Zentralrat der Juden beklagt: Unter muslimischen Schülern ist Antisemitismus weit verbreitet

"Das Problem des muslimischen Antisemitismus sollte die ganze Gesellschaft sehr ernst nehmen, ohne zugleich alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen", so der Vorsitzende des Zentralrats Josef Schuster.
Titelbild
Kippas (Skullcaps).Foto: THOMAS COEX/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Juli 2017

Der Zentralrat der Juden warnt vor steigendem Antisemitismus in Deutschland. Der Vorsitzende des Zentralrats, Josef Schuster, sagte „Bild am Sonntag“: „Sowohl in Schulen als auch auf Sportplätzen wird `Jude` als Schimpfwort verwendet.“

Der Zentralrat beobachte dieses Phänomen „leider schon seit einigen Jahren und durchaus verbreitet, sodass wir nicht von Einzelfällen sprechen können“.

Vor allem unter muslimischen Schülern seien antisemitische Vorurteile weit verbreitet, sagte Schuster. „Es ist uns daher wichtig, dass im Schulunterricht mehr Wissen über das Judentum vermittelt wird, um diesen Vorurteilen entgegenzuwirken.“

Der Zentralrat erarbeite gerade gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz Materialien für Lehrer, damit sie das Judentum in seiner ganzen religiösen und kulturellen Breite den Schülern nahe bringen können. „Das Problem des muslimischen Antisemitismus sollte die ganze Gesellschaft sehr ernst nehmen, ohne zugleich alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen“, sagte Schuster.

Er kritisierte das mangelnde Engagement der islamischen Verbände in Deutschland: „Alle islamischen Verbände könnten und sollten deutlich mehr tun. Sie haben bei dem Thema Antisemitismus eine große Verantwortung.“

In Deutschland gibt es für Juden nach Aussage von Schuster gefährliche Gebiete: „In einigen Bezirken der Großstädte würde ich empfehlen, sich nicht als Jude zu erkennen zu geben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das offene Tragen einer Kippa oder einer Halskette mit Davidstern verbale oder körperliche Bedrohungen zur Folge haben kann.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion