Für Experentregierungen unabhängiger Köpfe
„Brandmauer ist gescheitert“: Wagenknecht sieht in AfD keine Gefahr für Demokratie
Die Brandmauer und „die schlechte Politik der alten Parteien haben die AfD zur stärksten politischen Kraft in Deutschland gemacht“, sagt BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht. Gefahr für die Demokratie sei eine Politik, die immer mehr Menschen enttäuscht.

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht am 10.11.2025.
Foto: via dts Nachrichtenagentur
Die BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht fordert, die AfD auf Landes- und Bundesebene in politische Entscheidungen einzubinden.
„Die Brandmauer ist gescheitert, sie und die schlechte Politik der alten Parteien haben die AfD zur stärksten politischen Kraft in Deutschland gemacht“, sagte die scheidende Parteivorsitzende im Interview mit dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Diesen Weg müssen wir endlich verlassen.“
„Einbindung zähmt“
Eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland sieht Wagenknecht in der AfD nicht. „Die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland ist eine Politik, von der immer mehr Menschen enttäuscht sind, die die Lebensverhältnisse und die Kaufkraft von immer mehr Menschen verschlechtert“, sagte sie.
In der AfD gebe es „Extremisten und gefährliche Typen“, fügte sie hinzu. „Aber die Radikalisierung der Partei ist doch auch eine Folge der Ausgrenzung. Einbindung zähmt, Ausgrenzung radikalisiert, das ist doch nichts Neues.“
In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern werde das BSW nach den Landtagswahlen 2026 keine Koalitionen gegen die AfD tragen, sagte Wagenknecht. „Für Koalitionen, deren einziger gemeinsamer Nenner ist, die AfD von der Macht fernzuhalten, stehen wir nicht mehr zur Verfügung.“
Ausweg Expertenregierungen
Wagenknecht plädierte für Expertenregierungen unabhängiger Köpfe, die sich Mehrheiten bei allen Parteien suchen – die AfD eingeschlossen. „Sowohl eine Anti-AfD-Koalition als auch eine AfD-geführte Koalition trifft auf die Ablehnung von jeweils rund der Hälfte aller Wähler“, sagte die BSW-Politikerin.
„Ein Ausweg wäre eine Expertenregierung, in der nicht Parteienvertreter, sondern unabhängige Persönlichkeiten die Ministerämter übernehmen und die mit wechselnden Mehrheiten regiert.“ (afp/red)
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