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Grüne: Die Pkw-Maut gehöre "in die Tonne" - Maut-Einführung nun für 2020 geplant

Die Pkw-Maut kommt wohl Mitte des Jahres 2020. Dann sei voraussichtlich eine "realistische" und "risikoarme" Inbetriebnahme möglich.

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Die Bundesregierung will ein geändertes Modell der Pkw-Maut auf den Weg bringen.

Foto: Jens Büttner/dpa

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Die Pkw-Maut soll einem Zeitungsbericht zufolge erst Mitte des Jahres 2020 eingeführt werden. Erst dann sei eine „realistische“ und „risikoarme“ Inbetriebnahme der Maut möglich, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Regierungskreise.
Die Grünen forderten Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf, die „unsinnige“ Pkw-Maut zu beenden.
Scheuer hatte zuletzt in mehreren Interviews betont, die Pkw-Maut werde in dieser Legislaturperiode eingeführt, wie sein Ministerium mitteilte. Die Legislaturperiode läuft regulär bis Herbst 2021.
Anfang April sagte Scheuer der „FAZ“, die Maut sei in der technischen und organisatorischen Umsetzung.
„Auf jeden Fall wollen wir die Pkw-Maut in dieser Wahlperiode zum Laufen bringen.“

Grüne: Die Pkw-Maut gehöre „in die Tonne“

Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, erklärte, die Pkw-Maut gehöre „in die Tonne“. Sie sei rechtlich fragwürdig und haushalterisch unsinnig.
Der Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer ergänzte, die Pkw-Maut sei antieuropäisch und ein Bürokratiemonster. Sie koste den deutschen Steuerzahler bereits jetzt Millionen, obwohl sie noch nicht mal eingeführt ist.
Scheuers Vorgänger Alexander Dobrindt (CSU) habe versprochen, die Maut komme schon 2016, erinnerte Krischer. Der Bundestag beschloss das Projekt im Frühjahr 2017.
Mit dem verzögerten Start fehlten im Bundeshaushalt in den kommenden beiden Jahren mindestens 720 Millionen Euro an Einnahmen aus der Pkw-Maut, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Autofahrer sollen auf Autobahnen Vignetten kaufen

Vorgesehen ist, dass Autofahrer für die Benutzung deutscher Autobahnen Vignetten kaufen müssen, deren Preise vom Hubraum und der Umweltfreundlichkeit des Autos abhängen. Die Vignetten soll es für verschiedene Zeiträume geben.
Deutsche Autobesitzer sollen über die Kfz-Steuer entlastet werden.
Die EU-Kommission hatte Mitte 2015 ein Vertragsverletzungsverfahren wegen der Pkw-Maut gegen Deutschland eingeleitet, später aber eingestellt, weil durch Nachbesserungen Bedenken einer Diskriminierung aufgehoben worden seien.
Österreich und die Niederlande wollen vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die Maut klagen.
(afp)

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