"Kein Kind wird rassistisch geboren": Antisemitische Vorfälle an Schulen - Zentralrat nimmt Eltern in die Pflicht
Nach Berichten über antisemitische Vorfälle an Schulen hat sich der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, besorgt gezeigt. Er habe das Gefühl, dass solche Vorfälle zunehmen, sagte Schuster im ZDF.

Jüdische Kopfbedeckungen - Kippas (Skullcaps).
Foto: THOMAS COEX/AFP/Getty Images
Nach Berichten über antisemitische Vorfälle an Schulen hat sich der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, besorgt gezeigt.
Er habe das Gefühl, dass solche Vorfälle vor allem im großstädtischen Milieu zunähmen, sagte Schuster am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Berlin nehme dabei offensichtlich „leider eine führende Rolle“ ein.
Anlass für die Debatte ist der Fall an einer Berliner Grundschule, wo ein jüdisches Mädchen bedroht worden sein soll. Es sei „ein furchtbarer und besorgniserregender Vorfall, der hoffentlich nur ein Einzelfall ist und bleibt“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) dem „Tagesspiegel“ von Dienstag.
Er mahnte zugleich, alle müssten „genau hingucken und hinhören“. Es sei die „Sensibilität jedes einzelnen von uns“ gefordert.
Zentralratspräsident Schuster sieht vor allem eine Verantwortung der Eltern. Kein Kind werde mit „rassistischen Vorurteilen geboren“, sagte er im ZDF. Zudem müssten Lehrer besser auf solche Situationen vorbereitet werden. Er werde ein Gespräch mit der Kultusministerkonferenz (KMK) Mitte April nutzen, um dieses Thema anzusprechen.
Der amtierende KMK-Präsident, Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke), forderte eine Analyse der antisemitischen Vorfälle an Schulen. „Die Vorfälle sind erschütternd und wir sind alle aufgefordert, uns damit auseianderzusetzen“, sagte Holter der „Bild“-Zeitung. „Wir müssen schulische und gesellschaftliche Ursachen analysieren.“ (afp)
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