Über 100.000 Corona-Fälle In Deutschland: Was sagen die Zahlen?

Ausgangssperre, Kontaktverbot, Quarantäne. Die Maßnahmen während der Corona-Pandemie beinhalten umfangreiche Einschränkungen der Bevölkerung. Inzwischen gibt es über 100.000 positiv getestete Personen in Deutschland. Das entspricht 121 Infizierten je 100.000 Einwohner. Kanzleramtsminister Helge Braun sieht den Höhepunkt der Corona-Krise in Deutschland dabei noch nicht erreicht. Was sagen die Zahlen?
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Video: 100.000 Corona-Fälle in Deutschland
Epoch Times7. April 2020

Ausgangssperre, Kontaktverbot, Quarantäne. Die Maßnahmen während der Corona-Pandemie beinhalten umfangreiche Einschränkungen der Bevölkerung.

Inzwischen gibt es über 100.000 positiv getestete Personen in Deutschland. Das entspricht 121 Infizierten je 100.000 Einwohner.

Kanzleramtsminister Helge Braun sieht den Höhepunkt der Corona-Krise in Deutschland dabei noch nicht erreicht.

„Die Zeit mit den höchsten Infektionszahlen liegt noch vor uns“, sagte Braun der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Braun sieht die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems noch nicht gebannt.

Die Ausbreitung des Virus verlangsamt sich in Deutschland allmählich, das zeigten am Montag auch die neuen Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Es gab die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 95.391 an – ein Plus von 3677 seit dem Vortag. Das Institut registrierte 1434 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

Das RKI steht der Bundesregierung als oberste Gesundheitsbehörde beratend zur Seite. Es bestimmt unter anderem die Richtlinien für die Corona-Tests.

Das Institut veröffentlichte kürzlich Daten zur Anzahl der Tests für drei Wochen.

In der 11 Kalenderwoche wurden demnach insgesamt 127.457 Tests durchgeführt, davon waren 5,9 % oder 7.582 positiv.

In der 12 Kalenderwoche waren es 348.619 Tests und 6,8% oder 23.820 davon positiv.

Eine Kalenderwoche später waren es 354.521 Tests, davon 8,7 % positiv, also 30.741 Fälle.

Die Erhöhung des prozentualen Anteils an Infizierten in Relation zu den durchgeführten Tests betrug demnach pro Woche etwa ein Prozent.

Insgesamt „wurden bisher 918.460 Labortests erfasst, davon wurden 64.906 positiv auf SARS-CoV-2 getestet“, das entspricht 14,15 Prozent.

In der Pressekonferenz vom 3. April 2020 lehnte Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts, die Forderung zahlreicher Wissenschaftler nach repräsentativen Stichproben ab. Er sagte: „Wir denken, dass das nicht sehr zielführend ist“. Man teste sehr, sehr viele Menschen. Das sei zwar nicht repräsentativ, gäbe aber einen Einblick.

Für diese Äußerung hat Statistikerin Katharina Schüller kein Verständnis.

Die Statistikerin aus Bayern fordert die Einführung von systematisch repräsentativen SARS-CoV-2-Tests, um eine belastbare Aussage zur Verbreitung zur tatsächlichen Gefährlichkeit der Lungenerkrankung COVID-19 zu ermöglichen.

Gegenüber Epoch Times stellte sie klar:

„Um die Ausbreitung und die Dynamik von COVID-19 zu verstehen, brauchen wir nicht viele schlechte Daten, sondern wenige gute. Die schiere Zahl der Tests liefert keine belastbaren Daten, wenn sie ein verzerrtes Bild der Lage abgeben.“

Aus ihrer Sicht wäre „eine relativ kleine Zahl von Tests für eine gut geplante, schlanke und damit kostengünstige Studie“ hilfreicher und es ließe sich „sehr zeitnah erkennen, welchen Effekt die derzeitigen Einschränkungen auf die Ausbreitung haben.“

Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg meldete am 5. April mit dem Stand 13 Uhr:

„Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 19 Personen mit einer COVID-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 15 dieser Personen die COVID-19 Infektion als todesursächlich festgestellt werden.“

Einige Experten plädieren bereits dafür, den Umgang mit den Todes-Statistiken zu Covid-19 zu überdenken.

Eine Studie aus Wuhan – bei der Krankendaten von 191 Patienten und Verstorbenen aus zwei Kliniken in Wuhan untersucht wurden – kommt zu dem Schluss, dass in den meisten Fällen die ausgelöste Lungenentzündung die Todesursache sein müsse.

40 Mutationen des Virus haben Wissenschaftler bereits nachgewiesen, die sich in Aggressivität unterscheiden.

In China ist das wahre Ausmaß der Pandemie vor allem in Wuhan um ein Vielfaches höher als offiziell gemeldet.

Verdeckte Ermitlungen der Epoch Times ergaben, das ab dem 22. Januar die Zahl der Leichen in einem der Krematorien drastisch anstieg.

Am 3. Februar sagte ein Angestellter des Wuchang-Bestattungsunternehmens, dass derzeit vier- bis fünfmal so viel Arbeit anfällt wie sonst üblich.

Mitte Februar schickten die Behörden der kommunistischen Partei 40 mobile Verbrennungsöfen in die Provinz Hubei, die normal zur Entsorgung von „Müll- und Tierkadavern“ genutzt werden.

Diese hätten jeweils die Kapazität, täglich fünf Tonnen an medizinischen Abfällen zu verbrennen, der Zweck deren Nutzung konnte bisher nicht aufgedeckt werden.

Ein Direktor eines Bestattungsinstituts aus Taiwan sagte kürzlich, dass er dringende Anfragen aus China für Leichensäcke bekommen habe:

[Untertitel: ‚Können sie mir 100.000, 150.000 liefern?‘. Die höchste Anfrage an dem Tag war 200.000.]

Laut Berichten mussten insgesamt 42.000 zusätzliche medizinische Fachkräfte bis Anfang März die Krankenstationen in Wuhan, dem Epizentrum des Virus, unterstützen.

Nach den Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin stehen in Deutschland knapp 24.000 Intensivbetten zur Verfügung. Mit dem Stand vom 5. April seien 13.346 Betten belegt, 2.680 davon mit Corona-Patienten. Die Vereinigung führt das deutsche Zentralregister.

Derweil forderte FDP-Vizechefin Katja Suding die Bundesregierung zur raschen Vorlage einer Ausstiegsstrategie auf. „Es muss unbedingt schon jetzt eine Exitstrategie entwickelt werden“, sagte sie dem „Spiegel“. Die Gefahr sei, dass die Maßnahmen ohne angemessene Krisenkommunikation immer weniger akzeptiert würden.

Patientenschützer forderten am Wochenende, in einer Exitstrategie die besonders schwierigen Bedingungen im Pflegebereich zu berücksichtigen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Länder vereinbart, erst nach Ostern darüber zu entscheiden, wie es mit den Vorschriften weitergeht. Die derzeitigen Maßnahmen gelten bundesweit zunächst bis zum 19. April.



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