Wikipedia setzt Filter ein, die die politische Ausrichtung der Artikel beeinflussen

Wer hätte gedacht, dass die gegen das Urhebergesetz protestierende freie Enzyklopädie Wikipedia selbst Filter einsetzt. Harald Krichel, Präsidiumsmitglied des Unterstützervereins Wikimedia achtet offenbar in seiner Rolle als Administrator „Seewolf“ sehr darauf, dass Begriffe wie "rechtsextrem" und "antisemitisch" nicht gelöscht werden können.
Titelbild
Wikipedia.Foto: LIONEL BONAVENTURE/AFP/Getty Images
Epoch Times28. März 2019

Die deutschsprachige Wikipedia schaltete letzten Dienstag aus Protest gegen die EU-weite Einführung von Uploadfiltern ihre Webseite für einen Tag aus. Der gute Vorsatz des Online-Lexikons, Wissen aus der Macht der Herrschenden zu befreien und allen Menschen frei zur Verfügung zu stellen, scheint allerdings nur bedingt gegeben.

Wie „heise.de“ berichtete, setzt Wikipedia offenbar selbst automatisierte Filter ein und zwar nicht nur zum Schutze der Webseite, sondern um die politische Ausrichtung von Artikeln zu beeinflussen. In die Kritik geraten, ist insbesondere der „Filter 248“, der vom Präsidiumsmitglied Harald Krichel des Unterstützervereins Wikimedia als Administrator „Seewolf“ verwaltet wird.

Politisch links

Der Filter sorgt dafür, dass in Artikeln Begriffe wie „rechtsextrem“, „antiamerikanisch“, „antisemitisch“ oder „Verschwörungstheorie“ vor Löschung durch unangemeldete Besucher geschützt sind. Ebenfalls geschützt sind Links und Verweise auf der anonym betriebenen Webseite Psiram.com, die häufig als Quelle auf Wikipedia angegeben wird.

Die politisch linksradikal motivierte Webseite kritisiert alternative Ansätze im Bereich der Geopolitik und Schulmedizin sowie deren Verfechter und stellt sie als unseriös dar. Laut Recherchen der Dokumentarfilmautoren Dirk Pohlmann und Markus Fiedler wolle die Amadeo-Antonio-Stiftung die Webseite an Schulen einführen.

Neutralitätspflicht verletzt

Der Verein „Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens“ kümmert sich um die strategische Ausrichtung des Projekts und verwaltet die 60.000 Mitglieder und mehr als 100 festen Mitarbeiter. Die Mitarbeiter des Vereins nehmen jedoch bewusst keinen direkten Einfluss auf die Wikipedia-Artikel und sehen sich zu politischer Neutralität verpflichtet.  So war es in der Vergangenheit für Wikipedia leicht, Klagen Dritter wegen rufschädigender Artikel abzuwenden.

Beim deutschen Verein scheinen jedoch mehrere Wikipedia-Chefs als Administratoren zu arbeiten und haben offensichtlich einen Filter programmiert und eingesetzt, der die politische Ausrichtung direkt beeinflusst. Wie der Filter genau arbeitet und wie die vollständige Liste der Begriffe aussieht, die er schützt, weiß keiner außer den Programmierern selbst. Dies bestätigt auch die Wikimedia-Pressestelle.

Wegen zahlreicher Beschwerden von Nutzern wurde der Filter 248 vom Administrator „MBq“ am 24. März wieder deaktiviert. (nh)



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