel habe „Verlässlichkeit, Sachkenntnis, Solidität, Übersicht und Kompromissbereitschaft“ gezeigt und „Zuversicht“ ausgestrahlt, allerdings würde man rückblickend ihre Regentschaft mit „16 Jahre Stabilität, aber auch 16 Jahre Stagnation“ verbinden.
Merkel sei eine „Expertin“ in Sachen „Machterhalt“. Eine Regentin, die es geschafft habe, die unterschiedlichen Koalitionen zusammenzuhalten und den Koalitionspartnern ihren Willen aufzudrücken, ohne dass diese es jemals gemerkt hatten, so Aust.
Um ihre Macht zu festigen, habe es kaum neue Gesichter im Umfeld der Kanzlerin gegeben. Nun, am Ende ihrer Amtszeit, hinterlasse sie aber „ein Vakuum an politischen Talenten“.
Das Absacken und den wackeligen Zustand der CDU hingegen schreibt Aust Merkels Verfehlungen in der Migrationskrise zu. Den größten Verlust habe die Partei 2017 erlitten, als ein Großteil der Wähler zur AfD abwanderte und diese erstmalig in den Bundestag einzog.
Mit 32,9 Prozent hatte die Union damals das schlechteste Ergebnis seit 1949 eingefahren. Die AfD wurde mit 12,6 Prozent drittstärkste Fraktion im Bundestag und die stärkste Oppositionspartei.
Weiter kennzeichnend für die Ära Merkel sei, nach Ansicht von Aust, der Wandel der CDU hin zu einer sozialdemokratisch-grünen Partei. „Weg von der kritischen Diskussion unterschiedlicher Positionen, hin zum breiten Mainstream und der tendenziellen Ausgrenzung Andersdenkender.“ (nw)

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