Die Ministerliste steht: Die Vorschläge von Angela Merkel

Die Nominierung der Minister steht fest. Hier ein Einblick zu den Vorschlägen von Angela Merkel.
Epoch Times25. Februar 2018

Bundeskanzlerin Angela Merkel stellte am Sonntag den Spitzengremien ihrer Partei die Namen der CDU-Minister in einer möglichen neuen Großen Koalition vor. Jens Spahn solle Gesundheitsminister werden, Peter Altmaier solle das Wirtschaftsministerium übernehmen, sagte Merkel in den CDU-Gremiensitzungen.

Ursula von der Leyen solle Verteidigungsministerin bleiben. Julia Klöckner solle neue Landwirtschaftsministerin werden, Anja Karliczek Bildungsministerin und Helge Braun neuer Kanzleramtschef, sagte Merkel demnach weiter. Annette Widmann-Mauz soll Staatsministerin für Integration im Kanzleramt werden.

Am frühen Sonntagabend gab Merkel die Namen der CDU-Kabinettsmitglieder offiziell bekannt. Mit dem konservativen Politiker Spahn würde die Kanzlerin einen ihrer profiliertesten Kritiker ins Kabinett einbinden.

Der bisherige Gesundheitsminister und Merkel-Vertraute Hermann Gröhe scheidet ebenso aus wie die bisherige Bildungsministerin Johanna Wanka.

Das Landwirtschaftsressort lag bisher in den Händen der CSU, die im neuen Kabinett das Innenministerium besetzen wird – unter der Voraussetzung, dass die SPD-Mitglieder in ihrem Entscheid der Bildung einer erneuten großen Koalition von Union und SPD zustimmen. Das Ergebnis der SPD-Befragung soll am 4. März vorliegen.

Hintergründe zu den Politikern

Jens Spahn:

Der 37-jährige Jurist gilt als großes CDU-Nachwuchstalent und soll nach Medienberichten neuer Gesundheitsminister werden. Als 22-Jähriger zog Spahn 2002 in den Bundestag ein, 2009 bekam er den wichtigen Posten des gesundheitspolitischen Fraktionssprechers.

Seit 2015 ist der ehrgeizige Westfale Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Der mit einem Journalisten verheiratete Spahn gehört zu den jungen CDU-Konservativen, die in der Flüchtlingskrise auf Distanz zu Merkel gingen.

Peter Altmaier:

Der 59-jährige Kanzleramtsminister und geschäftsführende Finanzminister gehört zu den wichtigsten Vertrauten Merkels. Der Jurist aus dem Saarland war Parlamentsgeschäftsführer der Union und Bundesumweltminister, bevor er 2013 den Chefposten in der Regierungszentrale übernahm.

Immer wieder hat er für Merkel den Job des „Ausputzers“ gemacht: Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise übernahm er im Jahr 2015 die Koordination der Politik in diesem Bereich.

Ursula von der Leyen:

Die 59-Jährige hat mit dem Verteidigungsressort bereits ihr drittes Ministerium inne: Von 2005 bis 2009 leitete sie das Familienministerium, in der schwarz-gelben Koalition übernahm die Mutter von sieben Kindern zwischen 2009 und 2013 das Arbeitsministerium.

Auf dem Schleudersessel im Verteidigungsministerium konnte sie sich seit 2013 ohne größere Blessuren halten.

Julia Klöckner:

Die CDU-Vizevorsitzende stammt aus einer rheinland-pfälzischen Winzerfamilie und war von 2009 bis 2011 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Jetzt könnte die 45-Jährige das Ressort als Ministerin übernehmen.

Vergeblich trat sie 2011 und 2016 als CDU-Spitzenkandidatin in ihrem Heimatland an. Obwohl sie als Wahlkämpferin in der Flüchtlingskrise Distanz zu Merkel erkennen ließ, konnte sie sich in der Bundespolitik behaupten und war bei den Koalitionsverhandlungen mit von der Partie.

Helge Braun:

Der Doktor der Medizin könnte Altmaier als Kanzleramtsminister beerben. Als derzeitiger Staatsminister im Kanzleramt gehört Braun zu Merkels Machtzirkel, deshalb wäre ein Aufstieg auf den Chefsessel in der Regierungszentrale nur konsequent.

In die Bundespolitik kam der Hesse erst 2009: Damals übernahm er den Posten des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bildungsministerium. Bei den Verhandlungen zur großen Koalition war der 45-Jährige für den Bereich Digitalisierung verantwortlich.

Anja Karliczek:

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schlug Anja Karliczek als neue Bundesbildungsministerin vor. Anja Karliczek ist Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführerin in der Unionsfraktion.

Die CDU-Politikerin ist Diplom-Kauffrau und wurde im Wahlkreis Steinfurt III direkt in den Bundestag gewählt. Karliczek wird dem Bericht zufolge Nachfolgerin von Johanna Wanka (CDU), die bereits vor Monaten ihrer Rückzug angekündigt hatte.

Annette Widmann-Mauz:

Die 51-Jährige soll Staatsministerin für Integration im Kanzleramt werden. Seit 2002 war sie Gesundheitsexpertin der Unionsfraktion, seit 2009 bekleidet Widmann-Mauz den Posten der Parlamentarischen Gesundheitsstaatssekretärin.

Als Vorsitzende der Frauenunion hat sie sich durch konservative Positionen hervorgetan: Sie befürwortet etwa das umstrittene Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche.

(afp/dts/ks)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion