2023 fehlen bundesweit rund 384.000 Kita-Plätze

Schon jetzt bereitet die Betreuungsfrage werdenden Eltern lange vor der Geburt Kopfzerbrechen. Kommendes Jahr dürfte sich der Mangel noch verschärfen – doch es gibt regional gravierende Unterschiede.
Ein Betreuerin läuft mit mehreren Kleinkindern durch München.
Ein Betreuerin läuft mit mehreren Kleinkindern durch München.Foto: Peter Kneffel/dpa
Epoch Times20. Oktober 2022

Im kommenden Jahr stehen einer Bertelsmann-Studie zufolge deutlich weniger Kita-Plätze zur Verfügung, als Deutschland benötigen würde. Wie aus neuen Berechnungen für den bundesweiten Ländermonitor Frühkindliche Bildung hervorgeht, fehlen 2023 bundesweit voraussichtlich knapp 384.000 Plätze.

Besonders im Westen Deutschlands, wo 362.400 Betreuungsplätze fehlten, gibt es demnach gegenüber dem Osten mit 21.200 benötigten Plätzen eine große Versorgungslücke. Um der Nachfrage gerecht zu werden, müssten im Westen 93.700 Fachkräfte und im Osten 4.900 eingestellt werden, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Das ergebe zusätzliche Personalkosten von insgesamt 4,3 Milliarden Euro pro Jahr.

Größter Mangel in NRW

Grundlage der Berechnung, die der dpa vorab vorliegt, sind Erhebungen aus dem Jahr 2021. Die Analyse ergibt für fast alle Bundesländer, dass die Nachfrage der Eltern nach Kita-Plätzen höher ist als der Anteil an Kindern, die im vergangenen Jahr in Betreuung waren. Der größte Mangel besteht demnach im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 101.600 fehlenden Kita-Plätzen. In Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen sei dagegen kein Ausbau der Plätze nötig.

Der Ausbaubedarf ist den Berechnungen zufolge für Kinder unter drei Jahren am höchsten. Demnach fehlen für diese Gruppe in Westdeutschland rund 250.300 Kita-Plätze, in Ost-Deutschland – inklusive Berlin – sind es rund 20.700.

Seit 2013 gibt es in Deutschland einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Für Kinder ab drei Jahren besteht dieser schon seit 1996. Auch im kommenden Jahr werde dieser Rechtsanspruch nicht erfüllt, beklagen die Studienautoren. (dpa/mf)



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