Lehrerverband: Beschlüsse nicht streng genug – Bundesverband der Ärzte zufrieden

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Unterricht in Corona-Zeiten.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times26. November 2020

Der Chef des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern als nicht weitgehend genug kritisiert und eine strengere Maskenpflicht gefordert. Grundsätzlich sei es begrüßenswert, „dass wenigstens ein Mindestkonsens bei einer Verschärfung von Hygieneschutzmaßnahmen“ erzielt worden sei, sagte Meidinger der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

Allerdings hätte der Verband die Maskenpflicht im Klassenzimmer schon ab der 5. Klasse und bei hohen Inzidenzen auch für Grundschüler befürwortet, sagte Meidinger. „Auch dass man jetzt in Hotspotgebieten ab der 8. Klasse Wechselunterricht organisieren kann und damit die Abstandsregel wieder einführen kann, begrüßen wir.“ Problematisch sei aber, dass die Umsetzung nur eine Kann-Regelung sei und der Inzidenzwert von 200 um das Vierfache über der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts liege.

Bundesverband der Ärzte zufrieden mit den Regelungen

Der Bundesverband der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst zeigte sich zufrieden mit den Regelungen zur Quarantäne von Klassenverbänden. „Ich begrüße es sehr, dass es klare und nachvollziehbare Regelungen zum Umgang mit der Quarantäne in Schulen gibt“, sagte Verbandschefin Ute Teichert der „Rheinischen Post“. Es sei ein pragmatischer Ansatz, alle Mitschüler für mindestens fünf Tage in Isolation zu schicken, wenn ein Infektionsfall in einer Klasse auftrete.

Die Ausnahmen für Weihnachten sieht Teichert kritischer. „Aus medizinischer Sicht machen Lockerungen der Kontaktbeschränkungen an den Festtagen keinen Sinn“, sagte sie. „Das Virus nimmt keine Rücksicht auf Weihnachten.“ Sie verstehe aber die politische Entscheidung, „damit die Menschen wenigstens im Ansatz ein Familienfest haben können“.

Lauterbach hält Lockerungen an Weihnachten und Silvester für „riskant“

SPD-Politiker Karl Lauterbach hat Zweifel an der Wirksamkeit der beschlossenen Corona-Maßnahmen geäußert. „Dass wir die Beschränkungen für Weihnachten und Silvester wieder etwas lockern, ist tatsächlich riskant“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Es sei nicht auszuschließen, dass Weihnachten und Silvester zu einem „Kickstarter für die Pandemie“ würden. Alles hänge davon ab, wie vernünftig sich die Bevölkerung verhalte.

Lauterbach räumte ein, dass schärfere Regeln für die Feiertage möglicherweise von der Bevölkerung nicht akzeptiert würden. Der Widerstand gegen die Einschränkungen werde täglich größer, sagte er. Sollte es in den kommenden Wochen aber keine deutliche Absenkung des Infektionsgeschehens geben, „müssen wir darüber diskutieren, ob tatsächlich für die gesamte Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr die Lockerungen gelten können“. (afp/sza)



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