Dresden verteilt kostenlose Gesichtsmasken – Menschen stehen fast einen Kilometer Schlange

Epoch Times20. April 2020

Einmal ums komplette Dresdener Rathaus und noch mehr – 800 bis 1000 Meter – so lange war die Warteschlange am Montagvormittag bei der Maskenausgabe der Stadt Dresden. Seit dem Wochenbeginn gilt in Sachsen wegen des Coronavirus eine erst am Freitag angekündigte Maskenpflicht. 200.000 Masken sollten an der Goldenen Pforte kostenlos ausgegeben werden – pro Dresdener Bürger zwei Stück.

„Wir haben unsere Dresdener Bürger nicht alleine stehen lassen mit der Entscheidung, die ja recht kurzfristig getroffen worden ist, aber die ich inhaltlich für sehr richtig halte, dass man eben nicht nur sagt, dringend wird das empfohlen, sondern auch wirklich das zu verordnen, dass Mund-Nasen-Schutz zu tragen ist“, sagte der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, Dirk Hilbert, am Montag bei der Masken-Ausgabe. „Wir wollen ja so langsam wieder in das Leben, in das öffentliche Leben, auch wieder zurückkommen.“ Das Thema Maske sei zur Vermeidung weiterer Corona-Neuinfektionen deshalb enorm wichtig, betonte Hilbert. „Deswegen haben wir gesagt, wir bereiten uns auch vor und haben in großen Mengen einen Mund-Nasen-Schutz bestellt, die wir – das ist einmalig – auch unseren Bürgern kostenfrei zur Verfügung stellen.“

Für die 200.000 Masken, die aus der chinesischen Partnerstadt Hangzhou geliefert wurden, hat die sächsische Stadt 100.000 Euro bezahlt. Das sagte Hilbert gegenüber „Bild“.

In Sachsen gilt seit Montag eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen in Läden. Viele Menschen halten sich daran. „Wenn es helfen soll, den anderen, dann mach ich es auch jetzt“, sagte Johanniter Möbius am Montagmorgen in Dresden, kritisierte aber auch die Art der Umsetzung. „Erst mal das Rumgerenne, dass man eine kriegt, jetzt hab ich eine bekommen, da habe ich 9,95 Euro in der Apotheke bezahlt dafür, das kann es ja auch nicht sein, das hätte besser organisiert sein müssen, damit jeder was bekommt.“

Sachsen hat als erstens Bundesland kurzfristig eine eingeschränkte Pflicht zum Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit angeordnet. „Verpflichtend ist das Tragen einer Mund-Nasenbedeckung bei der Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs und beim Aufenthalt in Einzelhandelsgeschäften“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung der Landesregierung. Es werde „dringend“ empfohlen, im öffentlichen Raum und insbesondere bei Kontakt mit Risikopersonen eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen, um für sich und andere das Risiko von Infektionen zu reduzieren.

Sachsen geht damit den Weg der thüringischen Stadt Jena, die bereits eine Maskenpflicht angeordnet hatte. Bei der Bund-Länder-Besprechung hatten Kanzlerin Angela Merkel und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dagegen nur von einem „Gebot“ gesprochen. Merkel sagte aber, dass später geprüft werden könne, ob weitere Schritte nötig seien.

Die Maskenpflicht bezieht sich nicht auf das Tragen medizinischer Schutzmasken, sondern sogenannte Community-Masken. Diese gewähren keinen Schutz wie professionelle Masken, können aber das Infektionsrisiko für sich und andere zumindest abmildern. Die Bundesregierung hatte zunächst einen zögerlichen Kurs in der Debatte verfolgt, weil es zum einen nicht genügend Masken auf dem Markt gab und zum anderen befürchtet wurde, dass der Gebrauch von Alltagsmasken ein falsches Gefühl der Sicherheit vermittele. (reuters)



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