Schizophrenie durch Cannabis-Konsum – Experten warnen

Haschisch und Marihuana seien nicht so harmlos wie oftmals dargestellt. Gerade bei Jugendlichen kann der Wirkstoff schwere Schäden im Gehirn anrichten. Blutige Verbrechen psychisch kranker Konsumenten sorgen für Aufsehen.
Titelbild
Langjähriger Cannabis-Konsum kann schwere psychsichen Schäden verursachen.Foto: iStock
Epoch Times12. Oktober 2021

Im Februar finden Polizisten in einer Wohnung in Hamburg-Bramfeld zwei fürchterlich zugerichtete Frauenleichen. Wie sich im Prozess vor dem Landgericht herausstellt, hat ein 29-Jähriger seine Freundin erwürgt, die Leiche zerstückelt und seine Mutter mit 63 Messerstichen getötet.

Der Deutsche ist schuldunfähig, hat schlimme Wahnvorstellungen und ist psychisch krank. Ursache der paranoiden Schizophrenie ist einem Gutachter zufolge langjähriger Cannabis-Konsum. Das Schwurgericht weist den 29-Jährigen im September in die geschlossene Psychiatrie ein.

Mehrere Fälle in Hamburg in wenigen Monaten

Die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner nutzt die Urteilsverkündung zu einem Appell an die Öffentlichkeit: Haschisch und Marihuana seien nicht so harmlos wie oftmals dargestellt. Langjähriger Konsum berge die Gefahr schwerwiegender psychischer Erkrankungen.

Cannabis könne wie Kokain bei völlig unauffälligen Menschen mit einer bestimmten genetischen Disposition Schizophrenie und Wahnvorstellungen auslösen. „Leider scheint diese Erkenntnis in der Öffentlichkeit kaum verbreitet zu sein“, erklärte die Richterin.

Für die Strafkammer in Hamburg sei es nun schon der dritte Fall innerhalb weniger Monate, bei dem ein Täter im Wahn zustach, um zu töten, so Koerner.

Im Juni hatte das Gericht einen anderen jungen Mann in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Der Deutsche hatte seine Mutter mit 30 Messerstichen umgebracht, wie ein Gerichtssprecher sagte. Ebenfalls im Sommer ordnete die Strafkammer die Unterbringung eines Mannes an, der einem anderen ein Messer in den Rücken gestoßen hatte. In diesem Fall stellte das Gericht eine gefährliche Körperverletzung fest.

Sichtbare Hirnschäden möglich

Regelmäßiger Cannabis-Konsum sei gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden sehr gefährlich, erklärt Thomasius, Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).

Eine kürzlich vorgelegte Studie habe mithilfe bildgebender Verfahren bei Menschen und Experimenten an Mäusen gezeigt, dass die Entwicklung des Gehirns unter dem Einfluss des Cannabis-Wirkstoffs THC Schaden nehme.

Die Folge seien nicht nur verminderte Intelligenz, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Auch die Gefahr, an einer Psychose zu erkranken, erhöhe sich, und zwar um den Faktor 3,2, bei starkem Konsum von Cannabis mit einem Wirkstoffgehalt von über zehn Prozent sogar um den Faktor 4,8. Das habe eine 2019 in der Fachzeitschrift „The Lancet Psychiatry“ veröffentlichte Studie gezeigt.

Eine Untersuchung aus Ulm habe ergeben, dass sich die Zahl der stationären Behandlungsfälle wegen psychotischer Störungen durch Cannabis-Konsum in der dortigen psychiatrischen Universitätsklinik zwischen 2011 und 2019 verachtfacht habe. „Das ist schon sehr beeindruckend“, sagte Thomasius. Es sei aber auch die einzige Studie zu dem Thema, die er aus Deutschland kenne.

Polizeistatistiken aus Ländern, in denen der Cannabis-Konsum legal sei wie in einigen US-Staaten, deuteten auf eine Zunahme von Gewaltdelikten im Zusammenhang mit der Droge hin, so Thomasius. Es sei jedoch unklar, wie seriös diese Statistiken unter diesem Gesichtspunkt seien.

Zahl der Konsumenten deutlich gestiegen

Die Zahl der Cannabis-Konsumenten in Europa ist nach einer neuen Studie zwischen 2010 und 2019 um ein Viertel gewachsen. Auch der besonders riskante tägliche oder fast tägliche Konsum habe zugenommen, fanden Forscher des Zentrums für interdisziplinäre Suchtforschung am UKE und der Technischen Universität Dresden heraus.

Die Wissenschaftler werteten öffentlich zugängliche Daten aus der EU, Großbritannien, Norwegen und der Türkei aus. Auch der THC-Gehalt der Droge habe zugenommen. Bei Haschisch habe er sich verdreifacht, bei Cannabisblüten fast verdoppelt, schrieben die Wissenschaftler im Fachmagazin „The Lancet Regional Health – Europe“.

„Möglicherweise ist mit der Zunahme des durchschnittlichen THC-Gehalts auch eine Zunahme der Gesundheitsgefahren für die Konsumierenden verbunden“, sagte Studienleiter Jakob Manthey. Das müssten weitere Untersuchungen klären.

Unterdessen könnte der Cannabis-Konsum auch in Deutschland bald legal sein. Grüne und FDP machen sich dafür bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen stark. (dpa/dl)



Unsere Buchempfehlung

Moderne Pädagogik konzentriert sich nicht auf die Vermittlung der moralischen Standards, der Kultur und des Wissens der Menschheit, wie allgemein vermutet. Ihr Ziel ist die „Erziehung und Bildung als Therapie“: Gefühle und Einstellungen der Schüler sollen bestimmten politischen Vorgaben entsprechen.

Der Ökonom Thomas Sowell analysierte, dass heutiger Unterricht zur Vermittlung der Werte die gleichen Maßnahmen verwendet, die in totalitären Ländern zur Gehirnwäsche von Menschen im Einsatz sind. Dazu zählt, emotionalen Stress hervorzurufen, "um sowohl den intellektuellen als auch den emotionalen Widerstand zu brechen".

Ein anderes Mittel ist die Isolation der Kinder (ob physisch oder emotional) von vertrauten Quellen emotionaler Unterstützung. Sie stehen stetig im Kreuzverhör und müssen ihre Werte darlegen - oft unter Manipulation des Gruppenzwangs.

Normale Abwehrmaßnahmen wie "Reserviertheit, Würde, ein Gefühl der Privatsphäre oder die Möglichkeit, die Teilnahme abzulehnen" werden unterbunden. Die erwünschten Einstellungen, Werte und Überzeugungen hingegen massiv belohnt.

Das Kapitel 12 des Buches "Wie der Teufel die Welt beherrscht" untersucht die Sabotage an der Bildung. Es heißt: "Das Bildungswesen sabotieren: Wie Studenten zu dummen Radikalen umerzogen werden". Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion