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Steinmeier ordnet Staatsakt für verstorbenen Bundestagspräsidenten Jenninger an

Bundespräsident Steinmeier hat einen Trauerstaatsakt für den verstorbenen früheren Bundestagspräsidenten Jenninger (CDU) angeordnet. Jenninger war am Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben.

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Bundespräsident Steinmeier.

Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen Trauerstaatsakt für den in der vergangenen Woche verstorbenen früheren Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger (CDU) angeordnet.
Das teilte das Bundespräsidialamt am Mittwoch mit. Über weitere Einzelheiten des Staatsakts werde der Bundestag informieren.
Jenninger war am Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben. Der CDU-Politiker gehörte 21 Jahre, von 1969 bis 1990, dem Bundestag an. Ab 1975 war er Erster parlamentarischer Geschäftsführer der damals noch oppositionellen CDU/CSU-Fraktion und nach dem Regierungswechsel dann von 1982 bis 1984 Staatsminister im Bundeskanzleramt. Von 1984 bis 1988 war er Präsident des Parlaments.
Am 11. November 1988 sah er sich allerdings abrupt zum Rücktritt genötigt – Anlass war seine missglückte und missverständliche Gedenkrede im Bundestag zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Jenninger hatte damals die Trauerfeier des Bundestages gegen den Widerstand rechter CDU-Abgeordneter um Fraktionschef Alfred Dregger zwar durchgesetzt, sich mit seiner Rede dann aber nach Ansicht Willy Brandts schlicht „übernommen“.
Ohne erkennbare Distanzierung hatte er auf das Vokabular der Nazis zurückgriffen und zugleich zur Scham der Abgeordneten auf „das von der Welt ungläubig bestaunte deutsche Wirtschaftswunder“ nach dem Krieg hingewiesen. Er sorgte damit national wie international für Empörung, zog die Konsequenzen und trat zwei Tage später zurück. (afp)

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