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Generationenkonflikt

„Fatal für die Jungen“: Hans-Werner Sinn kritisiert Babyboomer und Rentenpolitik

Ökonom Hans-Werner Sinn stellt sich in der aktuellen Rentendebatte demonstrativ an die Seite der jungen Generation. Während die Babyboomer aus seiner Sicht maßgeblich zur heutigen Schieflage beigetragen haben, wächst im Bundestag der Widerstand gegen das geplante Rentenpaket. Für die Regierung wird die Lage zunehmend heikel.

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Hans-Werner Sinn, ehemaliger Präsident des ifo Forschungsinstituts, teilt die Kritik junger Unionsabgeordneter am geplanten Rentenpaket.

Foto: CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.


In Kürze:

  • Die Babyboomer-Politik verschärft laut Hans-Werner Sinn die Rentenkrise.
  • Junge Unionsabgeordnete stellen sich geschlossen gegen das Rentenpaket.
  • JU fordert Kurswechsel – Kritik auch aus Senioren-Union und Ministerien
  • Koalition droht bei Abstimmung die Mehrheit zu verlieren.

 
Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat Verständnis für den Unmut jüngerer Unionsabgeordneter in der Rentendebatte geäußert. In einem Gespräch mit dem Portal „t-online“ erklärte er, die Situation der Jungen sei „fatal“.
Schwere Vorwürfe machte Sinn der Generation der Babyboomer. Diese habe zu wenige Kinder bekommen, um das Rentensystem zu stabilisieren. Gleichzeitig hätten die sogenannten Boomer Schulden gemacht, die nun „die Jungen an der Backe haben“.

Sinn: „Bekommt Kinder“ – Boomer werden Altersarmut erleben

Die Motivation der älteren Generationen mag nachvollziehbar gewesen sein, die Jüngeren sollten die damit verbundenen Ungerechtigkeiten jedoch nicht ohne Weiteres hinnehmen. Gleichzeitig sollten die Jüngeren die Fehler der Alten nicht wiederholen.
Vor allem einen klaren Rat richtete der langjährige Leiter des ifo Instituts an diese Generation: „Bekommt Kinder! Diese Vorstellung, dass man ohne Kinder in dieser Welt leben und überleben kann, fällt doch jetzt gerade in sich zusammen.“
Die Folgen des Geburtenrückgangs würden schon bald sichtbar werden. Noch bei den Babyboomern werde „eine schlimme Altersarmut und Pflegebedürftigkeit“ zu bemerken sein. Dies werde, so Sinns Erwartung, zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen.
Der bekannte Ökonom gibt zu bedenken: „Der liebe Gott wird unser demografisches Problem nicht lösen. Das müssen wir schon selbst tun.“

Immer mehr Stimmen in der Union für Verschiebung der Abstimmung

Derzeit steht die schwarz-rote Koalition im Bund unter Druck. Die Rentenpolitik könnte das Bündnis an den Rand des Scheiterns bringen, da eine 18-köpfige Gruppe junger Unionsabgeordneter angekündigt hat, das Rentenpaket nicht unterstützen zu wollen. Über dieses soll in der letzten Novemberwoche im Bundestag abgestimmt werden.
Diese Junge Gruppe hat am Wochenende auch Rückendeckung durch die Junge Union erhalten. Auf deren Deutschlandtag sprach sich die JU einstimmig gegen das Vorhaben aus, das nicht nur das Rentenniveau bis 2031 garantieren, sondern auch den Nachhaltigkeitsfaktor dauerhaft aushebeln soll. In der Jungen Gruppe rechnet man mit zusätzlichen Mehrkosten von 120 Milliarden Euro. Diese wären von den aktiven Erwerbstätigen zu ztragen.
Neben Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat jüngst auch der Vorsitzende der Senioren-Union, Hubert Hüppe, Verständnis für die Standpunkte der jungen Generation geäußert. Bundesjugendministerin Karin Prien plädierte für eine Verschiebung der Abstimmung. Auch Sozialpolitiker Dennis Radtke und Baden-Württembergs Landeschef Manuel Hagel schlossen sich dem an.

Leihstimmen aus der Linken als Rettungsanker für Rentenpaket?

Bundeskanzler Friedrich Merz und Fraktionschef Jens Spahn wollen den Beschluss jedoch wie vorgesehen durchziehen. Auch aus den Reihen des Koalitionspartners SPD hieß es, dass man Abänderungen an dem seit August stehenden Kabinettsbeschluss nicht zulassen werde.
Einem Bericht von „BILD“ zufolge könnte die Zahl der Abgeordneten, die gegen das Rentenpaket stimmen könnten, die Zahl der Vertreter der Jungen Gruppe deutlich überschreiten. Die Koalition könnte die erforderliche Mehrheit im Bundestag verfehlen oder auf Unterstützung aus den Reihen von Linksfraktion oder Grünen angewiesen sein.
Reinhard Werner schreibt für Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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