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Bundeswehr stoppt die Auswechselung der deutschen Soldaten

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Bundeswehrsoldaten.

Foto: Maurizio Gambarini/Archiv/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die Bundeswehr setzt wegen der angespannten Lage im Irak ihren geplanten Kontingentwechsel in dem Land aus. Wegen der jüngsten Entwicklungen im Irak habe Generalinspekteur Eberhard Zorn entschieden, den regulären Kontingentwechsel der deutschen Soldaten dort auszusetzen, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Sonntagabend mit.
Das Einsatzführungskommando hatte zuvor am Sonntag erklärt, dass „in diesen Tagen“ die ersten 30 Soldaten aus Mecklenburg-Vorpommern nach Erbil im Nordirak fliegen und dann auf ihre Einsatzorte im Irak verteilt werden sollten. Wenig später sollten dann die nächsten 30 Soldaten ebenfalls aus dem norddeutschen Raum folgen.

Noch unklar wie es weiter geht

Ein Sprecher der Bundesverteidigungsministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Soldaten würden nun vorerst nicht in den Irak fliegen. Unklar sei noch, was mit den vor Ort stationierten Soldaten geschehe, die im Austausch wieder nach Deutschland zurückkehren sollten. Die Lage sei „sehr dynamisch“ und könne sich laufend ändern.
Die Bundeswehr stimme sich eng mit ihren Partnern und der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak ab, sagte der Sprecher weiter.
Die Koalition setzte ihren Einsatz im Irak am Sonntag aus. Dies betreffe sowohl die Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte als auch den direkten Kampf gegen den IS, teilte die Koalition mit.

Aufklärungsflüge laufen vorerst weiter

Die Bundeswehr setzte ihre Aufklärungsflüge im Irak zunächst aber fort. Daran gebe es bislang keine Änderung, sagte der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Sonntagabend. Bereits am Freitag hatte die Bundeswehr allerdings ihre Ausbildungsmission für irakische Sicherheitskräfte ausgesetzt.
Das deutsche Kontingent umfasst nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr von Samstag derzeit insgesamt 415 Soldaten, davon sind knapp 280 in Jordanien und fast 140 im Irak stationiert.
Die Lage im Irak ist extrem angespannt, nachdem die USA in der Nacht zum Freitag den iranischen Top-General Kassem Soleimani im Irak gezielt getötet hatten. Teheran drohte mit Vergeltung.
Es gab bereits mehrere Raketenangriffe auf das Gebiet der US-Botschaft in Bagdad sowie einen irakischen Stützpunkt, auf dem US-Soldaten stationiert sind. Zu den Angriffen bekannte sich bislang niemand. (afp)

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