Schulen für Afrika

Privatinitiative bringt eine Kampagne für Schulaufbau in Afrika ins Rollen, die Millionen Kindern Bildung ermöglicht.
Titelbild
Schools for Africa: Campus in Ruanda (Foto: Wolfgang Langenstrassen)
Epoch Times26. September 2007

Mukandayisenga ist Waise und lebt mit ihren fünf Geschwistern in einer baufälligen Lehmhütte im Osten Ruandas. Als Einzige von ihren Geschwistern besucht die Achtjährige die neu gebaute Kigeyo-Grundschule in der Nähe ihres Dorfes. Stolz trägt sie ihre Schuluniform, zeigt mit leuchtenden Augen ihre neuen Bücher und freut sich über das Privileg, ab jetzt zur Schule gehen zu dürfen.

Denn Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen ist in den meisten Teilen Afrikas keine Selbstverständlichkeit. Südlich der Sahara erhalten nur 52 Prozent der afrikanischen Kinder eine Schulbildung. Besonders schwer haben es Kinder aus den ärmsten Familien und diejenigen, die durch Krieg oder Aids zu Waisen geworden sind. Weil ihre Eltern Gebühren und Schuluniformen nicht bezahlen können, brechen viele Jugendliche die Schule vorzeitig wieder ab. Vielfach ist auch die Qualität des Unterrichts so schlecht, dass Eltern keinen Sinn darin sehen, ihren Nachwuchs zur Schule zu schicken. UNICEF befürchtet, dass im Jahr 2015 die Hälfte aller Kinder, die weltweit nicht zur Schule gehen, in Afrika leben werden.

Der Hamburger Reeder Peter Krämer wollte mit eigener Initiative etwas bewegen: Im Dezember 2004 rief er gemeinsam mit UNICEF und der Nelson-Mandela-Stiftung die Aktion „Schulen für Afrika“ ins Leben. „Eine gerechte Weltordnung setzt als Mindestmaß voraus, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, eine Schule zu besuchen“, sagt Krämer. Die Partner der Aktion haben es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2009 mindestens zwei Millionen Kindern im südlichen Afrika den Schulbesuch zu ermöglichen. In Südafrika, Angola, Mosambik, Ruanda, Zimbabwe und Malawi werden neue Schulen gebaut und bestehende Einrichtungen mit Büchern, Trinkwasseranlagen und sanitären Anlagen ausgestattet.

Krämer stiftete 3,8 Millionen Euro für den Ausbau des Schulsystems im südlichen Afrika über die von ihm gegründete „Hamburger Gesellschaft zur Förderung der Demokratie und des Völkerrechts“. Dieses Geld soll der Grundstock für eine Kampagne sein, mit der UNICEF und die Nelson-Mandela-Stiftung weltweit zu Spenden aufrufen. „Bildung für die junge Generation ist der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme auf dem afrikanischen Kontinent“, sagt Krämer. „Kinder, die zur Schule gehen, haben später bessere Berufsaussichten. Sie lernen, sich eine Meinung zu bilden und eigene Entscheidungen zu treffen. Und sie wissen, wie man gesund bleibt und sich vor Krankheiten wie Aids schützt.“

Seit dem Start von „Schulen für Afrika“ wurden rund 268 Dorfschulen im südlichen Afrika neu gebaut oder repariert. Zudem wurden Lehrer ausgebildet und zehntausende Kinder erhielten Schulmaterial. Insgesamt konnte die Kampagne mit Hilfe vieler Spender über 100.000 Kindern den Schulbesuch ermöglichen. So können sich hoffentlich bald auch Mukandayisengas Geschwister auf die Schule freuen.



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