Vorgezogene Osterferien: Deutschlandweit Schul- und Kita-Schließungen wegen Corona-Krise ab nächster Woche

Nun zieht auch Mecklenburg-Vorpommern als letztes Bundesland nach. Damit gibt es flächendeckende Schul- und Kita-Schließungen vor den Osterferien in Deutschland ab kommender Woche.
Epoch Times13. März 2020

UPDATE

14. März

12:48 Uhr: Letztes Bundesland MV gibt Schließungen bekannt

Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden wegen der Coronakrise alle Schulen und Kitas ab Montag geschlossen. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstag in Schwerin nach Beratungen ihres Kabinetts mit. Familien, die sich nicht so schnell organisieren konnten, dürfen am Montag noch ihre Kinder für einen Übergangstag in die Schule schicken, wo sie betreut werden.

Nach Angaben von Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) wird es zudem eine Notfallbetreuung für Kinder geben, deren Eltern in bestimmten Berufen tätig sind. Dazu zählen wie auch in anderen Bundesländern, welche die Schulen schließen, etwa Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Polizei, Justiz oder Feuerwehr. Die Notfallbetreuung werde für Schüler der Klassen 1 bis 6 angeboten, sagte Martin bei einer Pressekonferenz mit Schwesig. Die Schließung der Schulen und Kitas gilt zunächst bis zum 20. April.

Mecklenburg-Vorpommern sei bisher vom Coronavirus nur wenig betroffen, es seien erst wenige Menschen erkrankt, sagte Schwesig. Gerade deswegen müsse aber alles getan werden, um die Ausbreitung des Virus so weit wie möglich zu verlangsamen. Die größte Aufgabe sei nun „Entschleunigung“. Das Bundesland stehe vor einer der größten Herausforderungen seit seinem Bestehen.

Das Kabinett in Schwerin beriet am Samstag den ganzen Tag mit Experten wie dem Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, Landräten und Oberbürgermeistern über Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Alle Menschen müssten sich darauf einstellen, dass das öffentliche Leben bis zum 20. April heruntergefahren werde, sagte Schwesig.

13.März

16:40 Uhr: Sachsen-Anhalt zieht nach

Wie eine Vielzahl anderer Bundesländer schließt auch Sachsen-Anhalt ab Montag flächendeckend Schulen und Kindertagesstätten. Die Regelung gilt bis einschließlich 13. April, wie die Staatskanzlei in Magdeburg am Freitag mitteilte. Für Notsituationen werde es Unterrichtsangebote geben. Eine Notbetreuung in Grundschulen, Horten und Kindertageseinrichtungen werde gesichert.

„Es wird alles dafür getan, dass Schülerinnen und Schülern kein Nachteil durch diese Situation entsteht“, erklärte Landesbildungsminister Marco Tullner (CDU). „Wir stellen sicher, dass mehrere Szenarien hinsichtlich der Abschlussarbeiten und Zentralabiturprüfungen umgesetzt werden können.“ Für alle Schüler werde es Möglichkeiten geben, die Abschlussprüfungen abzulegen.

15:47 Uhr: Schulen und Kitas schließen in Hamburg

Auch die Millionenstadt Hamburg reiht sich in die Reihe der deutschen Bundesländerländer ein, die wegen der Ausbreitung des Coronavirus ab Montag Schulen und Kitas schließen. Das gab der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Freitag nach einer Sondersitzung des Senats in der Hansestadt bekannt. Entscheidend sei in den kommenden Wochen, generell „möglichst wenig physischen Kontakt zwischen Menschen“ zu haben. Die Verbreitung des Krankheitserregers müsse gebremst werden.

Nach Angaben von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) und Bildungssenator Ties Rabe (SPD) werden alle Schulen und Kitas nach den regulär noch bis Montag dauernden Frühjahrsferien nicht wieder öffnen und zunächst für zwei Wochen bis zum 29. März geschlossen bleiben. Eine weitere Verlängerung ist aber je nach Entwicklung der Situation denkbar.

Eine Notbetreuung für Schulkinder unter 14 Jahren werde für Eltern eingerichtet, die aus wichtigen beruflichen Gründen weiter zur Arbeit müssen, hieß es. Dies gilt wie in anderen Ländern etwa für Bedienstete in Kernbereichen der Gesundheits- und öffentlichen Daseinsversorgung. In Hamburg würden derzeit drei von 123 Betroffenen im Krankenhaus behandelt.

Nach Angaben von Rabe sollen Abschlussprüfungen wie das Abitur regulär abgenommen werden. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) rief alle Eltern eindringlich auf, ihre Kinder nicht zu Großeltern oder Nachbarn zur Betreuung zu geben. Dies unterlaufe die mit den Schließungen bezweckte Absicht, die Infektionen in besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen abzubremsen. Sie appelliere an das „Verantwortungsbewusstsein“ aller.

15:46 Uhr: Thüringen schließt Kitas und Schulen ab Dienstag

In Thüringen bleiben wegen der Coronaviruspandemie ab Dienstag alle Schulen und Kitas geschlossen. Dies gilt bis zum Ende der Osterferien im April, wie das Thüringer Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Zudem sollen strenge Auflagen für Veranstaltungen gelten. Den Beginn der Schulschließungen am Dienstag begründete Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) damit, dass Eltern die Möglichkeit gegeben werde, Betreuungsmöglichkeiten zu organisieren.

In den meisten anderen Ländern schließen Schulen und Kitas bereits ab Montag. Mit diesem Schritt soll erreicht werden, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

15:36 Uhr: Schulen und Kitas machen in Brandenburg dicht

Auch Brandenburg schließt ab der kommenden Woche wegen der Coronakrise alle Schulen und Kitas. Ab Mittwoch fänden vorerst bis zum Ende der Osterferien keine reguläre Betreuung und kein regulärer Unterricht statt, teilte die Landesregierung in Potsdam am Freitag mit. In den Kommunen soll jedoch eine Notbetreuung organisiert werden. In Einzelfällen gebe es bereits vor Mittwoch Schließungen, etwa aufgrund von Verdachtsfällen.

Für bestimmte Personengruppen seien Betretungsverbote zum Beispiel für Krankenhäuser, Pflegeheime und Schulen festgelegt worden, teilte die Landesregierung weiter mit. Außerdem wurde der Vorlesungsbeginn auf den 20. April verschoben. Damit teilten alle Bundesländer bis auf Hessen offiziell mit, alle oder einige Schulen und Kitas ab kommender Woche zu schließen.

15:21 Uhr: Schulen in NRW bis 19. April geschlossen

Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen schließt angesichts deutlicher steigender Zahlen von Coronavirusinfektionen flächendeckend seine Schulen. Die Regelung gilt ab Montag zunächst bis zum 19. April, wie Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Am Montag und Dienstag stehen demnach die Lehrer noch in den Schulen zur Organisation von Betreuungsmöglichkeiten für die Schüler bereit.

Mit dem Ende der nun vorgezogenen Osterferien am 19. April soll dann eine Neubewertung der Lage erfolgen, wie Laschet weiter mitteile. Zuvor kündigten bereits zahlreiche weitere Bundesländer flächendeckende Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten an. Es wird damit gerechnet, dass der Betrieb deutschlandweit eingestellt wird.

Der Schritt soll dazu beitragen, die rasante Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verlangsamen. In Nordrhein-Westfalen wurden bislang die meisten Coronafälle aller Bundesländer registriert.

15:20 Uhr: Schulpflicht in Sachsen aufgehoben

In den sächsischen Schulen findet ab Montag kein Unterricht mehr statt. Zwar bleiben die Schulen geöffnet, die Schulpflicht wird jedoch aufgehoben, wie das sächsische Kultusministerium am Freitag mitteilte. Außerdem ordnete das Ministerium unterrichtsfreie Zeit an. Mit dem Zwischenschritt soll die komplette Schließung von Schulen und Kitas bis zum 17. April vorbereitet werden.

So will das Ministerium den eigenen Angaben zufolge Eltern die Möglichkeit geben, sich auf eine Betreuung ihrer Kinder einstellen zu können. Im Laufe der kommenden Woche soll entschieden werden, ab wann Schulen und Kitas komplett geschlossen werden.

Für Eltern ohne alternatives Betreuungsgebot werde die Betreuung für alle Kinder abgesichert, teilte das Ministerium mit. Dies soll die Versorgung der Bevölkerung, den öffentlichen Nahverkehr und die medizinische Versorgung garantieren.

Das Ministerium erklärte, die Prüfungen an den allgemeinbildenden und den beruflichen Schulen seien nach derzeitigem Stand nicht in Gefahr. Das Abitur startet in Sachsen am 22. April. Jedoch müssen Klassenfahrten außerhalb von Sachsen bis zum Schuljahresende abgesagt werden, innerhalb des Bundeslands sollen ebenfalls vorerst alle Fahrten bis zu den Osterferien abgesagt werden.

Zuvor kündigten zahlreiche weitere Bundesländer flächendeckende Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten an. Es wird damit gerechnet, dass der Betrieb deutschlandweit eingestellt wird.

15.19 Uhr: Schulen und Kitas in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns ab Montag geschlossen

In Mecklenburg-Vorpommern sind ab Montag die Schulen und Kitas in Rostock und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim geschlossen. Das teilte die Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitag mit. Am Samstag findet demnach eine Sonderkabinettssitzung statt, bei der auch über landesweite Schließungen gesprochen wird.

Zuvor hatten mehrere andere Bundesländer landesweite Schließungen von Schulen und Kitas ab der kommenden Woche beschlossen. Es wird damit gerechnet, dass der Betrieb deutschlandweit eingestellt wird.

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Nach den bereits erfolgten Ankündigungen mehrerer Bundesländer hat nun auch Baden-Württemberg beschlossen, alle Schulen und Kindertagesstätten wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bis Ostern zu schließen. Das berichtet der SWR unter Berufung auf Regierungskreise. Auch Nordrhein-Westfalen habe Schulschließungen spätestens ab dem kommenden Mittwoch beschlossen, berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf Regierungskreise.

Zuvor hatte Bremen ebenfalls die Schließung von Schulen und Kitas angekündigt. Der Bremer Senat sehe diese Maßnahme als notwendig an, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, wie die Landesregierung am Freitag mitteilte. Zudem hatten auch Schleswig-Holstein und Niedersachsen bereits angekündigt, alle Schulen und Kindertagesstätten zu schließen. In Berlin sollen ab dem kommenden Montag Schulen und Kindertagesstätten ihren Betrieb stufenweise einstellen, gab Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Freitagvormittag bekannt.

„Ab dem kommenden Dienstag, den 17.3.2020 werden die allgemeinbildenden Berliner Schulen bis zum Ende der Osterferien geschlossen“, heißt es in einer Elternmitteilung. Nach aktuellem Stand sollen jedoch alle Prüfungen durchgeführt werden.

Rheinland-Pfalz ermöglicht Notbetreuung

In Rheinland-Pfalz bleiben die Schulen und Kindergärten ab Montag geschlossen. Dies soll zunächst bis zum Ende der Osterferien am 17. April gelten, wie das rheinland-pfälzische Bildungsministerium am Freitag mitteilte. Eine Notbetreuung werde vor Ort ermöglicht. Die ab Montag geplanten Prüfungen für das mündliche Abitur würden erst ab dem 23. März stattfinden.

Zuvor hatten bereits das Saarland und Bayern angekündigt, wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus landesweit alle Schulen und Kindertagesstätten bis zum Ende der Osterferien zu schließen.

Krankenhausbetrieb muss abgesichert werden

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte, es müsse sichergestellt werden, „dass einerseits der Betrieb, wenn es geht, reduziert wird, aber dass auf der anderen Seite auch sichergestellt ist, dass diejenigen, die wir in den Krankenhäusern, in den wichtigen Versorgungseinrichtungen, im Staatsdienst brauchen, dass die ihre Kinderbetreuung auch organisiert bekommen.“ Zuvor hatten am Nachmittag auch mehrere Teilnehmer der Kultusministerkonferenz flächendeckende Schulschließungen nicht mehr ausgeschlossen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Markus Söder und Tschentscher, in Bundesländern „mit sich abzeichnendem dynamischen Ausbruchsgeschehen“, sei die vorübergehende Schließung von Kitas und Schulen, „etwa durch ein verlängerndes Vorziehen der Osterferien, eine Option“. Zwar sei die Lage in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich. „Aber sukzessive müssen wir ja damit rechnen, dass dieses Infektionsgeschehen vor keiner Region abschließend Halt macht“, betonte Merkel.

Saarland plant Schul- und Kita-Schließung ab nächster Woche

Im Saarland sollen  Schulen und Kitas bis zum Ende der Osterferien geschlossen bleiben, erklärte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstagabend. Eine Notversorgung der Betreuung für Familien solle aber sichergestellt werden. Der Ministerrat soll noch über den Plan der Landesregierung beraten.

Wegen seiner direkten Nähe zu den Nachbarländern Frankreich und Luxemburg stehe das Saarland vor besonderen Herausforderungen, erklärte Hans. Allen Berufspendlern aus Frankreich werde empfohlen, bis auf Weiteres zu Hause bleiben.

Am Donnerstag hatte bereits die Stadt Halle an der Saale die Schließung aller Schulen, Horte und Kitas beschlossen.

Veranstaltungsverzicht bei Teilnehmern unter 1000 Teilnehmern

Die Runde beim Ministerpräsidententreffen habe außerdem einen „Verzicht auf alle nicht notwendigen Veranstaltungen unter 1000 Teilnehmern“ verabredet, sagte die Kanzlerin. Dies sei „ein Aufruf an alle.“ Zuvor waren vielerorts schon Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmern untersagt worden. Nun gebe es keine Untergrenze mehr, sagte Merkel.

Es solle generell, „wo immer es möglich ist, auf Sozialkontakte verzichtet werden“. Dabei müsse zugleich „die Funktionsfähigkeit des Staates gewahrt werden und auch die Kernbereiche der Wirtschaft müssen weiter funktionieren“, sagte Merkel. Tschentscher ergänzte: „Im Grunde muss jeder persönliche Kontakt so weit wie möglich vermieden werden in den nächsten Wochen.“

Söder sagte zu den Veranstaltungen, es solle abgesagt oder verschoben werden, „was nicht dringend notwendig ist“. Er hob den Ernst der Lage hervor: „Durch Corona ist die Welt eine andere.“ Es handele sich um eine „echte Bewährungsprobe“ für das ganze Land. Die Lage verschlechtere sich täglich. „Wir brauchen keine Panik, aber wir brauchen entschlossenes Handeln.“

Folgen für Wirtschaft und Arbeitnehmer im Blick

Merkel kündigte außerdem an, Deutschland werde „das, was notwendig ist, tun, um seiner Wirtschaft zu helfen“ und Arbeitsplätze zu sichern. Es sei vorauszusehen, dass das Coronavirus „gravierende Spuren in unserem Wirtschaftsgeschehen hinterlässt“. Auch Söder versprach: „Wir werden alles tun, was notwendig ist, um wirtschaftliche Stabilität zu erhalten.“

Seinen Worten zufolge vereinbarte die Runde im Kanzleramt zudem eine finanziellen „Schutzschirm für Krankenhäuser“. Die Struktur müsse so umgestellt werden, „dass Intensivbetten zur Verfügung stehen.“ Dazu sollten etwa medizinisch nicht akut notwendige Operationen verschoben werden. (afp/dpa/dts/sua)

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