Kühnert will nicht Minister werden – Mögliche Ampel-Koalition mit Grünen und FDP
Ex-Juso-Chef Kevin Kühnert strebt bei einer erneuten Regierungsbeteiligung der SPD keinen Kabinettsposten an. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, nach der Wahl unter einem Kanzler Olaf Scholz Minister zu werden, sagte Kühnert den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben, 8. März):
Nein. Aber das hat weniger was mit dem Kanzler Scholz zu tun, als damit, dass ich eine sehr realistische Selbsteinschätzung habe.“
Der 31-Jährige bewirbt sich bei der Bundestagswahl am 26. September in Berlin erstmals für einen Platz im Parlament. Dies tue er mit Demut.
„Ich kann doch nicht für den Bundestag kandidieren, aber schon bevor ich hoffentlich gewählt werde, sagen, dass mir das zu langweilig wäre und auf irgendeinen Posten schielen“, sagte Kühnert. „Selbstüberschätzung ist kein sympathischer Charakterzug.“
Kühnert wünscht sich nach der Bundestagswahl ein Linksbündnis, kann sich aber auch eine Ampel-Koalition mit Grünen und FDP vorstellen. „Alternativen zu einer ewig regierenden Union sind nicht nur nötig, sondern auch möglich“, sagte er.
Die Ampel unter Ministerpräsidentin Malu Dreyer werde bei der Landtagswahl am kommenden Sonntag „aller Voraussicht nach in wenigen Tagen in Rheinland-Pfalz bestätigt werden“, glaubt der Ex-Juso-Chef.
„In Baden-Württemberg kann sie Grün-Schwarz ablösen.“ Ein Wunschpartner seien die FDP und deren Chef Christian Lindner für ihn zwar nicht: „Mit Lindner bin ich sicherlich in keinem Team, allein schon, weil er BVB-Fan ist.“ Die FDP klebe an der schwarzen Null und sei gegen einen höheren Mindestlohn.
Wenn Sie mich fragen, dann ist für mich klar, dass eine Regierung links der Mitte die logische Antwort auf die Krisen der letzten Jahre ist. Aber wir sind hier glücklicherweise in der Demokratie und nicht bei Wünsch dir was“, sagte Kühnert.
Das SPD-Wahlprogramm sei „anschlussfähig für alle, die wie wir glauben, dass das Beste noch vor uns liegt“. Der 31-Jährige rechnet damit, dass die Grünen Annalena Baerbock statt Robert Habeck als Kanzlerkandidatin ins Rennen schicken werden. „Ich erlebe sie als viel sattelfester in vielen Themen. Es würde mich überraschen, wenn Sie nicht Spitzenkandidatin wird.“ (dts)
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