„Gebt uns unser normales Leben zurück“

Während mehrere europäische Länder die Corona-Maßnahmen zurückfahren oder sogar ganz aufheben, hält die Ampelregierung in Deutschland vorerst weiter an den Kontroll- und Einschränkungsmaßnahmen fest. „Bild“ übt Kritik.
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An vielen Orten in Belgien braucht man nun keine Maske mehr.Foto: iStock
Epoch Times9. Februar 2022

Die „Bild“ forderte kürzlich in einem Beitrag „von der Bundesregierung und den Ländern: Es reicht! Gebt uns unser normales Leben zurück.“ Das Coronavirus sei für unsere Gesellschaft und unser Gesundheitswesen nicht mehr die Gefahr, die es einmal gewesen ist.

Gemeint war damit im Detail der Wegfall von 2G in Einzelhandel und Gastronomie sowie 3G in Bus und Bahn. Zudem sollen auch die Kontaktbeschränkungen und Quarantänepflichten, Dauertests und Maskenpflichten in Schulen aufgehoben werden. Stattdessen wolle man wieder Stadt- und Volksfeste und auch Demonstrieren ohne Masken und Abstand.

Im Weiteren sprach die „Bildzeitung“ mit Menschen über ihre Meinung zu den Maßnahmen. Eine Chefin eines Brautmodeladens beklagt von 16 Mitarbeiterinnen nur noch fünf zu haben, eine Rentnerin hat Mitleid mit ihren ungeimpften Mitbürgern, die nicht mehr überall einkaufen könnten und ein Taxi-Unternehmer gibt an, kaum noch Kunden zu haben.

Einem Fitnessclub-Besitzer, einem Schauspieler und einer Friseurmeisterin geht es ähnlich. Ein Veranstalter fordert eine sofortige Perspektive und eine Auszubildende will wieder in Discos gehen. Andere beklagen die Zerstörung der Wirtschaft durch die Regeln und Regierungsversprechen, die nicht eingehalten würden. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie haben die Nase voll von den Maßnahmen.

Gesundheitssystem nicht in Gefahr

Dänische Forscher hätten herausgefunden, dass das Infektionsrisiko mit Omikron bei Ungeimpften und doppelt Geimpften das gleiche sei. Wozu dann ungeimpfte Menschen ausschließen, fragt sich das Blatt und erinnert daran, dass trotz Regelverschärfungen im Dezember die Zahlen im Januar gewaltig gestiegen seien. Die Erkenntnis daraus: Das wirkt nicht bei Omikron.

Trotz Infektionssprüngen sind die Krankenhauszahlen stabil. Die Inzidenz in den Krankenhäusern liege laut RKI-Daten bei 5,6 in Deutschland, wobei der niedrigste Wert mit 3,38 in Bremen zu finden ist und der höchste mit 11,24 in Mecklenburg-Vorpommern.

Für Januar habe das Robert Koch-Institut (RKI) rund 68.000 Omikron-Erkrankungen mit Symptomen gemeldet. Von diesen mussten aber nur 42 Patienten oder 0,06 Prozent auf die Intensivstation. 54 Personen starben (0,08 Prozent). Damit verringert sich die Zahl der Corona-Intensivpatienten seit dem 7. Dezember von 4.918 auf nun 2.276 Patienten.

Recherchen der Zeitung hätten zudem gezeigt, dass immer mehr Menschen als Corona-Patienten gemeldet würden, die wegen anderer Krankheiten ins Krankenhaus kommen und nur zufällig und offenbar auch symptomlos als positiv erkannt werden.

Auch erinnerte das Blatt diesbezüglich an die Erklärung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Februar 2021, wonach die Bekämpfung von Corona das Ziel habe, „unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten“.

Das Bundesverfassungsgericht habe zudem rückblickend zum Frühjahrs-Lockdown 2021 erklärt, dass die Regeln nur deshalb legitim gewesen seien, weil die Regierung „tragfähige (…) Erkenntnisse“ gehabt habe, dass „die Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems“ bestehe. (sm)



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