Deutschland muss 374,5 Millionen Impfdosen kaufen

Vertragliche Verpflichtungen zwischen der Bundesregierung und Biontech/Pfizer bedeutet weiteres Milliardengeschäft für den Vakzinhersteller. Derzeit lassen sich pro Tag etwa 6.000 Menschen impfen.
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Die Impfstoffproduktion läuft nach wie vor auf Hochtouren.Foto: iStock/Oselote
Von 5. Januar 2023

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Deutschland hat sich verpflichtet, rund 374,5 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer abzunehmen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor, die der Bundestag am Dienstag, 3. Januar, veröffentlichte.

Demnach hat sich der Bund vertraglich dazu verpflichtet, rund 283 Millionen Dosen Comirnaty abzunehmen (Stand: 30. November 2022). Für weitere 92,4 Millionen Dosen besteht zudem eine Abnahmeverpflichtung. EU-weit können die Mitgliedsstaaten „bei Bedarf“ weitere 692 Millionen Dosen „aktivieren“ (Stand: 1. Dezember 2022).

AfD wirft Regierung Intransparenz vor

Zu den Kosten wollte die Bundesregierung keine Angaben machen, weil der Preis pro Dosis „der vertraglichen Vertraulichkeit unterliegt und nicht öffentlich bekannt gegeben werden darf“. Aufgrund der Nennung des noch ausstehenden Liefervolumens könnten die ebenfalls noch ausstehenden Kosten nicht genannt werden.

In diesem Zusammenhang warf die AfD der Bundesregierung Intransparenz vor. Tatsächlich hält sich die Regierung bei den Ausgaben stets bedeckt. Allerdings berichtete die Ärztezeitung unter Berufung auf Informationen der „Deutschen Presseagentur“ von einem Preis von etwa 19,50 Euro je Impfdosis. Macht rund 1,8 Milliarden Euro allein für die noch abzunehmenden 92,4 Millionen Dosen.

Sonderkündigungsrecht nicht in Erwägung gezogen

Im Oktober 2022 hatte Pfizer-Direktorin Janine Small eingeräumt, dass die Impfstoffe nie darauf getestet wurden, ob sie eine Übertragung stoppen. Vor diesem Hintergrund wollte die AfD-Fraktion wissen, ob die Bundesregierung daher von einem Sonderkündigungsrecht für die noch ausstehenden 92,4 Millionen Dosen Gebrauch machen wolle.

Die Regierung verneinte das: „Derzeit ist das nicht geplant.“ Sie verwies dabei darauf, dass durch die Zulassung belegt sei, „dass der Impfstoff neben einer geeigneten Qualität ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis gegen COVID-19 aufweist“.

Impfquote bei knapp 78 Prozent

Laut Impfdashboard haben 64,8 Millionen Menschen (77,9 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands) bisher mindestens eine Dosis erhalten. Davon sind 63,5 Millionen Menschen (76,3 Prozent) bereits „grundimmunisiert“. 52,1 Millionen (62,6 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen.

12,3 Millionen (14,8 Prozent) erhielten bereits eine zweite Auffrischung. Aktuell sind 18,4 Millionen Menschen nicht geimpft (22,1 Prozent). Am Dienstag, 3. Januar, haben sich der Statistik zufolge 6.000 Menschen mit dem „angepassten Omikron-Impfstoff“ impfen lassen.

Bis Ende 2022 lieferten Pharmakonzerne 222,8 Millionen Dosen Impfstoff aus. Rund 163 Millionen stammen von Biontech/Pfizer. Der Rest verteilt sich auf Moderna, AstraZeneca, Johnson & Johnson, Novavax und Valneva.

4,6 Millionen Impfdosen bereits vernichtet

85,5 Prozent dieser Dosen wurden bis zum 3. Januar 2023 verbraucht. Mehr als 32 Millionen Dosen sind derzeit also noch übrig. Hinzu kommen die 92,4 Millionen aus der vertraglichen Lieferungsverpflichtung. „Es ist also absehbar, dass viele Millionen von Impfdosen auf Kosten des Steuerzahlers verfallen werden“, kritisiert die AfD. Bereits im Sommer 2022 musste die Regierung 4,6 Millionen Impfdosen vernichten lassen, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war.

Wie Epoch Times berichtete, will die Bundesregierung eine Bestellung für 80 Millionen Impfdosen für die Jahre 2023 und 2024 stornieren. Dabei drohen Verluste in Milliardenhöhe.

 



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