„Skandal“: Kölner CDU-Politikerin kassiert kräftig für Flüchtlingshotel
Eine Kölner Hotelbesitzerin, die gleichzeitig auch CDU-Vorstandsmitglied ist, hat ihr Hotel als Flüchtlingsunterkunft bereitgestellt und kassiert dafür kräftig. Die Kölner Oberbürgermeisterin will das nun prüfen lassen.

Flüchtlinge in einem ehemaligen Hotel in Halle an der Saale. Symbolbild.
Foto: HENDRIK SCHMIDT/AFP/Getty Images
Die Stadtverwaltung Köln hat im Herbst vergangenen Jahres einen Vertrag mit einer CDU-Politikerin im Gesamtvolumen von 2,5 Millionen Euro abgeschlossen. Andrea Horitzky, die im Vorstand der Partei sitzt, hat offenbar kein Problem damit, öffentliche Gelder zu kassieren und hat ihr Hotel als Flüchtlingsunterkunft bereitgestellt.
Ganz ohne Aufruhr läuft der Deal jedoch nicht ab. Das Hotel für Flüchtlinge errege die Gemüter der Stadt, heißt es in der „WELT“, denn es sei eindeutig zu teuer. Oberbürgermeisterin Henriette Reger (parteilos) habe deswegen nun einen „umfassenden Prüfauftrag“ erteilt.
Der Parteivorsitzende der Kölner SPD, Jochen Ott, hält den Vertrag für einen „Skandal“ und „instinktlos“. Im Oktober 2017 habe es schon deutlich gesunkene Flüchtlingszahlen gegeben, außerdem sei der abgeschlossene Zeitraum von sieben Jahren viel zu lang.
Der Kölner CDU-Parteichef Bernd Petelkau sagte, man werde mit der Betroffenen sprechen und dann das weitere Vorgehen beraten. Zudem fordere er „generell den schnellstmöglichen Ausstieg der Stadt aus der Hotel-Unterbringung.“
Eine gute Tat für die Kölner?
Hotelbesitzerin Horitzky trennt hierbei Beruf von ehrenamtlichen Engagement in der CDU. Im „Express“ sagte sie, die Angelegenheit sei „Privatsache“, sie „will für die Kölner was tun“.
Nach Express-Informationen leben im „Hotel zum Bahnhof“ derzeit 31 Flüchtlinge. Es wird ein Tagessatz von 35 Euro pro Person gezahlt. Macht im Monat 32.500 Euro für die Geschäftsfrau.
Der Vertrag wirft vor allem deswegen Fragen auf, weil laut Angaben von Express die Zahl der in der Stadt untergebrachten Flüchtlinge von 15 000 auf 9600 gesunken ist. Die Stadt erklärt jedoch gegenüber dem Blatt, dass davon auszugehen ist, dass auch mittelfristig ein geringer Teil an Hotelunterbringungen notwendig sein wird.
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