Martin Schulz würde Cannabis als Bundeskanzler zur Abstimmung im Bundestag freigeben

Martin Schulz möchte Cannabis als Bundeskanzler zur Abstimmung im Bundestag freigeben. Als Kanzler würde er sich nach der Wahl für eine Abstimmung darüber einsetzen, ob ein Verbot von Cannabis bestehen bleibt oder gestrichen wird.
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Martin SchulzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times6. September 2017

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz würde sich als Kanzler für eine Abstimmung zum Cannabisverbot einsetzen. Die Abstimmung für oder gegen ein Verbot soll ohne Rücksicht auf die Parteilinie der Abgeordneten erfolgen. Das „Ärzteblatt“ berichtete.

„Ja, das wäre vernünftig“, sagte Schulz heute in einem Live-Interview mit prominenten YouTubern. Zu der Frage, ob er selbst für eine Lockerung des Gesetzes abstimmen würde, legte sich Schulz aber nicht fest.

Zurückhaltung nach eigener überwundener Alkoholsucht in Jugend

Seine eigene Alkoholsucht habe Schulz in jungen Jahren nach einem harten Kampf überwunden. Daher bitte er um Verständnis, dass er auch bei anderen Rauschmitteln relativ zurückhaltend sei.

Es ist noch nicht her, dass der Drogenbeauftragte der Bundesregierung Grünen, Linken, FDP und Teilen der SPD „völlig verantwortungslose“ Positionen in der Cannabisdiskussion vorgeworfen hatte. Zum Thema Cannabis findet sich im SPD-Wahlprogramm nichts.

Ärztekammer warnt vor Legalisierung: Kinder und Jugendliche stark gefährdet

Im März 2017 warnte die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) eindringlich vor einer Freigabe von Cannabis außer für medizinische Zwecke. Besonders für Kinder und Jugendliche sei der Cannabiskonsum höchst gefährlich, so die ÄKN-Präsidentin Martina Wenker bei einer Anhörung im Niedersächsischen Landtag.

„Cannabis bremst nachweislich die geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das Risiko von Psychosen steigt in beängstigendem Maße, mehr als jeder zehnte Kon­su­ment landet in einer Abhängigkeit“, so die Kammerchefin laut Ärzteblatt. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf Einschätzungen von Neurologen, Psychiatern, Kinder- und Jugend­me­di­zinern und Suchtmedizinern.

Übereinstimmend hätten die Experten die großen Risiken für Konsumenten zwischen 12 und 18 Jahren sowie für ungeborene und neugeborene Kinder, deren Mütter Cannabis­pro­dukte konsumieren, bestätigt. Demnach führe Cannabis zu signifikanten Beeinträchtigungen der embryonalen Gehirn­entwicklung, reduziere die Größe und das Gewicht der Kinder und erhöhe das Risiko von Geburtskomplikationen.

Bei Kindern und Jugendlichen beeinträchtige der Cannabis­konsum die biologische, kognitive und soziale Entwicklung und erhöhe das Risiko für Psychosen, Depressionen und Angststörungen um das sechs- bis siebenfache.

Bereits heute haben in Deutschland rund 600.000 vorwiegend junge Menschen Probleme mit der Droge.

„Cannabis hat sich zu einem großen gesellschaftlichen Problem entwickelt. Die gehandelten Produkte sind in den vergangenen Jahren wirkstoff­haltiger und gefährlicher geworden.“ – ÄKN-Präsidentin Martina Wenker

Die Wirkung von mehr 80 Cannabinoiden in der Marihuanapflanze sei zudem noch nicht ausreichend unter­sucht. „Angesichts dieser Situation ist es aus ärztlicher Sicht absolut wichtig, eine Frei­ga­be der Droge zu verhindern“, sagte Wenker. (dk/rf)



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