Demonstrationen für Forschung und Science: „Wissenschaft ist keine Meinung, alternative Fakten sind Lügen“

Unter dem Motto „Wissenschaft ist keine Meinung, alternative Fakten sind Lügen“ demonstrierten Tausende Menschen für die Bedeutung von Wissenschaft und eine faktenbasierte Politik. Die Märsche haben sich aus den Frauenmärschen in Washington entwickelt, die Sponsoren der Märsche entsprechen wohl denen der Frauenmärsche.
Titelbild
«Doktorhut statt Aluhut!» - gesehen beim «March for Science» in Freiburg.Foto:  Patrick Seeger/dpa
Epoch Times22. April 2017

In Deutschland und weltweit haben viele Tausende Menschen für die Bedeutung von Wissenschaft und eine faktenbasierte Politik demonstriert.

In Berlin kamen nach Angaben der Veranstalter unter dem Motto „Wissenschaft ist keine Meinung, alternative Fakten sind Lügen“ rund 11.000 Menschen zusammen, darunter viele Wissenschaftler. Bundesweit fanden vor allem in Universitätsstädten zahlreiche Demonstrationen statt. Der Hauptprotestzug des „March for Science“ zog am Weißen Haus in Washington vorbei.

„Wir können nicht akzeptieren, dass in Zeiten, in denen der Mensch diesen Planeten verändert wie nie zuvor in der Geschichte, Entscheidungen getroffen werden, ohne auf wissenschaftliche Fakten zurückzugreifen“, sagte der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, beim „March for Science“ in München. „Wir dürfen uns nicht dümmer stellen, als wir sind.“ Rund 3000 Menschen gingen in München nach Polizeiangaben auf die Straße.

Das Organisationsteam in München betonte, die Demonstration sei keine Anti-Trump-Veranstaltung

Der Forschungsleiter am Deutschen Museum in München, Helmuth Trischler, sagte: „Wenn das Leugnen des Klimawandels mehrheitsfähig geworden ist und Fakten Alternativen bekommen, genügt es nicht mehr, wenn Wissenschaftler im Wesentlichen nur unter sich selbst kommunizieren.“ Das Organisationsteam in München betonte, die Demonstration sei keine Anti-Trump-Veranstaltung. Das Leugnen gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse sei ein weltweites Problem.

In Berlin gab es am Mittag eine erste Kundgebung an der Humboldt-Universität am Boulevard Unter den Linden. Anschließend zogen die Demonstranten vor das Brandenburger Tor. Auf Transparenten und Schildern war unter anderem zu lesen: „Alternative Fakten zählen nicht im OP“.

Sponsoren und Partner der Märsche?

Die Märsche hatten sich aus dem Frauenmarsch auf Washington am Tag nach der Vereidigung von Donald Trump zum US-Präsidenten in diesem Januar entwickelt. Die Organisation und die Webseite www.marchforscience.com ähneln auffallend denen der Frauenmärsche. Diese wurden durch Organisationen, die von George Soros finanziert wurden oder ihm nahestehen, veranstaltet.

Einige Wissenschaftler sind derzeit wegen der Zurückweisung wissenschaftlicher Erkenntnisse etwa zum Klimawandel und zur Sicherheit von Impfstoffen durch Politiker, aber auch in Teilen der Gesellschaft in Sorge. Der 22. April ist der Tag der Erde (engl.: Earth Day). (dpa/ks)

Weitere Artikel

George Soros und eine zufällige, spontane, weltweite Frauendemonstration gegen Trump

Den Demonstranten geht es auch darum, die Freiheit von Wissenschaft und Forschung zu erhalten. Foto: Jörg Carstensen/dpa

Den Demonstranten geht es auch darum, die Freiheit von Wissenschaft und Forschung zu erhalten. Foto: Jörg Carstensen

Einwohner von Christchurch in Neuseeland protestieren beim «March for Science». Foto: Pj Heller/dpa

Einwohner von Christchurch in Neuseeland protestieren beim «March for Science». Foto: Pj Heller

Als Tiere kostümierte Einwohner beim «March for Science» in der Stadt Sitkan in Alaska. Foto: James Poulson/dpa

Als Tiere kostümierte Einwohner beim «March for Science» in der Stadt Sitkan in Alaska. Foto: James Poulson

In Japan lebende US-Bürger protestieren beim «March for Science». Foto: Alessandro Di Ciommo/dpa

In Japan lebende US-Bürger protestieren beim «March for Science». Foto: Alessandro Di Ciommo

Zahlreiche Menschen nehmen am «March for Science» in Helsinki teil. Foto: Mikko Stig/dpa

Zahlreiche Menschen nehmen am «March for Science» in Helsinki teil. Foto: Mikko Stig

Wissenschaftler demonstrieren im Februar in Boston gegen die Trump-Regierung und für die Anerkennung der Bedeutung der Wissenschaft. Foto: Steven Senne/dpa

Wissenschaftler demonstrieren im Februar in Boston gegen die Trump-Regierung und für die Anerkennung der Bedeutung der Wissenschaft. Foto: Steven Senne

Ein Hund in München trägt den Schriftzug «I love Scientists». Foto: Tobias Hase/dpa

Ein Hund in München trägt den Schriftzug «I love Scientists». Foto: Tobias Hase



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion