Grünen-Politiker wollen Ölheizung abschaffen

Geht es nach dem baden-württembergischen Grünen-Politiker Jürgen Walter, hat die Ölheizung „ausgedient.“ Daher solle der Bund die Austauschpflicht für Ölkessel verschärfen und Ausnahmen beseitigen, die Eigentümern bisher erlauben, fossile Heizkessel länger als 30 Jahre zu betreiben.
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Der Anteil fossiler Heizungen bei Neubauten ist seit Jahren rückläufig und liegt 2017 was die Anzahl von eingebauten Ölheizungen betrifft bei weniger als einem Prozent.Foto: istock
Epoch Times25. Februar 2019

Nach Ansicht der Grünen soll es nun auch den Ölheizungen an den Kragen gehen, denn für Sie ist der „Modernisierungsstau“ im Heizungskeller eines der größten Hindernisse in Sachen Klimaschutz in der Bundesrepublik, berichtet die „Stuttgarter-Zeitung“.

Daher sollen die Ölheizungen, die in rund 40 Prozent der baden-württembergischen Haushalte im Einsatz sind, so schnell wie möglich verschwinden, sagte der Umweltexperte der dortigen Grünen-Landtagsfraktion, Jürgen Walter, der „Stuttgarter-Zeitung“.

Notfalls müsse das Land gesetzliche Regelungen treffen

Nach Walter hat die Ölheizung „ausgedient.“ Daher solle der Bund die Austauschpflicht für Ölkessel verschärfen und Ausnahmen beseitigen, die Eigentümern bisher erlauben, fossile Heizkessel länger als 30 Jahre zu betreiben. Notfalls müsse, so Walter, wenn der Bund untätig bliebe, das Land an gesetzliche Regelungen ran, schreibt die „Stuttgarter-Zeitung“.

Zwar ist der Anteil fossiler Heizungen bei Neubauten seit Jahren rückläufig und läge 2017 – was die Anzahl von eingebauten Ölheizungen betrifft – bei weniger als einem Prozent, Gasheizungen lägen bei 30, erneuerbare Energien bei 60 Prozent. Doch sähe es bei den Altbauten anders aus.

So würden im Südwesten Deutschlands noch mehr als 40 Prozent mit Öl (ganz Deutschland: 25 Prozent) und etwa 50 Prozent mit Gas (ganz Deutschland: 65 Prozent) heizen, wie aus einer Stellungnahme von Grünen-Umweltminister Franz Untersteller hervorgeht.

Dabei würden von den 6 Mio. Ölheizungen in Deutschland nur etwa acht Prozent mit sogenannten Brennwertkesseln ausgestattet sein, also modernen Heizkesseln mit besonders hohem Wirkungsgrad (bis zu 98 %) und niedriger Abgastemperatur. Die Mehrzahl der Ölheizungen sind nach Ministeriumsangaben sogenannte Konstant- oder Niedrigtemperaturkessel.

Grünen-Politiker wollen Streichung der Ausnahmeregelung für Niedertemperatur-Heizkessel

Da der Bund gerade dabei ist, die gesetzliche Grundlage für Heizungen neu zu regeln, halten die Grünen-Politiker Untersteller und Walter es für dringlich, dass die bisherigen Ausnahmen für den Betrieb von Niedertemperaturkesseln aus der gesetzlichen Grundlage gestrichen werden. Jedoch sieht der aktuelle Gesetzentwurf für Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel weiterhin eine Ausnahme vor.

Am liebsten wäre es beiden Grünen-Politikern jedoch, wenn eine Abgabe auf Kohlendioxid eingeführt würde. Dadurch würden fossile Energieträger teurer und erneuerbare Energien sowie Investitionen in die Steigerung der Energieeffizienz wirtschaftlicher, erklärt Untersteller. Und Walter führt aus, dass wenn man an klimaschädlichen Heizungen festhalte, würde das langfristig gesehen volkswirtschaftlich noch viel mehr kosten.

CDU-Umweltexperte Paul Nemeth hingegen schlägt vor, dass das Land finanzielle Anreize gebe, um Hausbesitzer dazu zu bewegen, alte durch neue Ölheizungen zu ersetzen. (er)



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