Merkel: Corona-Leugner und Querdenker sind „Angriff auf unsere ganze Lebensweise“

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Kanzlerin Angela Merkel spricht bei ihrer digitalen Dialogreihe mit Studentinnen und Studenten.Foto: Tobias Schwarz/POOL/dpa/dpa
Epoch Times16. Dezember 2020

Bei einem Online-Gespräch zwischen Studentinnen und Studenten und Bundeskanzlerin Angel Merkel (CDU) rief die Kanzlerin zu einem konsequenten Kampf gegen sogenannte Verschwörungstheorien auf. Sie nannte in diesem Zusammenhang Corona-Leugner und die Querdenker-Bewegung: „Das ist ja im Grunde ein Angriff auf unsere ganze Lebensweise“. Die Hochschulrektorenkonferenz hatte die Studenten für die Reihe „Die Bundeskanzlerin im Gespräch“ ausgewählt.

Merkel sagte: „Seit der Aufklärung ist Europa den Weg gegangen, sich auf der Basis von Fakten sozusagen ein Weltbild zu verschaffen. Und wenn ein Weltbild plötzlich losgelöst oder antifaktisch ist, dann ist das natürlich mit unserer ganzen Art zu leben sehr schwer vereinbar.“ Es sei sehr schwer, jemanden aus einer Welt ohne Fakten zurückzuholen. Das wäre möglicherweise eine Aufgabe für Psychologen, weil das „übliche Argumentieren, das hilft da nicht“. Sie fragte:

Wie verabschiedet man sich eigentlich aus der Welt der Fakten und gerät in eine Welt, die sozusagen eine andere Sprache spricht und die wir mit unserer faktenbasierten Sprache gar nicht erreichen können?“

Teilweise gebe es bei diesen Gruppen „eine richtige Diskussionsverweigerung“. Sie wieder zu gegenseitigem Zuhören zu führen, werde schwer. Hinzu käme das Problem der Räume in den sozialen Medien, in denen sich die Anhänger treffen und bestätigen.

Weiterhin übte sie Kritik am unvorsichtigen Verhalten einiger Personen, die jede Lücke ausnutzen würden, die die Politik nicht geregelt habe: „Manche fordern das Risiko heraus.“ Dies sei „verheerend“.

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Studieren während Corona-Maßnahmen

Im Gespräch ging es vor allem auch um die besonders drängenden Probleme an Universitäten. Labore, Kunstwerkstätten und Kultureinrichtungen blieben wegen der Pandemie geschlossen; viele Unternehmen stellten derzeit keine Praktikanten ein. Dies werde vor allem für diejenigen zum Problem, bei denen eine praktische Arbeit oder ein Praktikum Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Studiums sei.

Merkel versprach, sich um die Sorgen unter anderem im Gespräch mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zu kümmern. „Sie haben ja nicht unendlich viel Zeit in ihrem Leben“, sagte Merkel, „sie haben sich Pläne gemacht, sie wollen fertig werden und müssen bestimmte Abschnitte jetzt unter ganz neuen Bedingungen schaffen.“

Kanzlerin Merkel geht davon aus, dass „zum Herbstsemester wieder mehr Normalität“ herrschen könnte.

Einige Studenten betonten, dass sie sich schlecht auf die Arbeitswelt vorbereitet fühlen und außerdem die Sorge haben, sich auf dem freien Markt gegen frühere Absolventen schlecht durchsetzen zu können. Für viele komme es zu einer Verlängerung der Studienzeiten, was auch eine zusätzliche finanzielle Belastung mit sich bringe.

Semesterticket muss weitergezahlt werden

In der Krise seien vielen die Nebenjobs weggefallen. „Trotzdem müssen wir das Semesterticket weiterzahlen“, klagte ein Teilnehmer. Etwa für die Hälfte der Studenten ist der Nebenjob die Hauptfinanzierungsquelle ihres Studiums. Etwa zwei Drittel der Studenten hat einen Nebenjob.

Eine Überbrückungshilfe sei zu spät gekommen, sagte eine Studentin. Viele Anträge seien aus Sicht vieler Studenten aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt worden. Merkel entgegnete, dass die Lebensrealität so vielfältig sei, dass es nicht immer ganz einfach sei, dafür Richtlinien zu machen.

Angesichts der finanziellen Engpässe sagte ein Student auch, dass der an vielen Hochschulen zu zahlende Semesterbeitrag sehr hoch sei. Dieser gelte in vielen Fällen auch für ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr und einen Mensa-Rabatt, der aktuell aber gar nicht genutzt werden könne.

Viele angehende Akademikerinnen und Akademiker befürchten, aufgrund der coronabedingten Einschränkungen länger studieren zu müssen – auch deshalb, weil Prüfungen verschoben werden mussten. Online-Prüfungen seien nicht überall zulässig; es gebe rechtliche Probleme. Generell gebe es bei der Digitalisierung noch dringenden Handlungsbedarf. Einige Studierende – gerade im ländlichen Bereich – berichteten von Internetproblemen zu Hause. (dpa/ks)



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