Straftaten in Städten: Nach Berlin folgen Frankfurt am Main, Halle (Saale) und Suhl

Obwohl Suhl in den letzten Jahren nach der Wende einen stetigen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hat, steigt die Anzahl der Straftaten. Was steckt dahinter?
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Suhl liegt an sechster Stelle beim Ranking der 20 Land- und Stadtkreise mit den meisten Straftaten in Deutschland.Foto: Istock
Epoch Times23. Januar 2023

Im Jahr 2021 wurden in Berlin mit rund 13.158 die meisten Straftaten pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu allen anderen Stadt- und Landkreisen in Deutschland erfasst. Obwohl die Zahl der registrierten Verbrechen in Berlin rückläufig gewesen ist, hat die Polizei im Jahr 2021 rund 482.000 Straftaten erfasst.

Dahinter folgen Frankfurt am Main und Halle (Saale). Suhl im Freistaat Thüringen folgt bereits an sechster Stelle. Diese Daten veröffentlichte das Statistische Bundesamt im November 2021.

Dass die Hauptstadt Berlin in der Rangliste der Straftaten in Führung geht, ist vielen bereits geläufig. In der größten Stadt Deutschlands leben rund 3,68 Millionen Menschen (Stand 2021). Darunter circa 742.000 ausländische Einwohner aus etwa 170 Nationen.

In Frankfurt am Main sind in der Statistik rund 12.600 Straftaten pro 100.000 Einwohner erfasst. Im Vergleich zu Berlin leben dort nur etwa 20 Prozent so viele Menschen. Noch gravierender wird der Vergleich zu Halle (Saale) und Suhl. Laut Statistik liegt Halle (Saale) mit 11.577 Straftaten pro 100.000 Einwohner auf Platz drei. Die Junge Union Halle (Saale) hatte die Stadtverwaltung und den Stadtrat für die Rangfolge stark kritisiert. Die Auswertung sei ein Zeichen, dass es dringend ein neues Sicherheitskonzept brauche. Dieses sei jedoch im Stadtrat mit teils absurden Begründungen abgelehnt worden.

Auch die kreisfreie Mittelstadt Suhl umfasst nur etwa 36.000 Einwohner, wodurch ihr weit oben angesiedeltes Ranking bezüglich Straftaten kein erfreuliches Ergebnis darstellt. 11.142 Straftaten pro 100.000 Einwohner sind dort verzeichnet.

Suhls Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge: Feuerwehreinsätze und Überbelegungen

Warum liegt die Quote in Suhl so hoch? Nur ein Beispiel: In Suhls Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge mussten am vergangenen Sonntagabend Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst ausrücken. Zunächst waren die Einsatzkräfte von einem Zimmerbrand ausgegangen. Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass ein Mülleimer in Flammen stand. Dieser soll den bisherigen Informationen nach von einem Bewohner angezündet worden sein. Das Flüchtlingsheim wurde vorsorglich evakuiert. Währenddessen löschte die Feuerwehr den Brand.

Wie am vergangenen Sonntag ist die Erstaufnahmestelle immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Von Januar 2020 bis Mitte Mai 2020 hatte die Polizei insgesamt 205 Straftaten registriert, bei denen die Tatverdächtigen Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung waren.

Was die Aufnahme von Flüchtlingen angeht, ist Suhl mit seiner Erstaufnahmestelle seit Jahren an seiner Kapazitätsgrenze. Wie der MDR am 31. Dezember berichtete, sei diese mit mehr als 1.250 Bewohnern bereits überbelegt. Normalerweise gäbe es dort nur eine Kapazität von 800 Plätzen, Entlastung sei zudem in nächster Zeit noch keine in Sicht.

In erster Linie läge das Problem laut Landesverwaltungsamt zwar nicht am Platzmangel, sondern an fehlendem Personal für die Betreuung. So sei es derzeit fast unmöglich, ausreichend Sicherheitsleute für neue Unterkünfte zu finden. Gleiches gelte für Aufsichts- und Kantinenpersonal oder Mediziner.

Auch im Jahr 2021 zeigte sich eine Überbelegung, wie die „Zeit“ damals berichtete. Ein Sprecher des Thüringer Landesverwaltungsamtes hatte von beinahe stündlich ankommenden und nicht registrierten Flüchtlingen vor dem Tor berichtet. Ferner hatte der Sprecher berichtet: „Zum anderen liegt der Verdacht nahe, dass Schleuser die Menschen gezielt in die Nähe der Erstaufnahmeeinrichtung bringen.“ (il)


 



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