Kultur und Tradition in Deutschland
Abschaffung von Feiertagen - Kirchenvertreter warnen vor Verlust der Kultur
Die Abschaffung eines Feiertages ist seit Wochen ein Thema in Wirtschaft und Politik. Nun melden sich christliche Vertreter.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, bei einem Gottesdienstam 21. Mai 2022 in Berlin.
Foto: Lukas Schulze/Getty Images
Mehrere Kirchenvertreter haben sich gegen die Abschaffung von Feiertagen in Deutschland ausgeprochen. „Es ist gut, in Zukunft zu investieren – finanziell wie kulturell“, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, der „Rheinischen Post“ vom Dienstag. Feiertage dafür zu streichen, sei allerdings „der falsche Weg“. „Sie dienen der Erholung, der Gemeinschaft und der geistlichen Orientierung. Alles Dinge, an denen es unserer Gesellschaft gerade massiv mangelt.“
Digitalisierung, Bürokratie und Infrastruktur würden „nicht besser, wenn wir zusätzlich woanders Lücken reißen“, betonte Latzel. „Ruhe und Feiern gehören als Gaben Gottes ebenso zum Leben wie das Arbeiten – nachzulesen schon in den Zehn Geboten.“
Religioser und kultureller Verlust
Ähnlich äußerte sich der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Christliche Feiertage prägten die Kultur und Tradition in Deutschland, sagte er. Sie ermöglichten zudem „die gemeinschaftliche Religionsausübung zu zentralen religiösen Ereignissen“. „Wir sehen daher nicht, dass die Folge der Schuldenaufnahme als erstes die Abschaffung eines christlichen Feiertags sein soll.“
„Ob eine solche Maßnahme nachhaltig zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beiträgt, ist zudem fraglich“, fügte Kopp hinzu. Der religiöse und kulturelle Verlust wäre aber dauerhaft.“ Dies habe auch die Abschaffung des Buß- und Bettags gezeigt. Die katholischen Bischöfe seien daher dankbar, dass sich CDU und CSU „in ihrem Wahlprogramm zum Schutz der christlichen Feiertage bekennen“. (afp/tp)
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