Berliner Massenansturm: 1.749 Interessenten für eine 2-Raum-Wohnung

In Berlin herrscht akute Wohnungsnot. Auf eine 54 Quadratmeter Wohnung kommen 1.749 Interessenten.
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Warteschlange... (Symbolbild).Foto: istockphoto/gemenacom
Epoch Times26. November 2019

Berlins Bundeshauptstadt ist von Wohnungsnot geplagt: Weil Rot-Rot-Grün das Wohnungsproblem und den starken Anstieg der Mieten nicht in den Griff bekommt, versucht sich der Senat nun mit einem deutschlandweit umstrittenen Gesetz. Die Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen vor Baujahr 2014 sollen für fünf Jahre auf dem Stand von Mitte 2019 eingefroren werden. Zudem sollen Obergrenzen für Neuvermietungen festgelegt werden, wie der „RBB“ berichtet.

Nun muss das Vorhaben noch durch das Abgeordnetenhaus abgenickt werden, was für Anfang 2020 erwartet wird. Dann soll das Gesetz im März in Kraft treten, rückwirkend auf Januar 2019.

Doch Wirtschaft und Opposition warnen bereits, so der Sender. Der Mietendeckel würde dringend nötige Investitionen in den Neubau und in Modernisierungen abwürgen. Auch eine mögliche Verfassungswidrigkeit könnte gegeben sein, glauben Kritiker.

Massenansturm auf 2-Raum-Wohnung

Dass der Wohnungsmarkt in Berlin heiß umkämpft ist, ist kein Geheimnis. Der „RBB“ berichtet aktuell über einen Massenansturm auf eine ausgeschriebene Wohnung nahe dem Schöneberger Rathaus: 54 Quadratmeter, zwei Zimmer, dritter Stock, Altbau aus den 50er Jahren. Das Ganze war für 550 Euro warm zu vermieten.

Doch was sich dann in dem Haus an der Meininger Straße ereignete, war überwältigend. Innerhalb von zwölf Stunden bekundeten 1.749 Menschen ihr Interesse an der Wohnung. Der Hausverwalter versuchte für Ordnung zu sorgen. Über Megafon gab er Anweisungen an die Interessenten, die in Gruppen von 20 bis 30 Personen ins Haus gelassen wurden.

Dabei hatte Hausverwalter Rolf Harms bereits eine Vorauswahl getroffen und zahlreiche Bewerber bereits ausgesiebt. Die Bedingungen lauteten: nicht als Zweitwohnung, kein Einkommen über 5.000 Euro netto. Von den übrigen Wohnungssuchenden wollte Harms jedoch so viele wie möglich einladen, um etwaige Absprünge zu kompensieren.

Für die Menschen die kamen war es eine „Katastrophe“, wie eine Frau sagte. Jedoch spiegele es das aktuelle Bild der Wohnungssuche in Berlin „total wider. Das ist kein Einzelfall“, so die Interessentin. Eine andere Suchende, eine junge Frau, empfand die Situation als „provokativ“. Sie war sich nicht sicher, ob sie überhaupt in das Haus gehen soll. Allerdings: „Letztendlich bleibt einem nichts anderes übrig.“

Doch wer bekommt nun die Zwei-Zimmer-Wohnung, 54 Quadratmeter, dritter Stock, Altbau mit Blick auf das Rathaus Schöneberg für 550 Euro warm? In eineinhalb Wochen fällt die Entscheidung. (sm)

Weitere Infos: Wohnungsmarkt-Bericht 2018, Investitionsbank Berlin

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